SCHRIFTSTUDIEN
BAND
1 - DER
GÖTTLICHE PLAN DER ZEITALTER
Studie
11
Die
drei Wege:
Der
breite Weg, der schmale Weg, der Hoch-Weg
Der
breite Weg zum Verderben.
— Der
schmale Weg zum Leben.
— Was
ist Leben?
— Die
göttliche Natur.
— Verhältnis
der göttlichen zur menschlichen Natur.
— Der
Lohn am Ende des schmalen Weges.
— Die
hohe Berufung auf das Evangeliums-Zeitalter beschränkt.
— Hindernisse
und Gefahren auf dem schmalen Wege.
— Der
Hoch-Weg der Heiligung.
„Weit
ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben (zum Untergang) führt,
und viele sind, die durch dieselbe (Pforte) eingehen. Denn eng ist die
Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn
finden.“ - Matth. 7:13, 14
„Und
es entsteht daselbst ein Hoch-Weg und eine (hochaufgeworfene, gebahnte
Verkehrsstraße) und die heilige Straße wird sie heißen: nicht wird ein
Unreiner darüber hinziehen, da sie bestimmt ist ihnen; wer die Straße
wandelt, selbst Einfältige irren nicht. Nicht wird da sein ein Löwe, und
das reißendste Raubtier wird nicht hinankommen, wird da nicht getroffen,
und es wallen Erlöste (daselbst).“ - Jes. 35:8, 9 (nach Dr. Frz.
Delitzsch)
Hiermit
lenkt die Heilige Schrift unsere Aufmerksamkeit auf drei Wege hin, auf den
,,breiten Weg“, den ,,schmalen Weg“ und den „Hoch-Weg“.
Der
breite Weg zum Verderben
Dieser
Weg wird so benannt, weil er für das gefallene menschliche Geschlecht der
bequemste ist. Vor 6000 Jahren, als Adam und das in seinen Lenden
vertretene Geschlecht als Sünder zum Verderben (Untergang) verurteilt
worden war, betrat er diese Straße und nach 930 Jahren erreichte er das
Ende derselben - Vernichtung. Wie Jahre und Jahrhunderte dahin zogen,
wurde der abwärts führende Pfad mehr und mehr ausgetreten, schlüpfriger;
und schneller und schneller eilte das Geschlecht dem Untergang entgegen;
ja täglich wird der Weg noch mehr geglättet und von der Sünde schlüpfriger.
Aber das nicht allein; die Menschheit verliert auch täglich an
Widerstandskraft, so dass heutzutage die durchschnittliche Lebensdauer
ungefähr fünfunddreißig Jahre beträgt. Die Menschen erreichen jetzt
das Ende des Weges, den Untergang, 900 Jahre schneller als der erste
Mensch.
Sechstausend
Jahre lang ist das Geschlecht auf der breiten, abwärts führenden Straße
dahin gezogen. Nur verhältnismäßig wenige haben versucht, ihren Lauf zu
ändern und ihre Schritte zurück zu lenken. In der Tat alle Schritte zurück
zutun und die ursprüngliche Vollkommenheit wieder zu erreichen, ist unmöglich
gewesen, wiewohl der darin von einigen bewiesene Eifer lobenswert und
nicht ohne heilsame Folgen war. Sechstausend Jahre lang haben Sünde und
Tod unbarmherzig unter den Menschenkindern geherrscht und sie auf dieser
breiten Straße dem Untergang entgegen getrieben; und vor dem
Evangeliums-Zeitalter war kein Ausweg ans Licht gebracht. Wenn in den
vorhergehenden Zeitaltern auch etliche Hoffnungsstrahlen in Vorbildern und
Schatten dunkel erkannt und von einigen wenigen, auf deren Wandel sie
Einfluss hatten, mit Freuden begrüßt wurden, so wurde doch vor der
Erscheinung unseres Herrn und Heilandes, Jesu Christi, und vor der Verkündigung
der frohen Botschaft von einem Loskaufen der Sünder und einer Vergebung
der Sünde und darauffolgender Auferstehung aus dem Verderben keineswegs
Leben und Unsterblichkeit an das Licht gebracht (2. Tim. 1:10). Erst die
Lehren Jesu und der Apostel brachten Leben, eine Wiederherstellung des
Lebens für die gesamte Menschheit, auf das Verdienst und Opfer des Erlösers
gegründet, an das Licht; und sie erst zeigten, dass dies die Bedeutung
vieler alttestamentlicher Vorbilder sei. Und gleichfalls brachten sie erst
Unsterblichkeit, den Kampfpreis der hohen Berufung der Kirche des
Evangeliums, ans Licht.
