SCHRIFTSTUDIEN
BAND
3 - DEIN
KÖNIGREICH KOMME
Studie
10
Das
Zeugnis des Stein-Zeugen und Propheten Gottes,
der
großen Pyramide in Ägypten.
Allgemeine
Schilderung der großen Pyramide. —
Warum
für Christen von besonderem Interesse. —
Die
große Pyramide eine Vorratskammer wissenschaftlicher, geschichtlicher und
prophetischer Wahrheiten. —
Biblische
Bezugnahme darauf. — Warum,
wann und von wem wurde die Pyramide erbaut? —
Bedeutsamkeit
ihrer Lage. — Ihre
wissenschaftlichen Lehren. —
Ihr
Zeugnis betreffs des Planes der Erlösung. —
Der
Plan der Zeitalter. — Der
Tod und die Auferstehung Jesu Christi angezeigt. —
Der
abwärts führende Lauf der Welt, in einer Zeit großer Trübsal zu Ende
gehend. — Die
Eigentümlichkeit der Trübsal. —
Die
große Reformations-Bewegung markiert. —
Die
Länge des jüdischen Zeitalters angedeutet. —
Der
hohe Ruf der christlichen Herauswahl angezeigt. —
Der
hingebende Lauf der Herauswahl. —
Das
Ende des hohen Berufes bezeichnet. —
Das
Datum des zweiten Adventes Christi. —
Wie
die Restitutions-Segungen für die Welt angezeigt sind. —
Der
Lauf der Welt während des Millenniums. —
Sein
Ende. — Kontrast
oder Unterschied zwischen den beiden Zuständen, dem menschlichen und
geistlichen, wie er in der Pyramide angedeutet ist. —
Die
Pyramide widerlegt Atheismus, Unglauben und alle Fortentwicklungstheorien
und bewahrheitet sowohl den Plan der Bibel als auch ihre fest bestimmten
Zeiten und Zeitläufe.
„An
jenem Tage wird inmitten des Landes Ägypten ein Altar dem Jehova sein,
und eine Denksäule an seiner Grenze dem Jehova; und das wird zu einem
Denkzeichen und zu einem Zeugnis sein dem Jehova der Heerscharen im Lande
Ägypten.“ (Jes. 19:19, 20)
Die
Alten zählten sieben Weltwunder auf und nannten dabei zu allererst die
große Pyramide von Gizeh. Sie liegt in Ägypten, nicht weit von der
gegenwärtigen Stadt Kairo. Kein anderer Bau kann sich mit ihr an Größe
messen. Einer der ersten Granit-Blöcke in der die Pyramide, welche 3 oder
4 mal so viel wiegen als ein Obelisken. Ich sah einen Stein, dessen
Gewicht auf 880 Tonnen geschätzt wird. Steine sind darin von 30 Fuß Länge,
welche so genau zusammenpassen, dass man mit einem Federmesser darüber
fahren kann, ohne den Zwischenraum zwischen ihnen zu entdecken. Sie sind
auch nicht mit Mörtel gelegt. Keine Maschine ist jetzt so vollkommen,
dass sie zwei Oberflächen von 30 Fuß Länge machen würde, die so
zusammenpassen, wie diese wunderbaren Steine in der großen Pyramide
passen.“ Sie bedeckt einen Raum von etwa 13 Acker, ist 486 Fuß hoch und
an ihrer Basis 764 Fuß breit. Man schätzt, dass die große Pyramide 6
Millionen Tonnen wiegt, und dass man, um sie fortzuschaffen, 60.000
Dampfmaschinen brauchen würde, von denen jede 100 Tonnen zöge. Inder
Tat, der Reichtum Ägyptens würde nicht ausreichen, die Arbeiter zu
bezahlen, um sie zu zerstören. Aus diesen Tatsachen geht hervor, dass,
wer auch immer ihr Entwerfer war, derselbe beabsichtigte, sie solle ein
dauerhaftes Monument sein.
Von
welchem Standpunkt aus wir die große Pyramide auch betrachten mögen, sie
ist unstreitig der merkwürdigste Bau in der Welt. Indem Lichte einer in
den letzten 32 Jahren vor sich gehenden Untersuchung wirbt sie bei jedem
Christen, der im Studium des Wortes Gottes vorangeschritten ist, um neues
Interesse. Denn sie scheint in Harmonie mit allen Propheten einen Umriss
des vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Planes Gottes in einer
bemerkenswerten Weise zu lehren. Man muss im Auge behalten, dass es außer
der großen Pyramide noch andere gibt, etliche aus Stein und etliche aus
Backstein gebaut; doch sie alle sind bloße Nachahmungsversuche und in
jeder Weise unbedeutender - an Größe, Genauigkeit und innerer
Einrichtung. Und ebenfalls ist es nachgewiesen, dass sie, im Unterschied
von der großen Pyramide, keine symbolischen Züge enthalten, sondern
augenscheinlich nur dazu bestimmt waren, als Grabmäler für die königlichen
Familien gebraucht zu werden.
Die
große Pyramide jedoch erweist sich als eine Vorratskammer wichtiger
Wahrheiten - in wissenschaftlicher, historischer und prophetischer
Beziehung - und ihr Zeugnis befindet sich in völliger Harmonie mit der
Bibel, deren Wahrheiten sie in ihren Hauptzügen in schönen und passenden
Symbolen zum Ausdruck bringt. Sie ist in keiner Weise ein Zusatz zu der
geschriebenen Offenbarung. Diese Offenbarung ist vollständig und
vollkommen und bedarf keines Zusatzes. Aber sie ist ein starker, bestätigender
Zeuge für Gottes Plan, und wenige Forscher können sie sorgfältig
untersuchen und dabei die Harmonie ihres Zeugnisses mit dem des
geschriebenen Wortes sich anmerken, ohne den Eindruck zu empfangen, dass
ihre Konstruktion von derselben göttlichen Weisheit geplant und dirigiert
war, wie jenes, und dass sie das Steinmal zum Zeugnis für Jehova ist, auf
das der Prophet in obiger Anführung Bezug nimmt.
Wenn
sie unter Gottes Führung erbaut wurde, um einer seiner Zeugen für die
Menschen zu sein, so mögen wir naturgemäß eine Bezugnahme darauf in dem
geschriebenen Worte Gottes erwarten. Und doch, da es augenscheinlich ein
Teil des Vorsatzes Gottes war, Züge des Planes, über die sie Zeugnis
gibt, bis zur Zeit des Endes verborgen zu halten, so sollten wir erwarten,
dass irgend welche Bezugnahme in der Schrift auf sie, wie es auch der Fall
ist, etwas verdeckt sein würde; damit es nur erkannt werde, wenn die
rechte Zeit dazu vorhanden sei.
Jesaja
zeugt, wie oben angeführt, von einem Altar und einer Denksäule im Lande
Ägypten, welches an jenem Tage „zu einem Denkzeichen und zu einem
Zeugnis sein wird dem Jehova der Heerscharen im Lande Ägypten.“ Und der
Zusammenhang zeigt, dass er an jenem Tage ein Zeuge sein soll, wenn der
große Heiland und Erretter kommen wird, um die erdrückenden Ketten zu
brechen und die Gefangenen der Sünde in Freiheit zu setzen - wovon unser
Herr an seinem ersten Advent predigte (Luk. 4:18). Die Tragweite dieser
Prophezeiung wird jedoch nur schwach erkannt, so lange Ägypten nicht als
ein Symbol oder ein Typus (Vorbild) der Menschheit erkannt wird, die da
voll ist von eitler ihr Verständnis nur verdunkelnder Philosophie, aber
ohne Kenntnis des wahren Lichtes. Wie Israel die Welt vorbildete, die da
aus der Knechtschaft der Sünde durch das große Nachbild des Moses
befreit werden soll, und dessen Opfer für die Sünde von dem Gegenbild
des Aaron gegeben wurde, so repräsentierte Ägypten das Reich der Sünde,
die Herrschaft des Todes (Hebr. 2:14), die so lange viele in den Ketten
der Sklaverei gehalten hat, welche froh sein werden, herauszugehen und dem
Herrn unter der Führung dessen, der gleich wie, doch größer als, Moses
ist. - Apg. 3:22, 23
In
vielen Schriftstellen wird der symbolische Charakter Ägyptens
angedeutet; z.B. Hosea 11:1 und Matth. 2:13-15. Abgesehen von der Tatsache,
dass unser Herr als Knäblein eine Zeitlang tatsächlich im Lande Ägypten
war, und Israel ebenfalls, liegt hier eine vorbildliche Bedeutung vor. Der
Sohn Gottes war um derer willen, die er zu erlösen und zu befreien kam,
eine Zeitlang in der Welt - in Ägypten -, aber er wurde herausgerufen, zu
einer höheren, zur göttlichen Natur. Gleicherweise diejenigen, die dazu
berufen sind, seine Brüder und Miterben, „Glieder seines Leibes“, das
wahre Israel, zu werden, werden aus Ägypten gerufen; und der Meister
bezeugt ihnen: „Ihr seid nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der
Welt bin.“
Jesaja
31:1, 3, auf die große, jetzt bevorstehende Trübsal Bezug nehmend, sagt:
„Wehe, denen, die nach Ägypten (zur Welt) hinabziehen um Hilfe (für
weltliche Ideen und Pläne und um Rat, wie sie in der Krisis dieses großen
Tages handeln sollten); und auf Rosse sich verlassen (auch ferner noch
versuchen, auf den alten, falschen, doktrinären Steckenpferden zu reiten)
und auf Wagen (weltliche Organisationen) vertrauen, weil ihrer so viele,
und auf Reiter (die großen Führer in falschen Lehren), weil sie so
zahlreich seien, aber nicht auf den Heiligen Israels schauen, und Jehova
nicht suchen (denn Schutz und Sieg an diesem Tage der Trübsal wird nicht
bei der Menge sein). ... Die Ägypter aber sind Mensch und nicht Gott, und
ihre Rosse sind Fleisch und nicht Geist; und Jehova wird seine Hand
ausstrecken (seine Macht - die Macht der Wahrheit und anderer Werkzeuge -
wie er in der Kürze tun wird), dass der Beschützer strauchelt und der
Schützling (dem Ägyptens Macht - die weltlichen Ideen helfen sollen) fällt,
und sie zu Grunde gehen alle zusammen.“ - (Schmollers Parallelbibel;
ähnlich Elberfelder Übersetzung)
Nachdem
alle menschlichen Pläne und Ziele zu Schanden geworden, und wenn die
Menschen ihre eigene Sündhaftigkeit und Hilflosigkeit erkennen gelernt
haben, dann werden sie anfangen, den Herrn um Hilfe anzurufen. Dann wird
Jehova sich als den großen Erretter erweisen, und schon hat er die große
Pyramide bereitet als eines seiner Mittel, die Welt von seiner Weisheit,
seinem Vorherwissen und seiner Gnade zu überzeugen. „Es soll zum
Zeichen und Zeugnis dienen für Jehova der Heerscharen (ein Zeuge für
sein Vorherwissen und seinen gnädigen Heilsplan, wie wir sogleich sehen
werden) im Lande Ägypten, denn sie (die Ägypter - die arme Welt während
der herbeikommenden großen Trübsalzeit) werden zu Jehova schreien ob den
Drängern; so wird er ihnen einen Helfer senden, und sie befreien. Und
Jehova wird sich den Ägyptern (der Welt) kund tun, und die Ägypter
werden Jehova kennen an jenem Tag (dem Tausendjahrtag - am Ende der Trübsalzeit),
und werden ihm mit Schlacht - und Speisopfern dienen: ja Jehova Gelübde
geloben und sie bezahlen. Doch Jehova wird Ägypten (die Welt) schlagen (
in der vor uns stehenden Trübsalzeit). Er wird sie schlagen und heilen;
und sie werden umkehren zu Jehova und er wird sich erbitten lassen und sie
heilen.“ - Jesaja 19:19-22 (Schmoller; ähnlich Elberfelder Übersetzung)
Während
dieser so durch die große Pyramide dem geschriebenen Worte Gottes
hinzugefügte und bestätigende Beweis ein neuer Grund der Freude für
Gottes Kinder ist, so ist doch klar, dass ihr Zeugnis hauptsächlich für
die Menschheit während des Millenniums bestimmt ist. Das Zeugnis dieses
merkwürdigen und eigentümlichen Zeugen wird der Menschheit neuen Grund
zum Glauben, zur Liebe und zum Eifer verleihen, wenn ihre Herzen zu seiner
Zeit für die Wahrheit zubereitet sind. Es ist auch bemerkenswert, dass
dieser Stein - „Zeuge“ (ähnlich wie der Plan der Zeitalter im
geschriebenen Worte) bis jetzt, da sein Zeugnis bald der Welt (Ägypten)
überliefert werden soll, geschwiegen hat. Doch die Geweihten, die Freunde
Gottes, vor denen er nichts verborgen halten will, sind begnadigt, das
Zeugnis dieses Stein-Zeugen jetzt zu hören, ehe der Sinn der Welt bereit
ist, sein Zeugnis zu vernehmen. Nur wer bereit ist, dem Herrn zu gehorchen,
kann seinen Zeugen verstehen.
