SCHRIFTSTUDIEN
BAND
2 - DIE
ZEIT IST HERBEIGEKOMMEN
Studie 10
Die
Zeit ist herbeigekommen.
Nichts
steht mehr im Wege. — Die
Errichtung des Reiches Christi das Werk, das jetzt vor sich geht. —
Das
Zeugnis der Prophetie bestätigt dies. —
Die
Weltweisen sehen manches. —
Die
wachsamen Heiligen sehen es viel deutlicher. —
Die
Bedeutung, die es für alle hat, nach der rechten Richtung zu schauen.
Die
Zeit ist herbeigekommen, dass das Königreich Jesu Christi, unseres Erlösers,
aufgerichtet werde. Dies ist das einmütige Zeugnis der vorausgehenden
Kapitel. Nichts steht mehr im Wege. Seit Oktober 1872 leben wir schon im
siebten Jahrtausend. Die den heidnischen Königreichen gewährte
Machtfrist muss 1914 zu Ende gehen. Das große, eigentliche Jubeljahr -
die Zeit der Wiederherstellung aller Dinge - hat im Jahre 1874 angefangen,
als die Gegenwart des großen Wiederherstellers ebenfalls an der Zeit war.
Die Weise seiner Wiederkunft, wie die seines Wirkens bis auf die gegenwärtig
Zeit, ist so weit in genauer Übereinstimmung mit den einzelnen Angaben
der Weissagung. Die Züge des Endes dieses Zeitalters sind mit denen
seines jüdischen Vorbildes in vollem Einklang. Elias ist gekommen und so
aufgenommen worden, wie vorausgesagt war; und der geweissagte Fluch steht
bevor. Der Mensch der Sünde ist in seiner ganzen gehässigen Missgestalt
geoffenbart worden und hat seinen geweissagten Lauf nahezu vollendet. Die
Aufrichtung des längst verheißenen Königreiches des Messias ist deshalb
das große, jetzt bevorstehende Ereignis. Nicht nur das, sondern die
Aufrichtung desselben geht jetzt schon vor sich. Das nötige Unterminieren
und Umstürzen der Reiche dieser Welt unter dem Fürsten der Finsternis -
„dem Fürsten dieser Welt“ - ist schon einigermaßen dem natürlichen
Auge der Kinder dieser Welt sichtbar, aber weit klarer ist es, und sollte
es denjenigen sein, die auf die vorsichgehenden Ereignisse durch das
Fernglas des göttlichen Wortes schauen, welches, wenn recht gestellt,
fernstehende Dinge in größere Nähe bringt, und so Gottes Kinder befähigt,
sowohl Einzelheiten, die vom natürlichen Auge nicht wahrgenommen werden können,
als auch die Hauptzüge, die von Staatsmännern und Philosophen nur in
matten Umrissen gesehen werden, zu erkennen. Sogar weltlich Kluge können
sehen, wie der soziale Trubel in der Gärung begriffen ist, weil die
Herrschaft der Unwissenheit einer größeren, allgemeineren Erkenntnis und
größerer persönlicher Unabhängigkeit Platz macht. Und obschon sie
vergeblich auf unerwartet günstigen Umschwung der Dinge hoffen, werden
doch, wie die Schrift sagt, „ihre Herzen verschmachten vor Furcht und
Erwartung der Dinge, die da kommen sollen auf Erden„ - denn sie sehen,
dass das Erschüttern der symbolischen Himmel im Gange ist und merken,
dass aus solchem Erschüttern der Macht des Irrtums, des Aberglaubens und
religiöser Fesseln und aus der Befreiung der Völkermassen hiervon
Gewalttätigkeit und Anarchie entstehen muss.
Aber
vom Standpunkt Gottes aus, von dem aus die Wachsamen der Hausgenossen des
Glaubens das Vorrecht haben zu sehen, ist nicht nur die Heftigkeit der
Drangsal zu sehen; sondern auch ihre segensreichen Folgen, die sie unter
Gottes Vorsehung in der Einleitung des Tausendjährigen Reiches haben soll,
sind deutlicher erkennbar. Dies ist ein reichlicher Trost und mehr als
Entschädigung für alle Drangsal, die wir selbst oder unsere Lieben
durchmachen sollten.