Obwohl
ein Ausweg aus dem zum Untergang führenden Wege durch das Evangelium ans
Licht gebracht worden ist, so beachtet die durch die Sünde verderbte und
vom Widersacher verblendete große Masse der Menschheit diese frohe
Botschaft nicht. Denjenigen, die jetzt die Verheißung des Lebens, d.h.
die Wiederherstellung zu menschlichem Dasein durch Christum dankbar
annehmen, wird ein ,,neuer Weg“ eröffnet und gezeigt, auf dem geweihte
Gläubige über die menschliche Natur hinaus zu einer höheren Natur der
geistigen - gelangen und verwandelt werden können. Diesen ,,neuen und
lebendigen Weg“, welchen er uns, ,,dem königlichen Priestertum“, „eingeweiht
hat“ (Hebr. 10:20), bezeichnet unser Herr mit den Worten:
„Der
schmale Weg zum Leben“
Unser
Meister sagt uns, es sei die Enge dieses Weges, weswegen die vielen vorzögen,
auf der breiten Straße zu verbleiben. „Eng ist die Pforte und schmal
der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden.“ (Matth.
7:14)
Ehe
wir jedoch diesen Weg und seine Gefahren ins Auge fassen, lasst uns erst
auf das Ende blicken, wohin er führt - das Leben. Wie wir schon gesehen
haben, kann auf verschiedenen Stufen des Daseins Leben vorhanden sein,
sowohl höheres als auch niedrigeres wie menschliches Leben. Leben ist ein
weiter und umfassender Begriff, doch hier wendet ihn unser Herr auf die höchste
Form des Lebens, welche der göttlichen Natur zugehört - Unsterblichkeit
- an; auf den Preis, nach welchem zu laufen er uns einladet, die Krone des
Lebens. Was ist Leben? Wir gewahren es nicht nur in uns selbst, sondern
sehen auch seine Wirksamkeit in der niedrigeren Tierwelt, ja sogar in der
Pflanzenwelt, und sind über dessen Vorhandensein in höheren Formen, der
der Engel und der göttlichen, unterrichtet. Wie sollen wir einen so
umfangreichen Begriff definieren oder bestimmen?
Wenn
wir auch die geheimen Quellen des Lebens nicht in allem zu entdecken vermögen,
so können wir doch mit Sicherheit annehmen, dass das göttliche Wesen,
Jehova, der große Urquell alles Lebens ist, aus dem diese Quellen
gespeist werden. Alles Lebendige stammt von ihm und ist von ihm abhängig.
Alles Leben, ob in Gott oder in seinen Geschöpfen, ist das gleiche. Es
ist ein wirksames, Kraft äußerndes Prinzip, nicht eine Substanz oder ein
Stoff. Es ist ein Prinzip, das Gott in sich selbst besitzt, das aber in
seinen Geschöpfen aus gewissen von Gott geordneten Ursachen, deren
Bewirker, Hervorbringer oder Urquell er demnach ist, entsteht. Das Geschöpf
ist daher in keiner Weise ein Teil oder ein Sprössling aus dem Wesen oder
der Natur des Schöpfers, wie einige sich vorstellen, sondern seiner Hände
Werk, ausgestattet mit Leben.
Die
Tatsache erkennend, dass nur in der göttlichen Natur das Leben unabhängig,
unbegrenzt, unerschöpflich, immer dauernd und durch Umstände weder
hervorgerufen noch bedingt ist, sehen wir, dass Jehova notwendigerweise über
die physischen Gesetze und die Leben erhaltenden Mittel, die er für die
Erhaltung seiner Geschöpfe angeordnet hat, erhaben ist. Diese Eigenschaft,
die der göttlichen Natur allein zukommt, wird mit dem Ausdruck
Unsterblichkeit bezeichnet. Wie im vorhergehenden Kapitel gezeigt wurde,
bedeutet Unsterblichkeit, vor dem Tod unbedingt gesichert sein, und
folglich auch vor Krankheit und jeglichem Schmerz. Unsterblichkeit mag in
der Tat als gleichbedeutend mit Göttlichkeit gelten. Aus diesem göttlichen,
unsterblichen Urquell entspringt alles Leben und aller Segen, kommt alle
gute und vollkommene Gabe, gleichwie die Erde ihr Licht und ihre Lebenskräfte
von der Sonne empfängt.
Die
Sonne ist der große Lichtquell für die Erde. Sie erleuchtet alles und
erzeugt, ja nach der Beschaffenheit der Gegenstände, auf die sie scheint,
jene reiche Mannigfaltigkeit der Farbe und Schattierung. Dasselbe
Sonnenlicht bringt die verschiedensten Wirkungen hervor, wenn es z.B. auf
einen Diamanten, auf einen Ziegelstein und auf verschiedene Arten Glas fällt.
Das Licht ist dasselbe, aber die Gegenstände, auf die es fällt,
unterscheiden sich in der Fähigkeit, es zu empfangen und zu übermitteln.