Jeremia
32:20 spricht von Gottes mächtigen Werken und erklärt, dass er „Zeichen
und Wunder getan (gesetzt) im Lande Ägypten bis auf diesen Tag: “Gott
tat Zeichen und Wunder in Ägypten, als er Israel im Triumph aus Ägypten
brachte; aber er setzte auch Zeichen und Wunder daselbst, welche daselbst
verblieben „bis auf diesen (unseren) Tag“. Die große Pyramide,
glauben wir, ist das hauptsächlichste dieser Zeichen und Wunder, und sie
beginnt jetzt in ihrer eigenen Sprache zu den Gelehrten zu reden und durch
diese zu allen Menschen.
Die
an Hiob 38:3-7 (Parallelbibel) gerichteten Fragen und Aussprüche des
Herrn, die Erde betreffend, finden eine bezeichnende Illustration in der
großen Pyramide, welche, wie angenommen wird, in sich selbst und durch
ihre Messungen die Erde und Gottes Plan in Bezug auf sie darstellt. Das da
gebrauchte Bild ist das eines Baues, und wir glauben, dass es nur auf ein
Gebäude in der Gestalt einer Pyramide passt. Die Sprache, die ursprünglich
sich auf die Erde bezieht, ist so gehalten, dass sie auch auf die Pyramide
anwendbar ist. Zuerst wird die Herstellung des Fundaments angemerkt, der
Fels, auf welchem die Pyramide aufgebaut ist. Zweitens, die Festsetzung
ihrer Maße, ein sehr hervorstechender Zug in der Pyramide. Sie ist voll
bedeutsamer Messungen. „Wer hat ihre Masse festgesetzt?“ „Wer hat über
sie die Messschnur gezogen?“ Die vollkommene Gestalt der Pyramide und
ihre Genauigkeit in jeder Hinsicht beweisen, dass ihre Erbauung von einem
Meister Architekten geleitet worden ist. „Worauf sind ihre Pfeiler
eingesenkt?“ Die Pyramide hat 4 Eckstein-Pfeiler, die in den harten
Felsen eingesenkt sind. „Oder wer hat ihren Eckstein hingelegt?“ Eine
Pyramide hat 5 Ecksteine; hier aber ist auf einen besonderen Eckstein
Bezug genommen - auf den Scheitel- oder Hauptstein, den Stein an der
Spitze. Auf die 4 in den Felsen eingesenkten Eckpfeiler war schon Bezug
genommen, und der übrigbleibende ist der Eckstein an der Spitze. Dies ist
der bemerkenswerteste Stein in dem Bauwerk - in sich selbst eine
vollkommene Pyramide, nach deren Linien sich die des ganzen Gebäudes
richten. Die Frage in Bezug auf diesen Eckstein ist daher hoch bedeutsam
und macht darauf aufmerksam, wie besonders geeignet er als Eckstein an der
Spitze ist, und welche Weisheit und welche Geschicklichkeit dazu gehörte,
ihn zuzubereiten und als Eckstein an die Spitze zu setzen.
So
sehen wir also, dass dieser uralte Bau verschiedene mal in der Schrift erwähnt
wird, und wir können nicht zweifeln, dass dieser „Zeuge“ Jehovas in
dem Lande Ägypten, wenn er befragt wird, ein Zeugnis ablegen wird, das
Jehova ehren und völlig mit seinem geschriebenen Wort stimmen wird. Wir führen
diesen „Zeugen“ auf diese Weise ein, weil die göttliche Inspiration
seines Zeugnisses vom Fürsten der Finsternis, dem Gott dieser Welt, und
von denjenigen, die er gegen die Wahrheit verblendet, ebenso sehr
bestritten werden wird, wie die der heiligen Schrift.
Warum,
wann und von wem wurde die Pyramide gebaut?
Diese
Frage ist in den letzten Jahren sehr viel erörtert worden, sowohl von
wissenschaftlichem als auch biblischem Standpunkte aus. Seit Jahrtausenden
konnte auf diese Frage keine befriedigende Antwort gefunden werden. Die
alte Meinung, dass sie als ein Gewölbe oder Grabmal für einen ägyptischen
König gebaut worden sei, ist nicht glaubwürdig, denn es erforderte, wie
wir sehen werden, mehr wie die Klugheit unserer Zeit, geschweige der Ägyptens
vor 4000 Jahren, solch ein Gebäude zu entwerfen. Außerdem enthält sie
nichts in der Art eines Sarges, einer Mumie oder Inschrift. Nicht eher als
bis wir in die Zeit kamen, welche in der Weissagung Daniels „Die Zeit
des Endes“ genannt wird, wo selbst Erkenntnis zunehmen und die Klugen
Gottes Plan verstehen lernen sollten (Dan. 12:4, 9, 10), konnten die
Geheimnisse der Pyramide anfangen, verstanden zu werden, und unsere Fragen
anfangen, eine zusagende Antwort zu erhalten.
Das
erste Werk von Bedeutung über diesen Gegenstand, welches nachwies, dass
die große Pyramide wissenschaftliche Züge enthalte, wurde von John
Taylor, von England, im Jahre 1859 herausgegeben, seit welcher Zeit die
Aufmerksamkeit mancher fähiger Geister dem weiteren Studium des
Zeugnisses dieses wunderbaren „Zeugen zugewendet wurde; besonders seit
Prof. Piazzi Smyth, königlicher Astronom für Schottland, sie besucht hat
und ihre Eigentümlichkeiten einer mehr monatlichen Forschung unterzog und
der Welt die bemerkenswerten Tatsachen ihrer Konstruktion und ihrer
Messungen und seiner Schlussfolgerungen daraus mitteilte. Seinem
meisterhaften und wissenschaftlichen Werke, „Our Inheritance in the
Great Pyramid“ ( „Unser Vermächtnis in der Großen Pyramide“) sind
wir hauptsächlich für die in diesem Kapitel verwendeten Angaben
verpflichtet. Unsere Illustrationen sind Kopien einiger der 17 Platten,
mit welchen er sein Werk ausgestattet hat.
Einige
Jahre nach Prof. Smyths Rückkehr wurde der Gedanke angeregt, dass die
Pyramide Jehovas „Zeuge“, und ein ebenso wichtiger Zeuge für die göttliche
Wahrheit wie für die Naturwissenschaft sei. Dies war sowohl für Prof.
Smyth wie für andere ein neuer Gedanke. Die Anregung kam von einem jungen
Schotte, Robert Menzies, der beim Studium der wissenschaftlichen Lehren
der großen Pyramide entdeckte, dass in ihr prophetische und
chronologische Lehren neben einander existierten.
Bald
wurde es deutlich, dass der Zweck ihrer Erbauung der war, einen Bericht über
den göttlichen Heilsplan zu entwerfen, nicht weniger wie einen Bericht über
die göttliche Weisheit in Bezug auf astronomische, chronologische,
geometrische und andere wichtige Wahrheiten. Jedoch, da diese Herren den
Umfang und die Vollständigkeit des in der Schrift geoffenbarten
Heilsplanes nicht erkannten, verfehlten sie bis jetzt die aller
herrlichsten und wunderbarsten Züge des Zeugnisses der großen Pyramide
in dieser Richtung zu bemerken, welche wir jetzt als vollständigste Bestätigung
des Planes der Zeitalter und der damit verbundenen Zeiten und Zeitläufe
erkennen, wie sie in der Schrift gelehrt und in diesem Band und in den
vorhergehenden Bänden von Tagesanbruch und dargelegt sind. Und ferner,
wir sehen, dass diese Vorratskammer der Erkenntnis, wie der größte Teil
der biblischen Schatzkammer, absichtlich versiegelt gehalten worden ist,
bis ihr Zeugnis nötig wäre und verstanden werden sollte. Ist damit
gesagt, dass ihr großer Baumeister wusste, eine Zeit würde kommen, da
ihr Zeugnis notwendig werden würde; in anderen Worten, dass eine Zeit
kommen würde, da Gottes geschriebenes Wort nur wenig geachtet und wohl
ganz und gar in Frage gestellt werden würde; da menschliche Philosophie,
unter dem Namen der Wissenschaft, hoch gepriesen und jeder Gedanke ihrer
Entscheidung unterworfen werden würde? Hat Gott beschlossen, sich selbst
und seine Weisheit gerade durch solche Proben auszuweisen? So scheint es.
Dies Bauwerk wird noch als ein „Zeuge“ für Jehova der Heerscharen -
„in jenem Tage“; der schon angebrochen,- die Weisheit der Weisen zu
Schanden machen.
Prof.
Smyth ist zu dem Schluss gekommen, dass die große Pyramide im Jahre 2170
v.Chr. gebaut wurde. Er erreicht diese Schlussfolgerung zuerst durch
astronomische Beobachtungen. Indem er bemerkte, dass die aufwärts führenden
Passagen einem Teleskop (Fernrohr) entsprechen, und dass der „Eingang“
dem „Zeiger“ eines Astronomen entspricht, machte er sich daran, zu
untersuchen, nach welchem besonderen Stern der letztere in der
Vergangenheit irgend einmal hingewiesen haben könnte. Berechnungen
ergaben, dass a Draconis, der Drachen-Stern, um Mitternacht der Herbst
Tag-und Nacht-Gleiche des Jahres 2170 v.Chr. eine Stellung am Himmel
einnahm, von welcher aus er direkt den Eingang hinunter schaute. Dann
dachte er sich als einen Astronomen jener Zeit, dessen Zeiger auf a
Draconis gerichtet sei, und annehmend, die aufwärts führenden Durchgänge
seien ein Teleskop (dem sie auch sehr ähnlich sehen), rechnete er aus,
welche Konstellation und welcher bedeutende Stern vor seinem so zu der
bestimmten, von seinem Zeiger angegebenen Zeit, gestellten Teleskop
gewesen sein würde, und fand, dass es die Plejaden gewesen sein mussten.
Solch wunderbares Zusammentreffen überzeugte ihn, dass hierdurch das
Thema der Erbauung der Pyramide angedeutet wurde, denn a Draconis ist
nicht weniger ein Symbol der Sünde und Satans als Plejades ein Symbol
Gottes und des Zentrums des Universums ist. Die große Pyramide zeigt
somit an, dass ihr Baumeister um das Vorherrschen des Bösen und seiner
Herrschaft, um den abwärts führenden Lauf der Sünde, wusste, und zeigt
desgleichen an, was jenseits aller menschlichen Fernsicht liegt, dass die
einzige Hoffnung für das Menschengeschlecht in Jehova ruht.
Dieser
Schluss Prof. Smyths in Bezug auf das Datum der Gründung der großen
Pyramide wurde später auf das reichlichste durch gewisse Messungen bestätigt,
durch welche die Pyramide das Datum ihrer eigenen Erbauung angibt. Das
Bewusstsein der Tatsache, dass die große Pyramide eine Weisheit in ihrem
Entwurf bekundet, welche die Ägypter nicht besessen haben konnten, führte
zu der Annahme, dass Melchisedek ihr Erbauer war. Er war „König von
Salem (d.i. König des Friedens) und Priester des allerhöchsten Gottes“
und nahm als Person und Vorbild eine so hohe Stellung ein, dass er ein
Segner Abrahams war, der ihm auch den Zehnten bezahlte. Hiervon können
wir wenig wissen, nur dass Melchisedek ein großer, friedlicher König
war, und dass er um jene Zeit herum lebte, nicht sehr weit von dem Orte
der großen Pyramide entfernt.
Man
hat sich ausgedacht, dass Melchisedek, obwohl selbst kein Ägypter, ägyptische
Arbeiter zum Bau der großen Pyramide verwandte. Und bis zu einem gewissen
Grade unterstützen die Überlieferungen Ägyptens solch eine Annahme. Sie
offenbaren die Tatsache, dass Ägypten um jene Zeit herum eine eigentümliche
Invasion (Eroberung) von einem Volk erlebte, welches die Überlieferung
als Hyksos (d.i. Hirten- oder friedliche Könige) bezeichnet. Diese
friedlichen Usurpatoren scheinen nicht versucht zu haben, die Regierung Ägyptens
im allgemeinen zu stören; und, nachdem sie eine Zeitlang zu irgend einem
Zweck, den die Tradition nicht angibt, verblieben sind, verließen sie Ägypten
wieder, ebenso friedlich wie sie gekommen waren. Zu diesen Hyksos oder
friedlichen Königen, so nimmt man an, gehörte auch Melchisedek, und sie,
denkt man sich, seien die Erbauer der großen Pyramide - des Altares und
„Zeugen“ Gottes im Lande Ägypten - gewesen.
Manetho,
ein ägyptischer Priester und Schriftgelehrter, wird von Jesephus und
anderen als Folgendes sagend angeführt: „Wir hatten vor dem einen König
mit Namen Timaus. Zu seiner Zeit geschah es, ich weiß nicht wie, dass die
Gottheit uns zürnte; und da kamen in einer sonderbaren Weise vom Osten
her Leute von unedler Rasse (keine Krieger?), Hyksos, welche die Kühnheit
hatten, unser Land zu überfallen, und es durch ihre Macht ohne eine
Schlacht auf leichte Weise zu unterwerfen. Und als sie unsere Herrscher in
ihrer Hand hatten, zerstörten sie den Tempel unserer Götter.“
Ihre
eigentümliche Lage
Die
Pyramide liegt auf einer ebenen, felsigen Erhebung, den Fluss Nil überblickend,
nicht weit von der Stadt Kairo, in Ägypten. Ein bemerkenswerter Umstand
in Verbindung mit ihrer Lage ist der, dass das Delta des Nils ein Küstenland
bildet, welches an Gestalt einen richtigen Viertel Kreis bildet, dessen
inneren Winkel die Pyramide markiert.