Dass
wir aus dieser Erkenntnis Tost schöpfen und nicht in Zweifel und
Ungewissheit sein möchten, ist gerade ein Teil des Zweckes, um dessen
willen die Zeitprophezeiungen gegeben wurden. Ein anderer Zweck ist der,
dass wir als die Vertreter jenes Königreiches unter den Menschen über
die sich jetzt vollziehenden, großen Veränderungen der Zeitverhältnisse
unterrichtet und befähigt wären, hinsichtlich des Planes Gottes vor der
Welt Zeugnis abzulegen usw., welches, obgleich jetzt unbeachtet, ihnen
bald von großem Nutzen sein und helfen wird, die Gegenwart des Herrn in
dem herannahenden großen Tag des Zornes zu erkennen. Ein anderer Zweck
ist, dass die Gläubigen, auf solche Weise durch das Wort Gottes gestärkt,
imstande wären, fest zu stehen, wenn so viele in Unglauben und in täuschende
Irrtümer fallen, welche bald die ganze „Christenheit“ überschwemmen
werden. Ein anderer Zweck ist, dem ganzen Plan der Zeitalter mehr Stärke
und Nachdruck zu verleihen. Denn eine allgemeine Erfahrung ist diese: Wenn
der erste Lichtstrahl von Gottes gnädigem Plan (die Welt durch die Kirche
während des Millenniums zu segnen) die Herzen erfüllt und den Eifer der
gläubigen Kinder Gottes auf das äußerste angespornt hat, und sie finden,
dass ihre Bemühungen, andere zu erleuchten, kühl aufgenommen werden und
verhältnismäßig nur Wenige ein „Ohr haben, zu hören“, dass sie
dann geneigt sind, sich mit der eigenen Freude an dieser kostbaren
Erkenntnis begnügen zu lassen und in ihr auszuruhen und das zu vermeiden,
was Schmach und Widerspruch hervorruft, nämlich das tatkräftige
Bekenntnisablegen vor den Menschen in der Ausbreitung der Wahrheit.
Diese
unsere natürliche Schwachheit kennend, hat uns der Herr mit
Zeitprophezeiungen als einem Sporne versehen, um uns völlig zu erwecken,
zu beleben und in seinem Dienste tätig zu erhalten. Da wir bereits in der
„Erntezeit“ sind, sollten Zeit, Dienst und Gedanken der Knechte des
Herrn, die jetzt, wie die Jünger beim ersten Advent, das Erntewerk zu
verrichten haben, der Erntearbeit gewidmet sein. (Joh. 4:35-38) Möchte
ein jeder von uns, den Anweisungen des großen Erntemeisters gehorsam, tun,
was seine Hände zu tun finden.
In
Bezug auf genauere Angabe der Zeit und Reihenfolge der Ereignisse in
dieser Ernte, müssen wir den Leser auf den folgenden Band verweisen, in
welchem die Schlüsse des Vorhergehenden und anderer Zeitprophezeiungen
unter einen Brennpunkt gebracht werden und die vorher verkündigten
Zeichen und übereinstimmenden Zeugnisse für die Gegenwart des Herrn
angemerkt sind, welche beweisen, dass die „Zeit des Endes gekommen, dass
die Reinigung des Heiligtums vollendet, dass das große Erntewerk im Gange,
dass die Wiedereinsammlung Israels offenkundig, dass der Streit, der Krieg
des großen Tages Gottes, des Allmächtigen, über unseren Häuptern
schwebt und die völlige Aufrichtung des herrlichen Königreiches Gottes
zur bestimmten Zeit, des Endes der Heidenzeit, eine unbestreitbare
Gewissheit ist. Es zeigt ferner die Arbeit der Heiligen während der Ernte;
es bezeichnet den Schluss der hohen Berufung und die Verwandlung
derjenigen Heiligen, welche „leben und übrigbleiben“, und zeigt auch,
dass die große Pyramide von Ägypten einer der Zeugen Gottes ist (Jes.
19:19, 20), dessen wunderbare Botschaft eine vollkommene und vollständige
Bestätigung ist - eine Bestätigung von Gottes Plan der Zeitalter, sowie
auch über dessen Zeiten und Zeitbestimmungen.