So ist es auch mit dem Leben. Alles strömt aus einem unerschöpflichen
Quell. Die Auster hat Leben, aber ihr Organismus ist ein solcher, dass sie
nicht viel Leben verwenden kann, gerade wie der Ziegelstein nur wenig
Sonnenlicht auffangen und zurückwerfen kann. So verhält es sich auch bei
jeder höheren Kundgebung von Leben bei Tieren, Fischen und Vögeln. Wie
verschiedene Glassorten unter dem Sonnenlicht verschiedenes Licht zurückwerfen,
so zeigen diese verschiedenartigen Geschöpfe auf verschiedene Weise die
unterschiedlichen Kräfte, welche sie als Organe besitzen, sobald Leben
dieselben durchströmt.
Der
polierte Diamant ist dem Licht so angepasst, dass es scheint, als ob er es
in sich selbst besäße und selbst eine kleine Sonne wäre. So verhält es
sich auch mit dem Menschen, einem der Meisterstücke der Schöpfung Gottes,
nur ,,ein wenig geringer gemacht als die Engel“. So meisterhaft war der
Mensch gebildet, dass er Leben zu empfangen und dasselbe durch den
Gebrauch der von Gott dargebotenen Mittel zu erhalten vermochte, ohne
jemals seine Kraft einzubüßen. So war Adam, ehe er fiel, nicht vermöge
eines Unterschiedes im eingepflanzten Lebensprinzip über jedes andere
irdische Geschöpf erhaben, sondern vermöge eines höheren Organismus.
Doch lasst uns dabei nicht vergessen, dass, gleichwie der Diamant kein
Licht zurückstrahlen kann, es sei denn, dass die Sonne ihn bescheine, so
kann auch der Mensch nur so lange Leben besitzen und genießen, als der
Lebenszufluss sich fortsetzt. Der Mensch hat kein innewohnendes Leben (Leben
in sich selbst); er ist so wenig ein Lebensquell, als der Diamant ein
Lichtquell ist. Und einer der schlagendsten Beweise dafür, dass wir
keinen unerschöpflichen Lebensvorrat in uns selbst besitzen, oder in
anderen Worten, dass wir nicht unsterblich sind, ist der, dass, seit die Sünde
in die Welt gekommen, der Tod zu unserem ganzen Geschlecht hindurch
gedrungen ist.
Gott
hatte es so angeordnet, dass der Mensch im Garten Eden zu den
lebenderhaltenden Bäumen (1. Mose 2:9) Zutritt haben sollte, und das
Paradies, in das er gesetzt worden war, war reichlich mit „allerlei (Arten
von) Bäumen, lieblich anzusehen und gut zur Speise“, versehen (1. Mose
2:9, 16, 17). Unter den Lebensbäumen, die gut zur Speise waren, war einer
verboten. Während dem Menschen nun damals von dem Baum der Erkenntnis zu
essen verboten war, durfte er doch von den Bäumen, welche das Leben
vollkommen erhielten, ungehindert genießen, und erst nach der Übertretung
wurde er davon abgeschnitten, damit dadurch die Todesstrafe bewirkt werde.
- 1. Mose 3:22
Daraus
sieht man, dass die Herrlichkeit und Schönheit der Menschheit von dem
fortgesetzten Lebenszufluss abhängt, gerade wie die Schönheit des
Diamanten durch den fortgesetzten Lichtzufluss bedingt ist. Als die Sünde
der Menschheit das Recht zum Leben raubte und der Zufluss vorenthalten
wurde, da begann der Edelstein sofort seinen Glanz und seine Schönheit
einzubüßen, und schließlich raubte das Grab ihm seine letzte Spur. „Gleich
der Motte, seine Schönheit zergehen.“ (Psalm 39:11) Wie der Diamant
seine Schönheit und seinen Glanz verliert, sobald das Licht entzogen wird,
so verliert der Mensch das Leben, wenn ihm Gott den Lebenszufluss vorenthält:
„Der Mensch verscheidet, und wo ist er?“ (Hiob 14:10) „Seine Kinder
kommen zu Ehren, und er weiß es nicht; und sie werden gering, und er
achtet nicht auf sie.“ (Vers 21) „Denn es gibt weder Tun noch Überlegung,
noch Kenntnis, noch Weisheit im Scheol, wohin du gehst.“ (Pred. 9:10).
Da aber ein Lösegeld gefunden, da die Todesstrafe von dem Erlöser
bezahlt worden ist, soll auch der Edelstein seine Schönheit wieder
erhalten und das Bild seines Schöpfers wieder vollkommen zurückstrahlen,
wenn die Sonne der Gerechtigkeit mit Heil unter ihren Flügeln aufgehen
wird (Mal. 4:2). Um des Sündopfers, um des Opfers Christi willen
geschieht es, dass ,,alle, die in den Gräbern sind, werden hervorgehen“.
Eine ,,Wiederherstellung aller Dinge“ wird stattfinden; erst eine
Gelegenheit der Wiederherstellung für alle, und schließlich die
Erlangung menschlicher Vollkommenheit von allen, die dem Erlöser
gehorchen wollen.