Dieses
Verhältnis der Küste zur großen Pyramide wurde von Henry Mitchell
entdeckt, dem Haupt-Hydrographen, Seekartenmacher, des Küstenvermessungs-Amtes
der Vereinigten Staaten, der im Jahre 1868 Ägypten bereiste, um über den
Fortschritt des Suez-Kanals zu berichten. Seine Beobachtung der Regelmäßigkeit
der Biegung der ganzen Nordküste Ägyptens entlang führte ihn zu dem
Schluss, dass hierdurch irgend ein Zentralpunkt physischen Ursprungs
angezeigt sei. Beim Nachforschen nach diesem großen Mittelpunkt fand er,
dass derselbe durch die große Pyramide markiert war. Dies bewog ihn zu
dem Ausruf: „Dieses Monument steht in einer wichtigeren physischen Lage
als irgend ein von Menschen errichteter Bau.“
Eine
Linie vom „Eingang“ gerade nach Norden gezogen würde durch den nördlichsten
Punkt der Küste gehen; und Linien als Verlängerungen der nordöstlichen
und nordwestlichen Diagonalen des Gebäudes gezogen, würden das Delta an
beiden Seiten begrenzen, und so das fächer-gestaltete Land Unter-Ägyptens
einschließen. (siehe die Illustration hiervon) Auf dem nördlichsten Rand
des Gizeh-Felsen erbaut und diesen Kreisausschnitt oder das fächer-gestaltete
Land Unter-Ägyptens überschauend, kann man in Wahrheit sagen, sie liege
an der Grenze Ägyptens sowie in dessen nominellem Zentrum, wie es der
Prophet Jesaja beschreibt. „An jenem Tage wird Jehova einen Altar haben
mitten im Lande Ägypten und ein Steinmal (eine Pyramide) an seiner Grenze,
welches zum Zeugnis dient für Jehova der Heerscharen im Lande Ägypten.“
- (Schmoller Parallelbibel) - Ein anderer der Beachtung werter
Umstand ist, dass die große Pyramide im geographischen Mittelpunkt der
Welt zu liegen scheint - einschließlich Nord- und Süd-Amerika, Länder,
die noch Jahrhunderte seit der Erbauung der großen Pyramide unbekannt
waren.
Ihre
wissenschaftlichen Lehren
Die
große Pyramide spricht zu uns nicht in Hieroglyphen, noch durch Skizzen,
sondern nur durch ihre Lage, ihre Bauart und ihre Messungen. Die einzigen,
vorgefundenen, ursprünglichen Marken oder Zeichen befinden sich in dem
„Kammer-Gefüge“ über der „Königs-Kammer“. In den Passagen und Räumen
der eigentlichen Pyramide gibt es durchaus keine. Die wissenschaftlichen
Lehren der Pyramide müssen wir aus Raumersparnis auslassen und tun es
besonders deshalb, weil unter 100 der gewöhnlichen Leser kaum einer die
wissenschaftlichen Ausdrücke verstehen würde, so dass sie das Dargetane
würdigen könnten. Es genüge daher, dass wir nur etwas davon andeuten,
was und wie sie den Gelehrten belehrt. Z.B. das Maß der vier Seiten der
Grundfläche, in gleicher Höhe mit den „Pfeilern“ zusammen gezogen,
macht ebenso viele Pyramidal-Ellen (Elle = 1½ Fuß) als es in 4 Jahren
Tage gibt, bis auf den Bruchteil - einschließlich des Bruchteiles des
Schaltjahres. Das Maß der Diagonalen der Grundfläche von Nordosten bis Südwesten
und von Nordwesten bis Südosten gezogen, ergibt zusammen so viele Zoll,
als es Jahre in dem Precessional-Zyklus (ein fortlaufender Kreislauf von
Jahren gibt).
Diesen
Zyklus hatten Astronomen schon auf 25.827 Jahre festgesetzt, und die Große
Pyramide bestätigt ihre Annahme. Die Entfernung der Sonne, behauptet man,
sei durch die Höhe und den Winkel der Pyramide angedeutet und betrage
91.840.270 engl. Meilen, und dies stimme fast genau mit den zuletzt
erlangten Zahlen der Astronomen. Bis vor kurzem hatten Astronomen die
Entfernung auf von 90 bis 96 Millionen geschätzt, und ihre letzte
Berechnung und das Ergebnis war 92 Millionen. Die große Pyramide hat auch
ihre eigene Weise, die besten Grundgewichte und Maße anzudeuten, auf die
Größe und das Gewicht der Erde sich gründend, die, wie man behauptet,
auch angegeben sei.
Über
dieses wissenschaftliche Zeugnis und die Lage dieses majestätischen „Zeugen“
schreibt Dr. Joseph Seiß:
„Noch
ein großartigerer Gedanke ist in diesem wunderbaren Bau verkörpert.
Unter ihren 5 Spitzen besitzt eine einen besonderen Vorrang; in ihr laufen
alle ihre Seiten und äußeren Linien aus. Es ist die Ecke an der Spitze,
die ihren Zeigefinger feierlich nach der Mittagssonne ausstreckt und durch
ihre Entfernung von der Grundfläche die Entfernung jener Sonne von der
Erde angibt. Und wenn wir nach dem Datum zurückgehen, welches die
Pyramide sich selbst gibt, und nachsehen, auf was dieser Finger um
Mitternacht hinwies, da finden wir eine weit erhabenere Andeutung. Man hat
jetzt gefunden (glaubt es wenigstens gefunden zu haben), dass die Sonne
gleichfalls in Bewegung ist, und ihr herrliches Gefolge von Kometen,
Planeten, ihren Trabanten und deren Trabanten mit sich nehmend, sich um
irgend ein anderes ungemein gewaltigeres Zentrum drehe. Die Astronomen
sind jedoch nicht völlig einig, was und wo dieses Zentrum ist. Etliche
nehmen jedoch an, dass die Richtung desselben nach den Plejaden zu finden
sei und besonders Alcyone, der Zentralstern der berühmten Plejaden. Dem
berühmten deutschen Astronomen, Prof. J. H. Maedler, gebührt die Ehre,
diese Entdeckung gemacht zu haben. Alcyone, würde also, soweit
Wissenschaft zu erkennen vermochte, der „Mitternachtsthron“ sein, in
dem das ganze System der Schwerkraft seinen Zentralsitz hat, und von
welchem aus der Allmächtige sein Universum regiert. Und hier ist der
wunderbar entsprechende Umstand, dass am Tage der Vollendung der Pyramide,
um Mitternacht der Herbst Tag-und Nacht-Gleiche und daher dem wahren
Anfang des Jahres
(Der Anfang des jüdischen Jahres; anhebend mit dem Tag der Versöhnung,
wie es in Millenniums-Tagesanbruch, Band 2, gezeigt wurde.) wie
es sich noch in den Traditionen vieler Völker erhalten hat, die Plejaden
über den Meridian dieser Pyramide verteilt waren, mit Alcyone (the Tauri)
genau auf der Linie. Hier nun finden wir einen Hinweis der höchsten und
erhabensten Art, welchen bloß menschliche Wissenschaft nicht einmal
anzudeuten fähig war, und welcher jener Rede Gottes, als er Hiob fragte:
„Kannst du knüpfen das Gebinde des Siebengestirns“ eine unerwartete
und mächtige Bedeutung verleiht.“
Ihr
Zeugnis betreffs des Planes der Erlösung
Während
jeder Zug der Lehre der Pyramide wichtig und von Interesse ist, so richtet
sich doch unser Hauptinteresse auf ihren schweigsamen und doch beredeten
Symbolismus des Planes Gottes- des Planes der Zeitalter. Es wäre freilich
unmöglich, den Plan Gottes zu verstehen, wie er durch sie illustriert ist,
hätten wir diesen Plan nicht zuerst in der Bibel entdeckt. Doch da wir
ihn da gezeichnet fanden, so ist es gar Glaubens stärkend, es hier aufs
neue angegeben zu finden, und ferner zu bemerken, dass sowohl die
Wahrheiten der Natur als auch die Wahrheiten der Offenbarung von dem
selben großen Autor in seinem wunderbaren Stein- „Zeugen“ anerkannt
und bezeugt werden.
In
Hinsicht auf das, was die Pyramide auf diese Weise lehrt, hat sie von außen
betrachtet eine herrliche Bedeutung. Sie stellt den vollendeten Plan
Gottes dar, wie er am Ende des Tausendjahrtages sein wird. Die Krone
derselben wird Christus sein, das anerkannte Haupt über alle, und jeder
andere Stein genau in diesen glorreichen, vollkommenen und vollständigen
Bau eingefügt. Der ganze Prozess des Meiselns, Polierens und Einpassens
wird dann vollendet sein, und alle werden unter einander und mit dem
Haupte durch Liebe verbunden und verkittet sein. Wenn die Pyramide als
Ganzes den vollständigen Plan Gottes repräsentiert, so repräsentiert
sein Eckstein an der Spitze Christus, den Gott hoch erhöht hat als das
Haupt über alle. Und dass es Christus darstellt, wird nicht nur dadurch
angezeigt, dass es so genau als Symbol Christi (siehe
Band 1, Kap. 5, und auf der Karte der Zeitalter x, y, z, w) passt,
sondern auch durch zahlreiche Bezugnahmen auf dieses Symbol durch die
Propheten und Apostel und durch unseren Herrn selbst.
Jesaja
(28:16) nimmt auf Christus Bezug als den „kostbaren Eckstein.“
Sacharja (4:7) bezieht sich auf die Einrichtung desselben an der Spitze
des vollendeten Gebäudes unter großen Freudenrufen, indem er sagt: „Er
wird den Schlussstein (Giebelstein) herausbringen unter lautem Zuruf:
Gnade, Gnade ihm!“ Als der Giebelstein der großen Pyramide gelegt war,
da gab es ohne Zweifel großen Jubel unter den Erbauern und denen, die
dabei interessiert waren, dass dem vollendeten Werke die Krone aufgesetzt
war. Hiob (38:6, 7) redet auch von dem Frohlocke, als der Haupteckstein
gelegt wurde, und er bezeichnet den Haupt- oder krönenden Eckstein noch
genauer, indem er die 4 anderen Ecksteine zuerst erwähnt: „Worauf sind
ihre Pfeiler eingesenkt? oder wer hat ihren Eckstein gelegt, als die
Morgensterne zumal jubelten, und alle Gottessöhne jauchzten?“ Auch der
Prophet David redet von unserem Herrn und gebraucht eine Redefigur, die
genau diesem Stein „Zeugen“ Ägyptens entspricht. Er sagt
prophetischerweise vom Standpunkt der Zukunft aus: „Der Stein, den die
Bauleute verworfen haben, ist zum Eck- und Hauptstein (Haupt der Ecke)
geworden. Von Jehova ist dies geschehen; wunderbar ist es in unseren Augen.
Dies ist der Tag (der Tausendjahrtag der Herrlichkeit Christi als des
Hauptes und Herrschers der Welt), den Jehova gemacht hat; frohlocken wir,
und freuen wir uns in ihm.“ (Psalm 118:22-24) Und wir denken daran, dass
unser Herr gerade diese Prophezeiung auf sich selbst anwandte und zeigte,
dass er der verworfene Stein war, und dass Israel durch seine Baumeister,
die Priester und Pharisäer, es war, das ihn verwarf. - Matth. 21:42, 44;
Apg. 4:11
Wie
vollständig der Giebelstein der Pyramide all dies illustriert! Der
Giebelstein, der zuerst verfertigt wird, dient den Arbeitern als Muster
oder Modell für das ganze Gebäude, dessen Winkel und Proportionen sich
ganz nach ihm richten müssen. Und wir können leicht verstehen, dass
dieser Stein, während der Bau im Fortschritt begriffen war, von den
Bauleuten verworfen und nichts geachtet wurde, weil sie für ihn keine
passende Stelle finden konnten. Seine 5 Seiten, 5 Ecken und 16
verschiedenen Winkel machten ihn für das ganze Gebäude unbrauchbar, bis
der eigentliche Giebelstein nötig war, und dann passte kein anderer
Stein. All die Jahre entlang, während das Bauen vor sich ging, wird
dieser Haupt-Eckstein ein „Stein des Anstoßen“ und ein „Fels des Ärgernisses“
gewesen sein für die, welche seine Nutzbarkeit und seine Stellung nicht
kannten, gerade wie Christus für viele ist und noch sein wird, bis sie
ihn als den Haupt-Eckstein des Planes Gottes erhöht gesehen haben.
Die
Gestalt der Pyramide stellt Vollkommenheit und Vollständigkeit dar und
redet zu uns symbolisch (bildlich) vom Plane Gottes; sie zeigt „die
Verwaltung der Fülle der Zeiten, alles unter ein Haupt zusammen zu
bringen (in eine harmonische Familie, wenn auch auf verschiedenen
Daseinsstufen) in dem Christus, das was in den Himmeln und das, was auf
der Erde ist, in ihm“ - alles, was sich nicht fügt, wird abgeschnitten.
- Eph. 1:10; 2:20-22
Wie
die innere Bauart der Großen Pyramide den Plan der Erlösung andeutet.