Dies
ist jedoch nicht der Lohn, auf den Jesus als das Ende des schmalen Weges
Bezug nimmt. Aus anderen Schriftstellen erfahren wir, dass der Lohn,
welcher denen verheißen ist, die den schmalen Weg gehen, ,,die göttliche
Natur“, die Unsterblichkeit ist. Dies bedeutet, Leben in sich selbst
haben, Leben in jenem höchsten Grad, wie ihn nur die göttliche Natur
besitzen kann. Welche Hoffnung! Dürfen wir solche Höhe der Herrlichkeit
zu erreichen wagen? Ohne positive und ausdrückliche Aufforderung dazu hätten
wir gewiss kein Recht, danach zu streben.
Aus
Joh. 5:26 lernen wir, dass Jehova, der ursprünglich allein
Unsterblichkeit besaß, seinen Sohn, unseren Herrn Jesus, zu derselben göttlichen,
unsterblichen Natur hoch erhöht hat, so dass er jetzt das Ebenbild seines
Wesens, der genaue Abdruck der Person des Vaters ist (Hebr. 1:3). So lesen
wir: „Denn gleichwie der Vater Leben in sich selbst hat (Gottes
Umschreibung von Unsterblichkeit - Leben in sich selbst, nicht aus anderen
Quellen geschöpft, oder von Umständen abhängig, sondern unabhängiges,
innewohnendes Leben), also hat er auch dem Sohn gegeben, Leben zu haben in
sich selbst.“ Seit der Auferstehung des Herrn Jesu gibt es also zwei
Wesen, die unsterblich sind. Alle anderen Wesen, Engel, Menschen, Tiere, Vögel,
Fische usw. sind nur Gefäße, deren jedes das seinige voll Leben hält;
und alle unterscheiden sich, was Natur, Fähigkeiten und Eigenschaften
betrifft, je nach dem Organismus, den für jeden zu bereiten es dem Schöpfer
wohl gefiel.
Aus
1. Tim. 6:15, 16 lernen wir ebenfalls, dass Unsterblichkeit oder die göttliche
Natur zur Zeit, als der Apostel
schrieb, nur Jehova und Christo eigen war. Wir lesen: ,,Welche (Erscheinung
Christi) zu seiner Zeit wird zeigen der selige und alleinige Machthaber,
der König der Könige und Herr der Herren - (Christus), der allein (außer
dem Vater - 1. Kor. 15:27) Unsterblichkeit hat.“
Diese
gleiche göttliche Natur, Unsterblichkeit, ist jedoch der Braut des Lammes
angeboten, die während dieses Evangeliums-Zeitalters ausgewählt wird.
Welch erstaunliche Gnade! Doch nicht die ganze große Schar, die dem Namen
nach zur Kirche gehört, soll diesen großen Preis erlangen, sondern nur
die ,,kleine Herde" der Überwinder, die also laufen, dass sie es
ergreifen, die getreulich in des Meisters Fußstapfen nachfolgen, die wie
er, selbst bis zum Tod, den schmalen Weg des Opferns wandeln. Wenn diese
in der Auferstehung aus den Toten geboren sind, dann werden sie göttliche
Natur und Gestalt an sich tragen. Diese Unsterblichkeit, die unabhängige,
in sich selbst bestehende, göttliche Natur, ist das Leben, zu dem der
schmale Weg führt.
Die
Glieder dieser Klasse werden nicht als menschliche Wesen aus dem Grabe
erweckt werden. Der Apostel versichert uns vielmehr, dass, obwohl sie als
natürliche Leiber in das Grab gesäet wurden, sie doch als geistige
Leiber auferweckt werden sollen. Sie werden alle „verwandelt“ werden,
und wie sie einst das Bild des Irdischen, die menschliche Natur, an sich
trugen, so werden sie das Bild des Himmlischen tragen. ,,Es ist aber noch
nicht erschienen, was wir sein werden“ - was ein geistiger Leib ist: „wir
wissen aber, wenn es erscheinen wird, dass wir ihm gleich sein werden“
und die ,,Herrlichkeit, die geoffenbart werden soll“, ,,die
unverwelkliche Krone der Ehre“, mit ihm teilen sollen. - 1. Joh. 3:2;
Kol 1:27; 2. Kor. 4:17; Joh. 17:22; 1. Petr. 5:1, 4, 10; 2. Thess. 2:14
Diese
hohe Berufung zu einem Wechsel der Natur ist nicht nur ausschließlich auf
dieses Evangeliums-Zeitalter beschränkt, sondern er ist auch der einzige
Preis, der jetzt angeboten wird. Somit schließen die am Anfang des
Kapitels angeführten Worte des Herrn alle diejenigen als auf dem breiten
Weg zum Untergang befindlich ein, die nicht auf dem Wege nach dem einzigen
jetzt angebotenen Preise sind. Diese allein sind bis jetzt der
Verurteilung, die auf der Welt ruht, entronnen. Alle anderen sind noch auf
dem breiten Weg. Dieser jetzt allein offenstehende Weg zum Leben wird
seiner Hindernisse wegen nur von wenigen erwählt. Die Masse der
Menschheit zieht in ihrer Schwachheit den breiten, bequemen Weg der
Selbstbefriedigung vor.
Der
schmale Weg mag wohl auch, obwohl er im Leben, in Unsterblichkeit, endet,
ein Weg des Todes genannt werden, da sein Preis durch die Aufopferung der
menschlichen Natur bis zum Tode errungen wird. Es ist der schmale Weg des
Todes zum Leben. Nachdem sie gerechneterweise von der adamitischen Schuld
und Todesstrafe befreit sind, übergeben oder opfern diese Gläubigen
freiwillig die als ihr Eigentum angesehenen zugerechneten menschlichen
Rechte, welche sie zu seiner Zeit mitsamt der Welt tatsächlich empfangen
haben würden. Wie ,,der Mensch Christus Jesus„ für die Welt sein Leben
ließ und opferte, so werden diese zu Mitopferern mit ihm. Nicht dass sein
Opfer ungenügend und das anderer nötig gewesen wäre, sondern so: während
das seine voll genügsam war, wurde diesen doch gestattet, mit ihm zu
dienen und zu leiden, um seine Braut und Miterben zu werden. Während also
die Welt unter der Verurteilung des Todes steht und mit Adam stirbt, heißt
es von dieser ,,kleinen Herde“, nach der oben beschriebenen,
fortschreitenden Glaubensanrechnung und Aufopferung, sie stirbt mit
Christo. Die Glieder der „kleinen Herde“ weihen sich und sterben mit
ihm als menschliche Wesen, um mit ihm Teilhaber der göttlichen Natur und
Herrlichkeit zu werden; denn sterben wir mit ihm,
so werden wir mit ihm leben, leiden
wir mit ihm, so werden wir mit ihm zur Herrlichkeit erhoben werden. - Röm.
8:17; 2. Tim. 2:11, 12
Am
Anfang des tausendjährigen Zeitalters werden diejenigen, die jetzt den
schmalen Weg wandeln, den hohen Preis, für den sie liefen,
Unsterblichkeit oder unvergängliches Wesen (Röm. 2:7) errungen haben,
und so mit der göttlichen Natur und Macht bekleidet, sind sie imstande,
das große Werk während jenes Zeitalters, die Welt wiederherzustellen und
zu segnen, in Angriff zu nehmen. Mit dem Ende des Evangeliums-Zeitalters
wird der schmale Weg zur Unsterblichkeit geschlossen sein, weil die ausgewählte
,,kleine Herde“, die zu prüfen und zu erproben eingerichtet und
bestimmt war, vollendet sein wird. ,,Jetzt ist die angenehme Zeit“ - die
Zeit, in der Opferer, die in dem Verdienst Jesu kommen und mit ihm in den
Tod gehen, vor Gott annehmbar sind - ein Opfer von süßem Geruch. Der Tod
wird nicht für immer zugelassen. Als adamitische Strafe wird er während
des tausendjährigen Zeitalters abgetan, zerstört werden; als Opfer ist
er nur während des Evangeliums-Zeitalters annehmbar und hat einen Lohn in
Aussicht.
Nur
als „Neue Schöpfungen“ sind die Heiligen dieses Zeitalters auf dem
Weg zum Leben; und nur als menschliche Wesen sind wir als Opfer der
Vernichtung geweiht. Wenn wir als menschliche Geschöpfe mit Christo
gestorben sind, dann werden wir als neue, geistige Wesen mit ihm leben (Röm.
6:8). Der Geist oder Sinn Gottes in uns, die umgewandelte Gesinnung, ist
der Keim der neuen Natur.
Das
neue Leben kann sehr leicht erstickt werden, und Paulus versichert uns,
dass, wenn wir nach dem Fleisch leben, nachdem wir vom Geist durch die
Wahrheit gezeugt sind, wir sterben, unser neuerzeugtes Leben verlieren müssen;
wenn wir aber durch den Geist des Fleisches Geschäfte (die menschliche
Natur) töten, so werden wir (als Neue Schöpfungen) leben; ,,denn so
viele durch den Geist Gottes geleitet werden, diese sind Söhne Gottes“
(Röm. 8:13, 14). Und dieser Gedanke ist für alle Geweihten von höchster
Wichtigkeit, denn wenn wir mit Gott den Bund, unsere Menschennatur zu
opfern, geschlossen haben, und dies Opfer von ihm angenommen worden ist,
so ist der Versuch, es zurückzunehmen, nutzlos. ,,Verleugnen wir, er
bleibt getreu.“ Das Menschliche ist von Gott schon als tot gerechnet und
muss unweigerlich sterben, um nie wiederhergestellt zu werden. Alles, was
man vom Zurückweichen, um wieder nach dem Fleisch zu leben, gewinnen kann,
ist der kurze gegenwärtige Genuss auf Kosten der neuen geistigen Natur.