Während
jedoch das äußere Zeugnis dieses großen Bauwerkes so vollständig ist
und in Übereinstimmung mit der geschriebenen Offenbarung Gottes, so ist
ihre innere Bauart noch viel wunderbarer. Während ihre äußere Gestalt
das vollendete Resultat des Planes
Gottes darstellt, (siehe Karte der Zeitalter in Band 1), so
markiert und illustriert die innere Konstruktion jeden hervortretenden Zug
des Erlösungsplanes, wie er sich von Zeitalter zu Zeitalter, bis zu
seiner herrlichen und schließlichen Vollendung herab entwickelt hat. Hier
stellen die Steine auf den verschiedenen Ebenen oder Stufen die
Vollkommenheit all derer dar, welche unter Christo Jesu, unserem Haupte,
dem vollkommenen Willen Gottes gemäß gestaltet werden, wie wir es schon
aus der Schrift erkannt haben. Etliche werden auf der menschlichen Stufe
und etliche auf der geistigen und göttlichen Stufe oder Natur vollendet.
So wird der Boden der „Königs-Kammer“ als auf der 50. Lage des
Mauerwerkes beschrieben, der der „Königin-Kammer“ auf der 25. Lage
und das untere Ende der „ersten aufsteigenden Passage“, wenn sie durch
den „Pflock“, wie wir bald zeigen werden, verlängert wird, würde
herunter reichen bis zur Grundlinie der Pyramide. So erscheint die große
Pyramide von ihrer Grundlinie aufwärts als ein Sinnbild des Heilsplanes
Gottes oder seines für die ganze Menschheit vorgesehenen Planes, sie aus
Sünde und Tod emporzuheben. Die Grundlinie entspricht so dem Datum der
Bestätigung der Verheißung Gottes dem vorbildlichen Israel gegenüber -
dem Anfang des Emporhebungs - oder Heils-Prozesses.
Ein
sorgfältiges Betrachten des begleitenden Abrisses, welcher die innere
Einrichtung dieses wunderbaren Baues zeigt, wird hiermit angeraten. Die
große Pyramide hat nur eine eigentliche „Eingangs Passage“. Diese
Eingangs Passage ist regelmäßig, aber niedrig und schief und führt
hinab in einen kleinen Raum, die in den Felsen eingehauene „unterirdische
Kammer“. Diese Kammer ist von eigentümlicher Konstruktion. Die Decke
ist schön ausgearbeitet und die Seiten nur angefangen, während der Boden
rau und unbearbeitet ist. Dies, haben etliche gemeint, bedeute den „Abgrund“,
welcher Ausdruck in der Schrift als Symbol des Unglücks, der
Vergessenheit und der Vernichtung gebraucht wird. Diese „Eingangs
Passage“ stellt passend den gegenwärtigen abwärts der Vernichtung zu führenden
Lauf der Menschheit dar, während die „unterirdische Kammer“ durch
ihre eigentümliche Konstruktion die große Trübsal, das Unglück, die
Vernichtung, den „Sold der Sünde“ illustriert, wo ihr abwärts führender
Lauf endet.
Die
„erste aufwärts steigende Passage“ ist ungefähr von derselben Größe
wie die „Eingangs Passage“, von der sie abzweigt. Sie ist eng, niedrig
und schwer zu ersteigen, erweitert sich jedoch an ihrem oberen Ende in
einen großen, eleganten, saalartigen Weg, die „große Galerie“
genannt, deren Decke siebenmal so hoch ist, als die zu ihr führenden
Passagen. Die niedrigere „erste aufsteigende Passage“ wird die
Heilszeitordnung des Gesetzes darzustellen angenommen und Israel als Volk
vom Auszug aus Ägypten an. Da verließen sie die Völker der Welt und
ihren abwärts führenden Lauf, um Gottes heiliges Volk und unter seinem
Gesetze zu sein - mit dem Vorsatz, von da an einen aufwärts führenden
und schwierigeren Pfad zu wandeln als die Heiden der Welt, nämlich, das
Gesetz zu halten. Die „große Galerie“, versteht man, repräsentiere
die Periode des Rufes des Evangeliums - noch aufwärts führend und
schwierig, jedoch nicht so eingeengt wie der hinter ihr liegende. Die
Erhabenheit und größere Breite dieser Passage repräsentiert recht
passend die größere Hoffnung und die größere Freiheit der christlichen
Heilszeitordnung.
Eben
mit dem Boden der „großen Galerie“ an ihrem unteren Ende, beginnt
unter ihr eine „horizontale Passage“, welche in ein kleines Zimmer führt,
das gewöhnlich die „Königin-Kammer“ genannt wird. Am oberen Ende der
„großen Galerie“ ist eine andere niedrige Passage, in ein kleines
Zimmer, das „Vor-Zimmer“ genannt, führend, welches von sehr eigentümlicher
Bauart ist und welches einigen den Gedanken einer Schule oder eines Ortes
der Unterweisung und Prüfung nahe gelegt hat.
Das
Haupt-Zimmer der Pyramide jedoch, sowohl was Größe als Bedeutung der
Lage anbetrifft, liegt ein wenig weiter vorwärts von dem „Vorzimmer“
und ist von ihm durch eine weitere, niedrige Passage getrennt. Dieses
Zimmer ist als die „Königs-Kammer“ bekannt. Über ihr sind eine
Anzahl kleiner Räumlichkeiten, das Kammer-Gefüge oder „Konstruktions-Kammern“
genannt. Die Bedeutung derselben, wenn sie eine solche haben, bezieht sich
nicht auf die Menschen, noch auf irgend ein anderes Wesen, das da geht,
sondern auf Geistwesen, denn man wird auf dem Abriss bemerken, dass,
obgleich die Seiten und die Decken rechtwinkelig und fertig gearbeitet
sind, sie doch alle keine Bodenfläche haben. Die „Königs-Kammer“
enthält einen „Kasten“ oder eine Steinkiste, das einzige Möbel,
welches in der großen Pyramide zu finden ist. Für Ventilation ist in der
„Königs-Kammer“ durch zwei Luft-Passagen gesorgt, welche ihre Wände
an entgegengesetzten Seiten durchdringen und sich bis an die äußerste
Oberfläche erstrecken. Zu diesem Zweck wurden sie von den Erbauern
eingerichtet. Manche haben spekuliert, dass es noch andere Räumlichkeiten
und Passagen gäbe, für spätere Entdeckungen, aber wir teilen diese
Meinung nicht. Uns scheint es, dass die schon entdeckten Passagen völlig
den göttlich beabsichtigten Zweck erfüllen, ein Zeugnis für den ganzen
Plan Gottes abzulegen, wie derselbe in der Schrift geoffenbart ist.
An
der westlichen Seite des unteren oder nördlichen Endes der „großen
Galerie“, nach unten führend, befindet sich eine unregelmäßige
Passage, die „Grube“ genannt. Sie führt in die absteigende „Eingangs
Passage.“ Ihr Weg geht durch eine Grotte in dem natürlichen Felsen. Die
Verbindung dieser Passage und der „großen Galerie“ zeigt große
Unordnung. Es scheint, als ob der Zugang zur „Königin-Kammer“ ursprünglich
verborgen gewesen ist, dass er durch die Fußbodenplatten der „großen
Galerie“ verdeckt war, und dass die Mündung der „Grube“ gleichfalls
von einer Steinplatte bedeckt war. Doch jetzt ist das ganze untere Ende
der „großen Galerie“ weggerissen, und so ist die Passage zur „Königin-Kammer“
geöffnet und die „Grube“ offen gelassen. Diejenigen, welche dort
gewesen sind und es untersucht haben, sagen, dass es so aussieht, als ob
an der Mündung der „Grube“ eine Explosion stattgefunden habe, welche
sie von unten her erbrochen hat. Unsere Meinung ist jedoch, dass eine
solche Explosion nie stattgefunden hat, sondern dass die Sachen von den
Erbauern absichtlich so, wie sie sind, gelassen wurden, um gerade das
anzuzeigen, was durch die angenommene Explosion angedeutet würde; worauf
später Bezug genommen wird. Tatsache ist es, dass keine dieser Steine
sich jetzt dort vorfinden, und das es sehr schwierig gewesen wäre, sie zu
entfernen.
Am
oberen oder südlichen Ende der „großen Galerie“ erstreckt sich die
Linie des Fußbodens von dem „Vorzimmer“ und der „Königs-Kammer“
in die „große Galerie“ und bildet ein ursprüngliches Hindernis oder
eine hohe Stufe an ihrem oberen Ende. Diese Stufe bildet einen Vorsprung
von 61 Zoll von der südlichen Wand. Diese Wand am südlichen Ende der „großen
Galerie“ hat gleichfalls eine Eigentümlichkeit: sie ist nicht senkrecht,
sondern lehnt sich nach Norden zu - am oberen Ende um 7 Zoll - und an
ihrem obersten Ende befindet sich eine Öffnung oder ein Durchgang,
welcher die Verbindung mit den sogenannten „Konstruktions-Kammern“ über
der Königs-Kammer herstellt.
Die
Passage und die Fußböden der Pyramide sind aus Kalkstein, wie überhaupt
das ganze Gebäude, ausgenommen in der „Königs-Kammer“, dem „Vorzimmer“
und der Passage zwischen ihnen, wo die Fußböden und die Decken aus
Granit sind. Das einzige, sonst in dem Gebäude zu findende Granitstück
ist der aus Granit bestehende „Pflock“, der fest in das untere Ende
der „ersten aufsteigenden Passage“ eingeklemmt ist. Wie ursprünglich
von den Erbauern gelassen, war die „erste aufsteigende Passage“ an
ihrem unteren Ende, wo es sich mit der „Eingangs Passage“ verbindet,
durch einen genau passenden, winkeligen Stein versiegelt; und dies war so
geschickt getan, dass die „aufsteigende Passage“ unbekannt war, bis
der Stein „zu seiner Zeit“ herabfiel. Nahe bei dem unteren Ende dieser
„ersten aufsteigenden Passage“ und gerade hinter dem versiegelnden
Stein war der aus Granit bestehende „Pflock“ etwas keilförmig
gestaltet und augenscheinlich bestimmt, hier zu bleiben, denn er hat
bisher allen Anstrengungen, ihn zu entfernen, widerstanden.
Obgleich
die „Eingangs Passage“ den Alten wohl bekannt war, wie es durch
Historiker bezeugt ist, so war doch Al Mamoun, ein arabischer Kalif,
augenscheinlich über ihre genaue Lage in Unwissenheit, außer dass die Überlieferung
sie auf die nördliche Seite der Pyramide verlegte, als er, wie auf dem
Abriss gezeigt wird, im Jahre 825 n.Chr. mit großen Kosten einen Eingang
erzwang, in der Hoffnung, wunderbare Schätze zu finden. Doch, obwohl sie
ungeheure geistige Schätze enthielt, die jetzt gewürdigt werden, so
enthielt sie allerdings keine von der Art, wie die Araber welche suchten.
Ihre Arbeit war jedoch nicht ganz vergeblich, denn, während sie
arbeiteten, fiel der aus seiner Stellung gerüttelte Stein, welcher die
aufwärts führende Passage versiegelte, in die „Eingangs Passage“ und
machte das Geheimnis kund und offenbarte die „aufsteigende Passage“.
Die Araber, in der Meinung, sie hätten endlich den Weg nach den
heimlichen Schätzen gefunden und unfähig, den aus Granit bestehenden „Pflock“
zu beseitigen, erzwangen sich einen Durchgang um ihn herum, indem sie den
viel weicheren Kalkstein erbrachen.
Das
Zeugnis der Großen Pyramide betreff des Planes der
Zeitalter
Robert
Menzies, der junge Schotte, der zuerst die religiöse oder messianische
Seite der Lehre der großen Pyramide vermutete, sagte in einem Brief an
Prof. Smyth: „Von dem nördlichen Anfang der großen Galerie, nach oben
führend, begannen die Jahre des Lebens unseres Heiland. 33 Zoll-Jahre
bringen uns daher gerade gegenüber von der Mündung der Grube.“
Ja,
diese „Grube“ ist, so zu sagen, der Schlüssel zur ganzen Geschichte.
Sie repräsentiert nicht nur den Tod und das Begräbnis unseres Herrn,
sondern auch seine Auferstehung. Dies letztere wird durch den schon
bemerkten Zug nachgewiesen, dass die Mündung der „Grube“ und ihre
Umgebung aussieht, als ob eine Explosion sie von unten erbrochen hätte.
So erbricht unser Herr die Bande des Todes und bringt Leben und
Unsterblichkeit ans Licht- er öffnet so einen neuen Weg zum Leben (Hebr.
10:20). Es war nicht möglich, dass er vom Tode festgehalten werde (Apg.
2:24), ist die scheinbare Sprache der zerrissenen Felsstücke, welche die
obere Öffnung dieser „Grube“ umgeben. Wie die „Grube“ der einzige
Weg war, um zu diesen aufwärts führenden Passagen der Pyramide Zutritt
zu erhalten, so ist der einzige Zugang zum Leben auf irgend welcher Stufe
für das gefallene Geschlecht nur durch den Tod und die Auferstehung
unseres Erlösers ermöglicht. Wie die „erste aufsteigende Passage“
vorhanden, aber unpassierbar war, so stand der jüdische oder Gesetzes-Bund
als ein Weg oder Angebot des Lebens da, aber es war ein unbrauchbarer Weg
zum Leben. Keiner des gefallenen Geschlechtes konnte auf ihm, durch Wandel
in seinem vorgezeichneten Lauf, das Leben erreichen oder hat es je
erreicht. „Durch des Gesetzes Werk wird kein Fleisch vor ihm (zum Leben)
gerechtfertigt.“ (Röm. 3:20) Doch, was die „Grube“ symbolisiert, nämlich
das Lösegeld, ist der einzige Weg, durch welchen irgend ein Glied des
verurteilten Geschlechtes das erreichen kann, was der göttliche Plan so
reichlich bereitet - nämlich dauerndes Leben.
Jahre
vor dieser Vermutung, dass die „große Galerie“ die christliche
Heilszeitordnung darstellte, hatte Prof. Smyth durch astronomische
Beobachtung das Datum der Erbauung der Pyramide auf das Jahr 2170 v.Chr.
festgesetzt; und als Mr. Menzies die Vermutung aussprach, dass die Zölle,
welche der Fußboden der „großen Galerie“ misst, Jahre repräsentierten,
kam es einem anderen in den Sinn, dass, wenn diese Annahme richtig wäre,
das Maß der Bodenlinie (rückwärts von der unteren Kante der „großen
Galerie“ der „ersten aufsteigenden Passage“ hinab bis zu ihrer
Vereinigung mit der „Eingangs Passage“ ,und von da aufwärts der „Eingangs
Passage“ entlang dem Eingang der Pyramide entgegen) irgend ein Zeichen
oder eine Andeutung in der Eingangs Passage entdecken lassen sollte,
welches mit obigem Datum stimmt, und so das Datum der Erbauung der
Pyramide und die Richtigkeit der Zoll-Jahr-Annahme ausweise. Dies, obwohl
nicht unvernünftig, war eine peinliche Probe. Die Dienste eines
Zivil-Ingenieurs wurden erhalten, um die Pyramide aufs neue zu besuchen
und sehr genaue Messungen der Passagen, usw., vorzunehmen. Dies geschah im
Jahre 1872, und der Bericht dieses Herrn war bis zum letzten Grad bestätigend.
Seine Messungen zeigen, dass die soeben beschriebene Bodenlinie 2.170½
Zoll beträgt bis zu einer sehr fein gezogenen Linie in der Wand der „Eingangs
Passage.“ Somit ist das Datum ihrer Erbauung doppelt bezeugt, während
die Bodenlinie ihrer Passagen sich als geschichtliche und chronologische
Pergamentrollen ausweisen, welche noch überall als „ein Zeugnis Jehovas
im Land Ägypten“ gehört werden sollen.
Hiermit
sind wir imstande, dank der überaus genauen Messungen aller Passagen,
welche Prof. Smyth herbeischaffte, das zu erreichen, was für uns die bei
weitem interessantesten Züge der Lehren dieses „Zeugen“ sind, die
noch je hervorgebracht wurden.
Als
wir zuerst dazu kamen, das zu verstehen und zu würdigen, was wir über
das Zeugnis der großen Pyramide schon erwähnt haben, da sagten wir
sogleich: Wenn sie in der Tat sich als eine Bibel in Stein ausweist, wenn
sie eine Urkunde der geheimen Pläne des großen Baumeisters der Welt ist,
in der sein Vorherwissen und seine Weisheit sich darlegt, dann sollte sie
und wird sie in voller Übereinstimmung stehen mit seinem geschriebenen
Worte. Der Umstand, dass die Geheimnisse der Pyramide bis zum Ende der
6000-jährigen Geschichte der Welt verschlossen blieben, und dass sie
jetzt ihr Zeugnis gibt, da der Tausendjahrtag herauf dämmert, ist in
vollständiger Harmonie mit dem geschriebenen Wort, dessen reichliches
Zeugnis betreff des herrlichen Planes Gottes gleicherweise seit
Grundlegung der Welt geheim gehalten wurde, und erst jetzt anfängt, in
seiner Fülle und Herrlichkeit hervor zu strahlen.
Wir
haben in den vorhergehenden Bänden und in den vorigen Kapiteln dieses
Bandes das deutliche Zeugnis des geschriebenen Wortes dargelegt, welches
zeigt, dass wir jetzt auf der Schwelle eines neuen Zeitalters stehen -
dass der Tausendjahrtag mit seinem Wechsel der Weltbeherrscher, von der
Herrschaft des „Fürsten dieser Welt“ und seiner Anhänger zur
Herrschaft dessen, „dem es (durch Kauf) gebührt“, und seiner treuen
Geweihten im Anbruch begriffen ist. Wir sahen, obwohl das Resultat dieses
Wechsels ein großer Segen sein wird, dass die Zeit der Übertragung, während
welcher der gegenwärtige Fürst, der „Starke“, gebunden wird und
seine Hausgenossen aus der Macht getrieben werden (Matth. 12:29; Offb.
20:2), eine Zeit intensiver Trübsal sein wird. Der Zeitbeweis der Schrift,
welchen wir betrachtet haben, zeigt, dass diese Trübsal mit der Zeit des
zweiten Adventes Christi anfangen sollte (im Oktober 1874), wo selbst das
Richten der Völker unter dem erleuchtenden Einfluss des Tages Jehovas
beginnen würde. Dies zeigt sich in der Pyramide auf folgende Weise:
Die
„abwärts führende Passage“, welche vom Eingang der großen Pyramide
hinab in den „Abgrund“ oder in die „unterirdische Kammer“ führt,
stellt den Lauf der Welt im allgemeinen (unter dem Fürsten dieser Welt)
in die Zeit der großen Trübsal (den „Abgrund“) dar, in welchem das Böse
zu Ende kommen soll. Diese Periode zu bemessen und zu bestimmen, wann der
Abgrund der Trübsal erreicht sein wird, ist leicht genug, wenn wir ein
bestimmtes Datum haben - einen Punkt in der Pyramide, von dem wir
auszugehen haben. Wir besitzen diese Datum Marke an der Vereinigung der
„ersten aufsteigenden Passage“ mit der „großen Galerie“. Dieser
Punkt markiert die Geburt unseres Herrn Jesu (das Jahr 1), wie die „Grube“,
33 Zoll weiter, seinen Tod anzeigt. Wenn wir also der „ersten
aufsteigenden Passage“ hinab bis zu ihrem Vereinigungspunkt mit der „Eingangs
Passage“ messen, so gibt uns das ein festes Datum, um es an der hinab führenden
Passage zu markieren. Dieses Maß beträgt 1542 Zoll und gibt das Jahr
1542 v.Chr. als das Datum an jenem Punkte an. Dann, von diesem Punkte an,
die „Eingangs Passage“ hinab messend, um die Entfernung bis zum
Eingang des Abgrundes zu finden, der die große Trübsal und Zerstörung
darstellt, mit welcher dieses Zeitalter schließen soll, da das Böse von
seinem Thron gestoßen sein wird, erfahren wir, dass es 3416 Zoll beträgt,
welche 3416 Jahre symbolisieren von dem obigen Datum, 1542 v.Chr., an.
Diese Berechnung zeigt das Jahr 1874 n.Chr. an, als den Anfang der Periode
der Trübsal markierend, denn 1542 v.Chr. plus 1874 n.Chr. macht 3416
Jahre. So bezeugt die Pyramide, dass der Schluss des Jahres 1874 der
chronologische Anfang der Zeit der Trübsal war, dergleichen nicht gewesen
ist, seitdem eine Nation besteht, nein, noch auch je sein wird. Und so
wird man bemerken, dass dieser „Zeuge“ das biblische Zeugnis über
diesen Gegenstand völlig bestätigt, wie es durch die „parallelen
Heilszeitordnungen“ im Millenniums-Tagesanbruch, Band 2, Kap. 7, gezeigt
wurde.
Noch
sollte irgend jemand die Tatsache bezweifeln, dass die 40 Jahre des
Gerichtes und der Trübsal im Herbst des Jahres 1874 begannen, weil die Trübsal
noch kein unerträgliches Stadium erreicht hat, und weil die Zeit seit
jenem Datum in einiger Hinsicht eine Zeit großer Fortschritte an
Erkenntnis gewesen ist. Beachte, dass all dies in der großen Pyramide
gezeigt und in dem Abriss des „Abgrundes“ illustriert wird, welcher
von Prof. Smyth ohne irgend welche Bezugnahme auf diese Anwendung
gezeichnet wurde.
Zudem,
sollten wir im Auge behalten, dass das Wort des Herrn deutlich zeigt, dass
die Gerichte dieser Zeit der Trübsal mit der nominellen Kirche ihren
Anfang nehmen als Vorspiel zu ihrem Sturz, und in dem selbstsüchtigen
Ringen zwischen Kapital und Arbeit, welche beide sich jetzt für die
schließliche Trübsal organisieren.
Die
Gestalt und Fertigstellung dieses untersten Raumes oder des „Abgrundes“
sind besonders bedeutsam. Die Decke und Teile der Wände sind regelmäßig,
aber er hat keinen Fußboden. Sein rauer, unbehandelter Boden, der sich
nach der Ostseite tiefer und tiefer senkt, gab so Grund zu dem öfters auf
ihn angewendeten Namen, „Abgrund.“ Dieser Raum redet von Freiheit und
Befreiung ebenso wohl wie von Trübsal - von Aufrichtung ebenso wohl wie
von Erniedrigung oder Verkommenheit. Denn, wenn der Besucher denselben
erreicht, abgespannt und müde von der gebückten Stellung, welche die
Niedrigkeit der „Eingangs Passage“ aufnötigte, findet er nicht nur
einen Schritt abwärts in größere Tiefe und auf einen sehr unebenen,
unterbrochenen, „beschwerlichen Fußboden“, sondern er findet auch
eine große Erhebung. Ein Teil dieses Raumes ist viel höher als der
Eingang zu ihm. Dadurch wird angedeutet, dass die Menschheit, daselbst
angelangt, für ihren geistigen Organismus größeren Umfang beansprucht.
Wie
sehr stimmt dies mit den Tatsachen. Hauptsächlich seit 1874 hat der Geist
der Freiheit die Massen der zivilisierten Völker erreicht. Wir halten
hier nicht ein, die Haltbarkeit und Unhaltbarkeit der von den Massen gefühlten
und beanspruchten Freiheiten zu betrachten, obwohl auch dies in diesem
Raum durch die Erhöhung der Decke und das Einsinken des Bodens angezeigt
ist. Wir merken uns bloß die Tatsache, dass das Licht unseres Tages - des
Tages des Herrn - den Geist der Freiheit verursacht; und der Geist der
Freiheit, der da mit dem Stolz, dem Reichtum und der Macht derjenigen,
welche noch in der Herrschaft sind, in Berührung kommt, wird die Ursache
der Trübsal sein, welche, wie die Schrift uns sagt, schließlich
ungeheuer groß sein wird. Obgleich sie soweit kaum angefangen hat, sehen
doch Könige und Kaiser und Staatsmänner und Kapitalisten und alle Leute,
dass sie herankommt, und „die Menschen verschmachten vor Furcht und
Warten der Dinge, die da kommen sollen auf Erden“, denn die Kräfte des
Himmels (die gegenwärtig herrschenden Mächte) werden erschüttert und
sollen schließlich beseitigt werden. Die schlimmen Systeme - in
staatlicher, gesellschaftlicher und religiöser Beziehung - der „gegenwärtigen
argen Welt“ werden in Vergessenheit, in Vernichtung sinken, was die
unterirdische Kammer oder „der Abgrund“ gleichfalls symbolisiert. Denn
wir betrachten den „Abgrund“ nicht nur als ein Symbol der überwältigenden
Trübsal, welche die gegenwärtige Ordnung der Dinge (um ihrer
Unhaltbarkeit willen der besseren Ordnung der Dinge gegenüber, welche
unter dem Königreich Gottes hergestellt werden soll) in ihrem Sturz und
Untergang verwickelt, sondern auch als ein Symbol des gewissen Endes jenes
Wesens, das da fortfährt, dem abwärts führenden Lauf zu folgen, und
unter der vollen Erleuchtung des Millenniums sich verweigert, mit seinen Sünden
zu brechen und der Gerechtigkeit nachzujagen.
Beachte
einen anderen Gedanken in dieser Verbindung: Die „Eingangs Passage“
hat einen regelmäßigen Fall, bis sie sich dem „Abgrund“ nähert. Da
hört ihre schiefe Richtung auf, und sie läuft horizontal. Rückwärts
messend vom Eingang in die unterirdische Kammer oder den „Abgrund“ an
bis zur Vereinigung des horizontalen und des im Winkel laufenden Teiles
der Passage, finden wir, dass die Entfernung 324 Zoll beträgt. Folglich
markiert der Anfang des ebenen Teiles der Passage 324 Jahre vor 1874, nämlich
das Jahr 1550. Das scheint zu sagen, dass um jene Zeit herum (1550 n.Chr.)
etwas sich ereignete, was auf den Lauf der Zivilisation von großem
Einfluss war und in gewissem Maße die abwärts führende Neigung zum
Stillstand brachte. Was geschah damals? Welch große von jenem Datum
bezeichnete Bewegung hatte solchen Einfluss?