Es
gibt jedoch manche Geweihte, die wohl ein Verlangen nach dem Kleinod, dem
Kampfpreis, in sich tragen und vom Geist gezeugt worden sind, die aber von
den Lockungen der Welt, von den Wünschen des Fleisches oder von der List
des Teufels zum Teil überwunden werden. Sie verlieren das ,,vorgesteckte
Ziel“, das Kleinod teilweise aus den Augen und versuchen auf einer
Mittelstraße einherzugehen - um die Gunst Gottes und die Gunst der Welt
zu erhalten - aber sie vergessen, dass ,,der Welt Freundschaft Gottes
Feindschaft“ ist (Jak. 4:4) und dass für die, welche nach dem Preise
laufen, die Ermahnung gilt, nicht die Welt zu lieben und nicht Ehre
voneinander zu suchen, sondern die Ehre, die von Gott allein ist. - 1. Joh.
2:15; Joh. 5:44
Diejenigen,
welche die gegenwärtige Welt lieb haben, den Herrn nicht gänzlich
verlassen und ihren Bund verachten, werden eine Züchtigung und Läuterung
durch das Feuer der Drangsal durchzumachen haben. Wie der Apostel es ausdrückt,
sie werden dem Satan übergeben ,,zum Verderben (Vernichtung) des
Fleisches, auf dass der Geist (die neu gezeugte Natur) errettet werde am
Tage des Herrn Jesu“ (1. Kor. 5:5). Und wenn sie durch diese Züchtigung
recht geübt worden sind, werden sie schließlich doch noch zur geistigen
Existenz angenommen werden. Sie werden ewiges geistiges Leben wie die
Engel haben; aber das Kleinod der Unsterblichkeit geht verloren. Sie
werden Gott in seinem Tempel dienen, und mit Palmen in ihren Händen vor
dem Throne stehen (Offb. 7:9-17); aber,
obwohl das herrlich sein wird, so herrlich wird es nicht sein, wie
die Stellung der „kleinen Herde“ der Überwinder, die Könige und
Priester Gottes sein, mit Jesu (als seine Braut und Miterben) auf dem
Throne sitzen und wie er mit Unsterblichkeit gekrönt sein werden.
Unser
Weg ist ein rauer, steiler, schmaler Weg; und würde uns nicht für jeden
weiteren Schritt auf der Wanderschaft die nötige Kraft dargereicht, wir würden
nie das Ziel erreichen. Aber unseres Anführers Wort gibt uns Mut: ,,Seid
guten Mutes, ich habe die Welt überwunden“; ,,meine Gnade genügt dir,
denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht“ (Joh. 16:33; 2. Kor.
12:9). Die Schwierigkeiten dieses Weges sollen als ein scheidendes Mittel
wirken, um ein ,,eigentümliches Volk“ zu reinigen, damit sie ,,Erben
Gottes und Miterben Jesu Christi“ seien. Im Hinblick darauf ,,lasst uns
nun mit Freimütigkeit hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir
Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe“, während
wir den guten Kampf des Glaubens kämpfen und das ewige Leben - „die
Krone des Lebens“, Unsterblichkeit, die göttliche Natur - ergreifen. -
Hebr. 4:16; 2. Tim. 4:8; 1. Petr. 5:1, 4
Der
Hoch-Weg zur Heiligung
Während
die besondere Hoffnung des Evangeliums-Zeitalters über alle Begriffe
herrlich ist und der Weg dahin dementsprechend schwierig, schmal,
eingeengt durch Beschwerden und Gefahren auf jedem Schritt, so dass nur
wenige ihn finden und den großen Preis an seinem Ende erlangen, so wird
hingegen die neue Ordnung der Dinge im kommenden Zeitalter davon gänzlich
verschieden sein. Da eine andere Hoffnung vorgehalten wird, so führt auch
ein anderer Weg dahin. Der Weg zur „Unsterblichkeit“ war ein Weg, der
das Aufopfern von sonst rechten und gesetzmäßigen Hoffnungen,
Bestrebungen und Wünschen, das Aufopfern der menschlichen Natur für
immer, erforderte. Aber der Weg zur menschlichen Vollkommenheit, zur
Wiederherstellung, die Hoffnung der Welt, erfordert nur das Abtun der Sünde,
nicht das Opfern der menschlichen Rechte und Privilegien, sondern deren
rechtmäßigen Gebrauch. Er führt zur persönlichen Reinigung und zur
Wiederherstellung des Ebenbildes Gottes, in dem sich Adam vor dem Sündenfall
befand.
Der
Weg zur tatsächlichen menschlichen Vollkommenheit zurück wird sehr eben
und leicht gemacht werden; so leicht zu finden, dass ihn niemand zu
verfehlen braucht; so einfach, dass, ,,wer auf dem Weg wandelt - selbst
Einfältige werden nicht irregehen“ (Jes. 35:8); so deutlich, dass ,,nicht
mehr ein jeder seinen Nächsten und ein jeder seinen Bruder lehren und
sprechen wird: Erkennet Jehova! Denn sie alle werden mich erkennen von
ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten, spricht Jehova“ (Jer. 31:34).