Wir
antworten: Die Reformationsbewegung ist damit bezeichnet - der große
Protest gegen die Irrtümer und die Verderbnis der Kirche Roms, deren
Macht und Einfluss in den vergangenen Jahrhunderten eine solche
verderbliche Wirkung ausübten, dass dieselben jetzt in der Geschichte als
das „finstere Zeitalter“ bekannt sind. Dieses Datum (1550 n.Chr.)
bezeichnet kein besonderes Ereignis der Reformation Bewegung, noch sollte
es. Irgend ein einzelnes Ereignis bezeichnet zu haben, würde einem
solchen zu viel Bedeutung beigemessen zu haben scheinen. Die Tatsache ist,
dass die Reformation nicht eine Handlung war, sondern aus vielen
Handlungen bestand. Nicht durch einen Verbesserer oder durch eine Klasse
Verbesserer, sondern durch viele Verbesserer und viele Verbesserungen ging
sie von Statten. Und obwohl keine vollständig war, halfen alle der
Verderbnis und dem abwärts gehenden Lauf der Welt Einhalt zu gebieten.
Und beachte auch, dass dieser „Zeuge“ eine gerade Zahl angibt und
nicht ein ungerades Datum oder ein besonderes Jahr, wie wir es machen würden.
Wenn uns jemand nach dem Datum der protestantischen Reformation fragen würde,
so würden wir nicht 1539 oder 1567 sagen, sondern würden es genau wie
die Pyramide angeben: Ungefähr das Jahr 1550 n.Chr. markiert die
Reformation Bewegung, und besonders die Zeit, da ihr Einfluss anfing, sich
in der Welt fühlbar zu machen. Wer wusste etwas von jener Bewegung und
ihrem Einfluss zur Zeit der Erbauung der Pyramide? Dasselbe große Wesen,
dessen Vorherwissen die gleichen Gedanken in den Worten des Propheten
Daniel zum Ausdruck brachte (11:34), der da sagt: „Und wenn sie fallen (oder
inmitten ihres Falles), wird ihnen mit einer kleinen Hilfe geholfen werden.“
Diese Hilfe war der Einfluss der Reformation in der Welt, welcher dem völligen
Auslöschen der Wahrheit durch die damals am Ruder befindliche „Hure“
vorbeugte, die da „trunken war von dem Blute der Heiligen und von dem
Blute der Zeugen Jesu.“ - Offb. 17:6
Doch
während die obigen Messungen ihr harmonisches Zeugnis ablegten, scheint
ein anderes Maß mit dem biblischen Bericht ganz außer Harmonie zu sein,
nämlich, das der „ersten aufsteigenden Passage“, welche nach unserer
Annahme die Periode von der Zeit des Auszuges Israels aus Ägypten bis zur
Geburt unseres Herrn Jesu (Diese Periode ist nicht die gleiche, wie die
in Band 2 Kap. 7, als das jüdische Zeitalter bezeichnete. Dasselbe begann
198 Jahre vor dem Auszug beim Tod Jakobs und lief nicht zu Ende bis unser
Herr, den sie verwarfen, fünf Tage vor seiner Kreuzigung ihr Haus der
Verwüstung überließ.) darstellt. Den biblischen Bericht, wie er
(Band 2, Kap. 7) gegeben wurde, könnten wir nicht bezweifeln, da wir
seine Richtigkeit in so vieler Hinsicht nachgewiesen haben. Er zeigte,
dass die Zeit vom Auszug aus Ägypten bis zum Jahre 1 genau 1614 Jahre
waren, während die Bodenlinie der „ersten aufsteigenden Passage“ nur
1542 Zoll misst. Dann weiter, wir wussten aus den Worten unseres Herrn und
der Propheten über allen Zweifel hinaus, dass das Zeitalter des Gesetzes
und der „Gnade“, für Israel dem Fleische nach, nicht mit der Geburt
Jesu aufhörte, sondern erst 3½ Jahre nach seinem Tod, am Schluss ihrer
70 Wochen der Gnade, im Jahre 36 n.Chr. (siehe Band 2, Kap. 7). Dies würde
die Periode vom Auszug bis zum vollen Ende ihrer Gnade (1614 + 36) auf
1650 Jahre bringen. Und obwohl die Größe und der Segen der neuen
Heilszeitordnung in einem gewissen Sinne mit der Geburt Jesu anfing (Luk.
2:10-14, 25-38), so sollte doch die Pyramide irgendwie die volle Länge
der Gnadenzeit Israels angeben. Dies fanden wir endlich auf ganz
meisterhafte Weise angedeutet. Der aus Granit bestehende „Pflock“
erwies sich aus, genau so lang zu sein, dass er diese Periode völlig ausfüllte.
Nun wussten wir, warum der „Pflock“ so sicher befestigt war, dass
niemand ihn zu entfernen vermochte. Der große Baumeister hatte ihn dahin
getan, wo er war, dass er da bleiben sollte, damit wir heutigen Tages sein
Zeugnis vernehmen könnten, welches die Bibel, sowohl was ihren Plan als
auch ihre Chronologie betrifft, bestätigt.
Beim
Messen dieser Passage mit ihrem „Pflock“ sollten wir sie ansehen, als
ob sie ein Teleskop wäre, aus welchem der „Pflock“ herausgezogen ist,
bis das obere Ende den Platz erreicht, der ursprünglich durch das untere
Ende desselben markiert war. Die Entfernung herab vom nördlichen Eingang
der „großen Galerie“ bis zum unteren Ende des aus Granit bestehenden
„Pflockes“ ist 1470 Zoll, wozu wir die Länge des „Pflockes“, 179
Zoll, hinzuzählen und eine Summe von 1649 Zoll erhalten, welche 1649
Jahre repräsentieren. Der Unterschied von einem Zoll Jahr zwischen dieser
Zahl und den 1650 Jahren, welche die Bibelchronologie dieser Periode
zuerteilt, kann man leicht erklären, wenn man bedenkt, dass das eine Ende
des aus Granit bestehenden „Pflockes“ bedeutend behauen wurde, als man
versuchte, ihn aus seiner festen Lage in der Passage zu zwingen.
So
genau bestätigt der Stein „Zeuge“ das Zeugnis der Bibel und zeigt,
dass die Periode vom Auszug Israels aus Ägypten an bis zum vollen Ende
ihrer nationalen Begünstigungen im Jahre 36 n.Chr. (siehe Band 2, Kap. 3)
1650 Jahre war. Doch möge niemand diese Periode mit der in den Parallelen
der jüdischen und christlichen Heilszeitordnung dargelegten Periode
verwechseln. Letztere zeigt, dass jedes dieser beiden Zeitalter 1845 Jahre
lang ist; das eine vom Tod Jakobs bis zum Jahre 33 n.Chr., und das andere
vom Jahre 33 bis zum Jahre 1878 n.Chr.
Und
dies war nicht nur eine erfinderische Weise, die Länge der Periode vom
Auszug bis zur Geburt unseres Herrn zu verbergen und sie doch zugleich
anzugeben (um zu seiner Zeit eine Bestätigung des biblischen Zeugnisses
zu bilden), sondern der sorgfältige Leser wird auch sofort sehen, dass es
aus zwei Gründen nur auf irgend solche Weise geschehen konnte: Erstens,
weil die jüdische Heilszeitordnung und Gnade nicht nur vor dem Auszug aus
Ägypten mit dem Tod Jakobs begann, sondern auch, die 33 Jahre des
irdischen Lebens unseres Herrn Jesu lang in die christliche Zeitrechnung
hinein und mit ihr parallel lief; und zweitens, aus dem Grunde, wenn man
die „erste aufsteigende Passage“ lang genug hätte machen wollen, um
das jüdische Zeitalter völlig durch Zoll Jahre darzustellen, so hätte
man die Pyramide noch größer machen müssen, was wiederum ihre
wissenschaftlichen Züge und Lehren zerstört hätte.
Lasst
uns nun die „große Galerie“ am Ende der „ersten aufsteigenden
Passage“ untersuchen, und auch ihr symbolisches Zeugnis anmerken. Sie
ist sieben mal so hoch, wie die „erste aufsteigende Passage.“ Sie hat
sieben überstehende Stein Reihen an ihren Wänden aus glattem, hoch
poliertem und einst prächtigem, gelblich schimmerndem Kalkstein. Sie ist
28 Fuß hoch, jedoch sehr schmal, und an keiner Stelle mehr wie 6 Fuß
breit, zieht sich aber auf 3 Fuß am Fußboden und noch weniger an der
Decke zusammen. Ein Oxforder Professor des 15. Jahrhunderts (Prof.
Greaves) beschrieb es folgendermaßen:
„Es
ist ein sehr stattliches Stück Arbeit und steht keinem der prächtigsten
und großartigsten Gebäude nach, weder was Genauigkeit der Kunst noch
Reichtum des Materials betrifft. Diese Galerie oder Korridor, oder was
auch immer ich es nennen mag, ist aus weißem und poliertem Marmor
(Kalkstein) gebaut, welcher sehr gleichmäßig in geräumige Quadrate oder
Tafeln geschnitten ist. Von dem gleichen Material, wie der Fußboden, ist
auch das Dach, und so sind die Seitenwände. Die Verbindung der Steine ist
so genau, dass sie einem suchenden Auge kaum erkennbar sind; und was die
Anmut des ganzen Baues noch erhöht, obwohl es die Passage schlüpfriger
und schwieriger macht, ist der Aufgang und das Steigen des Bodens. In der
Anlage der Marmor (Kalk) Steine an beiden Seiten, befindet sich ein Stück
Architektur, welches nach meinem Urteil sehr anmutig ist, und das ist,
dass alle Reihen oder Fliesen, deren es nur sieben sind (so groß sind
diese Steine), etwa 3 Zoll über einander überstehen oder übergreifen.
Der Boden der obersten Reihe steht über der oberen Seite des nächsten
vor und so der Reihe nach abwärts.“
Und
Prof. Smyth erklärt, dass es unmöglich wäre, es getreulich durch ein
Bild zu veranschaulichen und sagt:
„Die
Umstände gehen über den Spielraum gebräuchlicher Bildung hinaus wegen
der Schmalheit, der erhabenen, gewölbten Höhe und der sehr eigentümlich
schrägen Richtung des langen Fußbodens: ein Fußboden, der, wenn man von
seinem nördlichen Ende nach Süden blickt, für immer und immer durch die
Dunkelheit aufzusteigen scheint; und mit solcher Steilheit, dass keines Künstlers
Ansicht desselben, auf eine senkrechte Fläche gemalt, je mehr als nur
einen kleinen Teil dieses Fußbodens darzustellen hoffen kann, da derselbe
an der ganzen Leinwand hinauf steigen und oben über dieselbe hinaus gehen
würde, während man beim Nordwärts blicken, vom südlichen Ende der
Galerie aus, den Fußboden sofort verliert und in der Augenhöhe in der
Ferne einen Teil der steil abwärts steigenden Decke sieht. Sonst ist es
das feierliche Übereinander greifen der hohen, dunklen Wände, die an
beiden Seiten an einem vorbeigehen, dazu alles auf einer unbequemen
schiefen Ebene, was von Mühsal in einer Richtung, von Gefahr in der
anderen, und von einem Berge von Kraftanstrengungen überall redet.“
Welch
wunderbare Darstellung von dem Lauf der wahren christlichen Kirche und dem
Pfad der kleinen Herde der Überwinder während der langen Periode des
christlichen Zeitalters ist in dieser „großen Galerie“ gegeben. Ihre
einst prächtig gelblich-weißen Seitenwände und Decke aus regelmäßig
übergreifenden Steinen, alle schräg nach oben führend, geben nicht die
Geschichte der nominellen Kirchen, wie etliche gemeint haben, - sonst würden
sie weit entfernt nicht so regelmäßig sein und vorwärts führen -
sondern sie reden von der großen, während des christlichen Zeitalters
gewährten Gnade Gottes, von der „hohen Berufung“ zu gewissen
Freiheiten und Vorrechten, die bedingungsweise allen Gerechtfertigten während
des christlichen Zeitalters angeboten werden, welches durch die Grube -
das Lösegeld - eröffnet wurde.
Die
erhabene Höhe dieser „großen Galerie“ - siebenmal so hoch wie die
Passage, welche die jüdische Heilszeitordnung darstellt (sieben ist ein
Symbol der Vollständigkeit oder der Fülle)- repräsentiert die in der
abrahamischen Verheißung enthaltene Segensfülle, welche der christlichen
Kirche tatsächlich vorgehaltene Segensfülle, welche der christlichen
Kirche tatsächlich vorgehalten ist. Und die „Königs-Kammer“ am Ende
der „großen Galerie“ stellt das Ende des Laufes dar, zu welchem die
gegenwärtige, hohe Berufung alle Treuen führt, und diese „Königs-Kammer“;
wie wir bald sehen werden, ist ein überaus passendes Symbol der schließlichen
Bestimmung der Kirche. Durch die „Grube“ gerade am Eingang dieser
Galerie, welche das Lösegeld darstellt, das alle anerkennen müssen, die
diesen Weg betreten wollen, wird unsere Rechtfertigung herrlich
symbolisiert. So sagt uns die Pyramide: „So ist nun nichts Verdammliches
in denen, die in Christo Jesu sind.“
Die
scheinbar endlose Länge der „großen Galerie“ zeigt, wie lang das
christliche Zeitalter den einzelnen Gliedern der Kirche erschienen ist, während
ihre Schmalheit schön den „schmalen Weg zum Leben“ darstellt, und
ihre Steilheit die Schwierigkeit des Weges und die beständige Gefahr des
Zurückgleitens derjenigen, welche nicht wachsam genug auf ihre Schritte
acht haben. Doch umgeben von den Wänden der göttlichen Gnade sind alle
sicher und geborgen, welche fortfahren, Gutes zu tun, welche fortfahren,
zu wachsen an Gnade, den schwierigen Weg zu ersteigen, „nicht nach dem
Fleisch, sondern nach dem „Geist“ zu wandeln.