Statt dass es ein schmaler Weg ist, den nur einige finden können, wird es
ein ,,Hoch-Weg“, eine öffentliche Landstraße sein - nicht ein enger,
steiler, rauer, schwieriger, eingeschlossener Nebenweg, sondern ein für
bequemes Reisen besonders hergerichteter Weg - ganz besonders für die
Bequemlichkeit und das Wohlsein der Reisenden angelegt. Verse 8 und 9
zeigen, dass es eine öffentliche Straße ist, offen für alle Erlösten,
jeden Menschen. Ein jeder, der die Gelegenheit des Segens, welche das
teure Blut erkauft hat, erkennt und sich zunutze machen will, mag auf
diesem Hoch-Weg der Heiligung dem großen Endziel vollständiger
Wiederherstellung zu menschlicher Vollkommenheit und ewigem Leben
entgegengehen.
Sie
werden beim Antritt ihres Laufes auf diesem Hoch-Weg der Heiligung nicht
gerechneterweise gerechtfertigt, um ihnen eine Stellung der Heiligkeit und
Vollkommenheit in Gottes Augen zu schenken, sondern sie werden,
als Frucht oder Erfolg ihres Strebens und ihres Gehorsams, allmählich
zu tatsächlicher Vollkommenheit hinangehen. Hierzu wird von ihrem Erlöser,
der dann in Macht herrscht, alles günstig eingerichtet werden. Jedem
einzelnen wird von der weisen und vollkommenen Verwaltung des neuen Königreiches,
je nachdem er es bedarf, geholfen werden. Das ist, wie mancher denken wird,
das mit Fug und Recht zu erwartende Ergebnis des Lösegeldes. Da
unser Herr, der Mensch Christus Jesus, sich selbst für alle als Lösegeld
gegeben hat und will, dass alle zur Erkenntnis der Wahrheit und dadurch zu
tatsächlicher Vollkommenheit kommen, warum hat er nicht gleich für alle
einen guten, breiten Hoch-Weg der Heiligung eingerichtet? Warum räumt er
nicht die Hindernisse, die Steine des Anstoßes, die Fallen und Schlingen
aus dem Weg? Warum hilft er dem Sünder nicht zu voller Harmonie mit Gott
zurück, anstatt den Weg schmal, rau und voller Dornen zu machen, schwer
zu finden und noch schwerer zu gehen? Viele sind zu so überaus verwirrten
Anschauungen über diesen Gegenstand geführt worden, weil man verfehlte,
das Wort der Wahrheit recht zu teilen, und nicht erkannte, dass gegenwärtige
schmale Weg zu dem besonderen Preise führt und zur Prüfung und Auswahl
einer kleinen Herde von Miterben, des Leibes Christi, bestimmt ist, welche,
sobald sie ausgewählt und mit ihrem Haupte erhöht sind, alle Nationen segnen sollen. In Unkenntnis des Planes Gottes hat
man im gegenwärtigen Zeitalter einen Hoch-Weg der Heiligung, einen
leichten Weg, zu predigen versucht, da doch kein solcher Weg vorhanden ist.
Man hat auf solche Weise die Sache verwirrt und sucht sie nun
auszugleichen, um die Tatsachen und die Schrift diesen verkehrten Theorien
anzupassen. Auf dem sich bald öffnenden Hoch-Weg werden nur sündige
Dinge verboten sein, während die, welche jetzt auf dem schmalen Weg gehen,
sich selbst verleugnen, viele gar nicht sündige Dinge opfern und dabei
ebenso beständig gegen anhängende Sünde kämpfen müssen. Jetzt ist es
ein Fußpfad des Opferns, dann, im kommenden Zeitalter, wird es ein
Hoch-Weg der Gerechtigkeit sein.
Über
diesen Hoch-Weg wird in bedeutungsvoller, bildlicher Sprache geredet: ,,Daselbst
wird kein Löwe sein, und kein reißendes Tier wird ihn ersteigen noch
daselbst gefunden werden.“ (Jes. 35:9) Wie viele schreckliche Löwen
sind jetzt denen im Wege, die froh wären, sündige Wege zu meiden und der
Rechtschaffenheit nachzujagen? Da ist der Löwe einer verderbten öffentlichen
Meinung, der viele abhält, den Versuch zu machen, in alltäglichen Dingen,
Kleidung, Haus- und Geschäfts-Einrichtungen usw. den Geboten des
Gewissens zu folgen. Der Löwe der Versuchung zu starkem Getränk hindert
jetzt Tausende, die froh wären, ihn entfernt zu sehen. Prohibitionisten (Männer,
die für Handelssperre streben, zum Schutze des inländischen Gewerbes)
und Temperenzler haben jetzt eine Herkulesarbeit vor sich, die nur die
Autorität und Macht des nächsten Zeitalters bewältigen können, und das
gleiche kann von anderen löblichen Bemühungen für sittliche Reform
gesagt werden. ,,Kein reißendes Tier wird daselbst gefunden werden.“
Keine Riesenkorporationen, zum Zweck selbstsüchtiger persönlicher
Interessen auf Kosten des allgemeinen Wohles gebildet, werden geduldet
werden. ,,Man wird nicht übel tun noch verderbt handeln auf meinem ganzen
heiligen Gebirge (Königreich), spricht der Herr.“ (Jes 11:9) Obwohl
auch da bei der Überwindung des Hanges zum Bösen usw. Schwierigkeiten zu
besiegen sein werden, so wird es doch im Vergleich mit dem schmalen Weg
dieses Zeitalters ein gar leichter Weg sein. Die Steine (des Anstoßes)
sind dann weggeräumt, und das Panier der Wahrheit wird über die Völker
aufgeworfen worden sein. (Jes. 62:10) Unwissenheit und Aberglauben sind
dann Dinge der Vergangenheit, und Gerechtigkeit empfängt ihren verdienten
Lohn, während dem Bösen seine gerechte Vergeltung zugemessen wird (Mal.
3:15,18). Durch heilsame Züchtigung, geeignete Ermunterung und deutliche
Belehrung wird die Menschheit, als verloren gewesene Söhne, hinauf zur
hehren Vollkommenheit, von der Adam fiel, erzogen und geschult werden.
„Die Befreiten Jehovas werden zurückkehren und nach Zion kommen mit
Jubel, und ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; sie werden Wonne und
Freude erlangen und Kummer und Seufzen werden entfliehen.“ (Jes. 35:10)
Unser Herr bezog sich nur auf zwei dieser Wege, weil die Eröffnung des
dritten noch nicht an der Zeit war - gerade wie er, die frohe Botschaft
verkündend, sagte: ,,Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt“,
aber beim Verlesen der betreffenden Weissagung ,,den Tag der Rache“
wegließ, weil er damals nicht an der Zeit war. (Vergleiche Luk. 4:19 und
Jes. 6:2). Jetzt dagegen, da der schmale Weg sich seinem Ende zuneigt, fängt
im Licht des herauf dämmernden Tages der Hoch-Weg der Gerechtigkeit an,
immer deutlicher erkannt zu werden.
So
fanden wir also einen ,,breiten Weg“, auf dem gegenwärtig die Massen,
vom ,,Fürsten dieser Welt“ betrogen und durch verderbte Neigungen
gelockt, ihres Weges ziehen. Wir fanden, dass er durch „eines Menschen
Ungehorsam“ eröffnet wurde und unser Geschlecht so seinen sich überstürzenden
Lauf auf demselben begann. Wir fanden, dass der ,,Hochweg der Heiligung“
und der Gerechtigkeit durch unseren Herrn, der sich selbst als Lösegeld für
alle gab und alle aus dem Verderben, in das der „breite Weg“ führt,
zurückkaufte, zur bestimmten Zeit eröffnet werden und für alle durch
sein eigenes teures Blut Erkauften erreichbar und leicht zu gehen sein
wird. Wir fanden ferner, dass der jetzige „schmale Weg“, durch das
Verdienst desselben kostbaren Blutes eröffnet, ein besonderer Weg ist,
der zu einem besonderen Preise führt und besonders eng und schwierig
gemacht ist, zur Prüfung und Schulung derjenigen, welche jetzt ausgewählt
werden, um Teilhaber der göttlichen Natur und Miterben mit unserem Herrn
Jesus in dem bald zu offenbarenden, für die Segnungen aller bestimmten Königreiche
der Herrlichkeit zu werden. „Und jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat (diesen
Preis sieht), reinigt sich selbst, gleichwie
er (Christus) rein ist“, und achtet alles andere,
wie Paulus, für „Verlust und Unrat“. - Phil. 3:8-15
Wasserströme
will ich gießen,
Spricht der Herr, aufs dürre Land;
Kühlend sollen Quellen fließen
In der Wüste heißem Sand.
Wo jetzt Wandrer schmachtend ziehn,
Soll ein Gottesgarten blühn.
Stärk,
Himmelstaube, werter Geist,
Mit Licht und Trost uns allermeist
Als Vormund du uns leit und führ;
All Denken, jeden
Schritt regier!
Entfalte
uns der Wahrheit Licht,
Dass wir vom Weg abirren nicht;
In jedes Herz pflanz Furcht des Herrn,
Dass Sünd uns nicht von Gott entfern!
Leit
uns in Heiligkeit die Bahn,
Auf der man kommt zu Gott hinan;
In Christ, dem Lebenswege zeig
Uns dessen Weide, süß und reich!
Lehr
warten uns, in Wachsamkeit,
Auf die von Gott bestimmte Zeit;
Durch Seine Gnad uns zubereit
Zur Teilschaft Seiner Herrlichkeit! |