Der
„großen Galerie“ entlang aufwärts blickend, sehen wir, dass sie ein
Ende hat, sowohl wie einen Anfang. Damit wird uns gesagt, dass die über
alle Maßen großen und köstlichen Vorrechte, die während dieses
christlichen Vorrechte, die während dieses christlichen Zeitalters
dargeboten wurden, einmal aufhören werden - der wunderbare hohe Ruf, zur
Miterbschaft mit Christo, als seine „Braut“, schließt, wenn eine genügende
Anzahl zur Vollzähligkeit der „kleinen Herde“ den Ruf angenommen
haben wird. Was dieser „Stein“-“Zeuge“ so illustriert, das macht
das geschriebene Wort sehr deutlich. Es zeigt, wie wir gesehen haben, dass
das Vorrecht, nach dem großen Preis, dem Kleinod der „hohen Berufung“
zu laufen, ausschließlich nur dem christlichen Zeitalter angehört. Es
war vor dem niemandem dargeboten worden - unser Herzog, Jesus, war der
erste, dem es dargeboten wurde, der erste, der seine Opfer Bedingungen
annahm, und der erste, der seinen Lohn errang. Das südliche Ende der „großen
Galerie“ markiert ebenso positiv das Ende oder die Grenze des Rufes zur
göttlichen Natur wie das nördliche Ende den Anfang des Anerbietens
dieser großen Gnade markiert.
Doch
da die „große Galerie“ unsere „hohe Berufung“ Gottes darstellt,
lasst uns weiter blicken und beachten, wohin dieser Ruf jeden einzelnen führt.
Wir sahen schon aus der Schrift, dass wir berufen sind, mit Christo zu
leiden und mit ihm zu sterben, und danach in seine Herrlichkeit einzugehen.
Und all dies finden wir überraschend deutlich in der eigentümlichen
Weise symbolisiert, wie der Zugang zur „Königs-Kammer“, am Ende der
„großen Galerie“ gewonnen wird. Der Weg, durch welchen diejenigen,
die den „hohen Ruf“ annahmen, in die durch die „Königs-Kammer“
repräsentierte himmlische Herrlichkeit eingehen, ist kein direkter. Sie müssen
erst „allenthalben versucht“ und dem Willen Gottes gehorsam erfunden
werden, sonst dürfen sie nicht in die Ruhe, die noch vorhanden ist,
eingehen. Dies, die Lehre der Schrift und die Erfahrung aller, welche für
den großen Preis laufen, ist überzeugend durch die große Pyramide
illustriert. Wie der Ruf zur Selbstweihung und zum Aufgeben oder
Selbstaufopferung führt, so bringt uns die „große Galerie“ zu
gewissen niedrigen Passagen, welche dies symbolisieren. An ihrem oberen
Ende angelangt, muss der Wanderer in der Passage, welche in das „Vorzimmer“
führt, sich sehr tief bücken. Dieses Bücken symbolisiert die Weihung
oder den Tod des menschlichen Willens, den Anfang der Selbstaufopferung,
zu der alle berufen sind, welche die göttliche Natur erlangen wollen. Wie
viel diese Selbstaufopferung bedeutet, ist nur denen bekannt, die den Ruf
angenommen und den menschlichen Willen tatsächlich übergeben haben.
Nachdem
diese niedrige, Weihung darstellende Passage passiert ist, sind wir in dem,
was als das „Vorzimmer“ bekannt ist. Hier hört der Fußboden auf,
Kalkstein zu sein. Von hier an tritt der Fuß auf soliden Granit, was als
ein neuer Stand oder als Dastehen als „neue Kreaturen“ ausgelegt
werden mag. Doch wenn man so eben den Fuß auf den aus Granit bestehenden
Fußboden stellen will, um den neuen Stand als neue Kreatur anzutreten,
bemerkt man ein ungeheures Hindernis aus Granit. Es ist bekannt als das
„granitene Blatt“. Dies verschließt, ähnlich wie eine Falltür,
teilweise den Weg und lässt nur eine niedrige Passage übrig wie die
gerade passierte, 44 Zoll hoch, so dass wir uns wiederum bücken müssen,
ehe wir auf dem Granit zum Stehen kommen können. Dieses „granitene
Blatt“ repräsentiert den göttlichen Willen und scheint zu dem, welcher
soeben die niedrige Passage, die Übergabe des eigenen Willens darstellend,
zurückgelegt, zu sagen: „Es genügt nicht, dass du deinen Willen, deine
Pläne und Anordnungen aufgibst. Das könntest du alles tun und dann dem
Willen und dem Plane eines anderen folgen. Du musst nicht nur deinen
Willen opfern, sondern dich auch dem göttlichen Willen beugen und ihn
statt deinen annehmen, ehe du als neue Kreatur und als ein Erbe der göttlichen
Natur gerechnet werden kannst.
Nachdem
das „granitene Blatt“ passiert ist, stehen wir auf dem aus Granit
bestehenden Fußboden in dem „Vorzimmer“ (siehe Abbildung). Das ist
ein eigentümlicher Raum. Seine Wände sind von einander verschieden. Es
scheint an Teilen eine Art Getäfel oder Tafelwerk zu haben, und in
einigen Wänden sind Rinnen ausgeschnitten. Es scheint in der Tat voller
Lehren zu sein, welche noch nicht völlig entziffert sind. Die Vermutung
derer jedoch, welche es betreten haben, dass es einem Schulzimmer ähnelt,
scheint in voller Harmonie mit dem zu sein, was wir als Darstellung der
Erfahrungen der Geheiligten und von der Wahrheit Gezeugten erwarten
sollten. Dieses „Vorzimmer“ symbolisiert die Schule Christi und die
Zucht (die Glaubens-, die Gedulds-, die Ausdauerprüfungen usw.), welchen
alle die unterworfen werden, welche sich selbst dem Willen Gottes völlig
geweiht haben, und wodurch sie zu Überwinden und zum Beweisen ihrer Würdigkeit
zu einer Stellung als Überwinder mit Christo in seiner zukünftigen
Herrlichkeit zu gelangen, Gelegenheit erhalten. Wenn wir ohne solche
Schulung und Prüfung sind, dann sind wir keine Söhne und Erben auf
dieser göttlichen Stufe (Hebr. 12:8). In dem gegenwärtigen Leben, nach
unserer Weihung zu seinem Dienste, ist es, dass Gott uns schult und züchtigt
und dadurch nicht nur unsere Treue ihm gegenüber, unserem Bund oder Gelöbnis
gemäß, erprobt, sondern uns auch zubereitet, mit anderen, die in
Versuchung und Trübsal sind, Mitgefühl zu haben, über welche er in
kurzem uns zu Herrschern und Richtern machen wird. - 1. Kor. 6:2, 3
Und
nicht nur den Tod des Willens, sondern auch der tatsächliche Tod muss
passiert werden, ehe wir völlig und tatsächlich den Zustand unserer „neuen“,
der „göttlichen Natur“ antreten. Und auch dies wird durch den Stein
„Zeugen“ gezeigt; denn an dem äußeren Ende des „Vorzimmers“ ist
eine sehr niedrige Passage, durch welche man in die „Königs-Kammer“
gelangt. So wird die „Königs-Kammer“, das größte und höchste
Zimmer der Pyramide, das Symbol der Vollkommenheit der göttlichen Natur,
welche von der „kleinen Herde“, erlangt wird. Dies sind die wenigen Überwinder,
die aus den „vielen Berufenen“ (deren Berufung durch die „große
Galerie“ symbolisiert ist) ausgewählt sind, und die durch
Selbstaufopferung und Prüfung (durch das „Vorzimmer“ und die hinein -
und herausführenden niedrigen Passagen symbolisiert) hindurch gehen. Der
Ruf zur „göttlichen Natur“ erging zuerst an unseren Herrn Jesus,
dessen Mission, zur Erde kommend, eine doppelte war: 1) Sünder zu retten,
indem er den Erlösungspreis für Adam und alle in ihm bezahlte und 2)
dass er durch diesen Gehorsam bis zum Tod sich der göttlichen Natur und
Herrlichkeit würdig erweisen möchte. Daher kommt es, dass die „große
Galerie“ mit der Geburt unseres Herrn anfängt. Sie symbolisiert daher
nicht das christliche Zeitalter, denn dasselbe fing nicht eher an, als bis
Jesus das Gesetzes Zeitalter durch sein Opfer am Kreuz zu Ende gebracht
hatte, 33 Jahre nach seiner Geburt; aber sie symbolisiert den hohen oder
himmlischen Ruf (durch Opfer hindurch) zur göttlichen Natur - der „Königs-Kammer“.
Unser Herr Jesus war so vom Augenblick seiner Geburt an berufen, und seit
Pfingsten sind alle gerechtfertigten Gläubigen zu dem gleich hohen
Vorrecht berufen, jedoch nur wenige nehmen den Ruf der Aufopferung an, und
noch wenigere machen ihre Berufung und Erwählung durch herzliche Erfüllung
der Bedingungen - durch Wandeln in den Fußstapfen des Meisters - fest.
Und die Länge der Zeit, während welcher dieser „hohe Ruf“ zur göttlichen
Natur dauert, und wann er aufhört, wird, wie schon gezeigt, durch die Länge
und den Schluss dieser „großen Galerie“ angedeutet.
Die
„Königs-Kammer“, zu welcher nur durch die „große Galerie“ und
das „Vorzimmer“ Zutritt erlangt werden kann, ist in jeder Hinsicht das
höchste und ansehnlichste Gemach in der großen Pyramide und symbolisiert
passend die göttliche Natur. Henry F. Gordon sagt in seiner Beschreibung
desselben:
„Es
ist ein ansehnliches Gemach 34 Fuß lang, 17 Fuß breit und 19 Fuß hoch,
ganz aus poliertem, rotem, Granit. Wände, Fußboden und Decke sind in
genauen, viereckigen Blöcken gearbeitet und mit solch ausgesuchtem
Geschick mit einander verbunden, dass kein unumschränkter Kaiser der
neueren Zeit irgend etwas durch und durch Nobleres und Feineres sich wünschen
könnte. Das einzige Möbel, welches diese Kammer enthält, ist eine leere
(aus Granit bestehende) Kiste (oder ein Stein Kasten) ohne Deckel; und es
ist der Beachtung wert, dass diese Kiste an Umfang der heiligen Arche der
mosaischen Stiftshütte entspricht.“
In
der großen Pyramide wird Granit gebraucht, um die göttliche Natur zu
symbolisieren, gerade wie Gold dieselbe in Israels vorbildlicher Stiftshütte
und in ihrem Tempel symbolisierte. Die niedrigen Passagen, die in das „Vorzimmer“
und in die „Königs-Kammer“ führen, entsprechen den Vorhängen vor
dem Heiligen und Allerheiligsten; und die aus Granit bestehende Kiste, das
einzige Möbel in der „Königs-Kammer“, entspricht der Bundeslade,
welche das einzige Möbel in dem Allerheiligsten der Stiftshütte und des
Tempels war. Was in dem einen von Gold war, ist in dem anderen Granit und
von derselben symbolischen Bedeutung.
Noch
ist das alles: Wir finden, dass dieselben großen Wahrheiten, welche
symbolisch in der Stifshütte mit ihren beiden Abteilungen, dem Heiligen
und Allerheiligsten und ihren scheidenden Vorhängen dargestellt sind,
ganz und gar mit den Lehren stimmen, welche die zwei Abteilungen der großen
Pyramide, das „Vorzimmer“ und die „Königs-Kammer“, und ihre
niedrigen trennenden Passagen geben. Das „Vorzimmer“ stellt wie das
Heilige den Zustand des Verhältnisses zu Gott dar, da wir
gerechneterweise neue Kreaturen und Miterben mit Christo der göttlichen
Natur und Herrlichkeit sind, in welchen Zustand der Gläubige eintritt,
wenn er, nachdem er die Vergebung der Sünden und seine Versöhnung mit
Gott durch das Lösegeld angenommen hat, sein gerechtfertigtes Ich als
lebendiges Opfer in Gottes Dienst darbringt. Wie der erste Vorhang der
Stiftshütte die Weihung oder Ergebung oder den Tod unseres eigenen
Willens und die völlige Unterwerfung unter Gottes willen darstellt, so
symbolisiert der niedrige Eingang des „Vorzimmers“ das gleiche große
Ereignis mit dem das „neue Leben“ all derer beginnt, die je Glieder
der königlichen Priesterschaft werden wollen.
Wenn
diese Probe bestanden ist, d.i., wenn wir alles, was wir haben, auf den
Altar gelegt haben, dann wird der Gläubige nicht mehr als ein
menschliches Wesen, sondern als „neue Kreatur“ als „Teilhaber der göttlichen
Natur“, gerechnet. Natürlich wird er nicht tatsächlich zum Teilhaber
der göttlichen Natur gemacht, ehe er die Aufgabe des Gehorsams gegen den
göttlichen Willen in den tatsächlichen Erfahrungen und der täglichen
Aufopferung und Zucht des gegenwärtigen Lebens treulich gelernt hat (was
in der eigentümlichen Bauart der Wände des „Vorzimmers“ und in dem
Heiligen der Stiftshütte in dem Tisch der Schaubrote, dem goldenen
Leuchter und dem Räucher Altar dargestellt war), und ehe er durch den Tod
selbst hindurch gegangen ist (dargestellt durch den zweiten Vorhang der
Stiftshütte und durch die zweite niedrige Passage, welche in die „Königs-Kammer“
der Pyramide führt). Dann erst soll er durch Teilnahme an der ersten
Auferstehung mit Christo in die Fülle der verheißenen göttlichen Natur
und Herrlichkeit - sein ewiges Erbteil - eintreten, symbolisiert in der
„Königs-Kammer“.
So
bezeugt die große Pyramide nicht nur den abwärts führenden Lauf des
Menschen in der Sünde, sondern auch die verschiedenen Schritte in dem göttlichen
Plan, durch welche für seine volle Wiederaufrichtung aus dem Fall (durch
den, durch den Tod und die Auferstehung unseres Herrn Jesu eröffneten Weg
des Lebens) Vorbereitung getroffen worden ist.
Man
wird auf der Abbildung bemerken, dass der aus Granit bestehende Fußboden
nicht ganz bis zur Vorderseite des „Vorzimmers“ reicht. Er geht nur
gerade soweit wie das „granitene Blatt“ geht, während der Granit an
der Decke die ganze Länge des Zimmers einnimmt. Dies scheint uns eine
Lehre zu geben, die im Einklang mit dem steht, was wir schon als einen Zug
des göttlichen Planes betreff der Berufenen, welche die göttliche Natur
zu erstreben suchen, erkannt haben. Die erste niedrige Passage
symbolisiert die Weihung oder den Tod des menschlichen Willens des Gläubigen,
was ihm den Eingang in das „Heilige“ oder in den geweihten Zustand als
ein voraussichtlicher Erbe der Herrlichkeit und Unsterblichkeit, der in
dem „Vorzimmer“ dargestellt ist, ermöglicht, denn die aus Granit
bestehende Decke ist jetzt über ihm. Aber er darf noch nicht als einer
angesehen werden, der schon wirklich eine Stellung in der neuen Kreatur
hat, bis er zur Tätigkeit und Lebens-Neuheit „belebt“ wird; und diese
Prüfung stellt das „ganitene Blatt“ dar, welches von seiner eigentümlichen
Stellung aus, als ob es jeden Augenblick herunterfallen und jeden weiteren
Fortschritt versperren könne, zu sagen scheint: Fremdling, wenn du auch
soweit gekommen bist und dich Gott geweiht hast, so hast du doch noch
keine wirkliche Stellung in der göttlichen Natur, zu welcher du berufen
und eingeladen bist, außer du wirst durch den Geist der Wahrheit zum tätigen
Dienst belebt. Somit sind die drei Schritte, durch welche die Berufenen
des christlichen Zeitalters in die Herrlichkeit ihres Herrn eingehen müssen,
in der großen Pyramide sowohl wie in der Schrift markiert. Sie sind: 1)
Weihung oder Zeugung durch das Wort der Wahrheit, symbolisiert durch die
niedrige Passage in das „Vorzimmer“, 2) Belebung zu tätigem Dienste
und Opfer durch Heiligung des Geistes und Glaubens der Wahrheit,
symbolisiert durch die niedrige Passage unter dem „granitenen Blatt“,
3) Geburt des Geistes in das vollkommene Ebenbild unseres Herrn durch
Teilnahme an der ersten Auferstehung, symbolisiert durch den niedrigen
Eingang in die „Königskammer“.
Die
irdischen und geistigen Naturen gezeigt
Durch
Bezugnahme auf die Abbildung am Anfang des Buches wird man sehen, dass die
„Königin-Kammer“ und „ihre horizontale Passage“, die „Eingangs
Passage“, die „erste aufsteigende Passage“ und die „große Galerie“,
alle auf der nördlichen Seite einer durch die senkrechte Achse der großen
Pyramide gezogenen Linie liegen würden und nur das „Vorzimmer“ und
die „Königs-Kammer“ auf der südlichen Seite derselben. Hierdurch
zeigt uns der Entwerfer der großen Pyramide (Jehova) den in Band 1, Kap.
10, angegebenen Unterschied der Naturen an.
Die
„Königin-Kammer“, welche die Vollkommenheit der Menschheit darstellt,
nachdem das Millennium alle Gehorsamen und Würdigen zum moralischen
Ebenbild des Schöpfers hergestellt hat, lehrt durch den Umstand, dass ihr
Rücken oder äußerstes Ende auf einer Linie mit der Achse der Pyramide
ist, dass die so zu Gottes Ebenbild wiederhergestellte Menschheit, obwohl
noch menschlich, doch nahe an die göttliche Natur herangekommen sein wird,
so nahe, wie eine Natur nur an eine andere, deren Abbild sie ist,
herankommen kann. Und all die aufwärts gehenden Passagen, die nach der
Richtung dieser Achse führen, lehren, dass das Verlangen und das
Bestreben des Volkes Gottes sich ganz auf menschliche Vollkommenheit
richten sollen, während das Verlangen der herausgerufenen Kirche des
christlichen Zeitalters über die menschliche Vollkommenheit hinaus gehen
soll. Als Miterben mit Christo sollen sie in die Fülle der göttlichen
Natur eingehen.
Der
Umstand, dass die „unterirdische Kammer“ oder der „Abgrund“, Trübsal
und Tod darstellend, nicht ganz auf derselben Seite der Achse liegt, wie
die „Königin-Kammer“ und ihre Passagen, streitet nicht gegen die
Auslegung; denn genau genommen, gehört dieselbe gar nicht zur
eigentlichen Pyramide. Sie liegt unter der Pyramide, weit unter ihrer
Grundlinie. Doch sie mag eine andere Lehre enthalten. Eine senkrechte
Linie, von ihrer äußeren Wand aus gezogen, würde genau an der äußersten
Wand des „Vorzimmers“ vorbeigehen; und die daraus zu ziehende Lehre möchte
im Einklang mit der Warnung der Schrift die sein, dass es möglich ist,
dass etliche, welche den „heiligen“ oder den geweihten Zustand
betreten (welche durch das Wort der Wahrheit gezeugt und sogar durch
dasselbe belebt wurden), die Sünde zum Tode- den zweiten Tod - begehen.
Somit
würde die Lage des „Abgrundes“ im Verhältnis zur Achse, wenn sie in
Verbindung mit der Einrichtung der Pyramide über ihr eine Bedeutung hat,
anzudeuten scheinen, dass der zweite Tod - „endlose“ - hoffnungslose
Vernichtung - nicht nur die Strafe boshaften Sündhaftigkeit der Menschen
ist, welche während der segensreichen Gelegenheit des Millenniums sich
weigern, der menschlichen Vollkommenheit entgegen zu gehen, sondern auch
der Geweihten, welche während des christlichen Zeitalters böswillig
Christi dargebotenes Kleid zugerechneter Gerechtigkeit verwerfen.
Ein
weiterer Punkt, in Verbindung mit der senkrechten Achse des Pyramidenbaues
über ihrer Grundlinie, ist der: Der erste Advent und der Tod unseres
Herrn, welcher durch die Mündung der „Grube“ bezeichnet ist, sind auf
der Seite der Achse der Pyramide, welche die menschliche Natur repräsentiert;
und ihre Lage auf gleicher Höhe und Ebene mit der Passage, die zur „Königin-Kammer“
führt, welche menschliche Vollkommenheit symbolisiert, ist auch
beachtenswert. Die große Pyramide scheint damit zu sagen: „Er ward
Fleisch“ - „der Mensch Christus Jesus gab sich selbst zum Ersatzlösegeld
für alle“, doch war er „ohne Sünde“ und „heilig“, unschuldig,
unbefleckt und von Sündern abgesondert“, und hatte keinen Anteil an dem
abwärts führenden, sündigen Lauf des Geschlechtes Adams (durch die
Passage zum „Abgrund“ symbolisiert). Noch mehr, die Lage der „Grotte“
und der Umstand, dass sie natürlich und unbehauen war, sind bedeutsam.
Sie symbolisiert augenscheinlich den Tod unseres Herrn Jesu. Der Umstand,
dass sie natürlich war, lehrt, dass das Selbst Opfer des Herrn kein
Auskunftsmittel, sondern eine in Jehovas Plan zuvor verordnete und zuvor
geordnete Sache war, ehe die Ausführung des durch die Pyramide
symbolisierten Planes begann. Der Umstand, dass sie über, nicht unter,
der Grundlinie der Pyramide liegt, scheint eine weitere schriftgemäße
Lehre zu geben - dass unser Herr, obwohl er als Lösegeld für die Sünder
starb, nicht in Sünde und Entartung herabstieg, sondern selbst in seinem
Tod in den Grenzen des göttlichen Planes verblieb, wie er in dem
Pyramidenbau über der Grundlinie symbolisiert ist.
Nun
erhebt sich eine Frage von großem Interesse: Wird das Zeugnis der
Pyramide betreffs der Zeit des Schlusses der hohen Berufung das Zeugnis
der Schrift hierüber bestätigen? Wird es zeigen, dass das Ende der „großen
Galerie“ genau die Zeit angibt, da der Ruf Gottes zu seiner Gnade aufhörte?
Oder wird es dem widersprechen, was wir aus der Schrift gelernt haben, und
entweder eine längere oder eine kürzere Periode des Rufes zur göttlichen
Natur angeben?
Dies
wird eine weitere „peinliche Probe“ sein; zwar nicht, ob das Wort
Gottes und sein wunderbares Zeugnis richtig sei, sondern ob dieser Stein
„Zeuge“ zuverlässig sei. Wird er auch ferner durch Bestätigung des
Zeugnisses der Schrift seine göttliche Architektur beweisen? Sollte er im
besonderen und genau den biblischen Bericht bestätigen, so würde er gar
wohl den Namen verdienen, welchen Dr. Seiß ihm gegeben - „Ein Wunder in
Stein“.
Nun,
wir können nichts Geringeres von ihm sagen; denn sein Zeugnis stimmt völlig
und in jeder Einzelheit mit dem ganzen Plan Gottes überein, wie wir
diesen Plan aus der Schrift gelernt haben. Seine wunderbare Übereinstimmung
mit der Bibel lässt keinen Raum für Zweifel, dass derselbe göttliche
Eingeber der Propheten und Apostel auch diesen „Zeugen“ inspirierte.
Lasst uns etliche dieser Harmonien im besonderen untersuchen.
Rufe
dir ins Gedächtnis, dass die Schrift uns zeigte, dass das volle Ende der
Macht der Heiden oder Völker in der Welt und das Ende der Zeit der Trübsal,
die ihren Sturz hervorruft, am Ende des Jahres 1914 herbeigeführt sein
wird, und dass einige Zeit vor jenem Datum die letzten Glieder der Kirche
Christi „verwandelt“ und verherrlicht sein werden. Erinnere dich auch,
dass die Schrift und zwar auf verschiedene Weise - durch den Jubeljahr
Zyklus, die 1335 Tage Daniels, die parallelen Heilszeitordnungen, usw., -
bewies, dass die „Ernte“ oder das Ende dieses Zeitalters im Oktober
1874 anzufangen fällig war, und dass der große Schnitter damals gegenwärtig
sein sollte; dass sieben Jahre später - im Oktober 1881 - der „hohe Ruf“
aufhörte, obwohl etliche auch noch später zu den gleichen Gnaden
zugelassen wurden, ohne dass ein allgemeiner Ruf stattfand, um die Plätze
etlicher der Berufenen auszufüllen, welche in ihrer Prüfung unwürdig
erfunden wurden. Dann blicke auf die Art und Weise, wie der Stein „Zeuge“
diese selben Daten bezeugt und die gleichen Lehren illustriert, nämlich:
Die
Bodenlinie der „großen Galerie“ von der nördlichen zur südlichen
Wand ist in den letzten Jahren zweimal sehr sorgfältig gemessen worden
und drei verschiedene Maßangaben wurden erhalten. Ein Maß a) ist von der
Wand am nördlichen Ende bis an die hohe, am nördlichen Ende der „großen
Galerie“ befindliche Stufe gemessen und dann- die Höhe der Stufe nicht
mitrechnend- der oberen Oberfläche entlang, die betretene Fläche des Fußbodens
der „großen Galerie“. Ein zweites Maß b) zeigt die Länge durch die
„Stufe“ hindurch gemessen, als ob sie nicht vorhanden wäre. Ein
drittes Maß c) gibt die ganze Oberfläche des Fußbodens und den Tritt
der Stufe hinauf und ihrer oberen Fläche entlang. Prof. Smyth fand, dass
das erste dieser drei Maße a) 1874 Pyramiden-Zoll betrug, das zweite b)
1881 Pyramiden-Zoll und das dritte c) 1910 Pyramiden-Zoll, während
Flinders Petrie diese Maße als acht Zehnte Zoll länger berichtet. Eine
vernünftige Schätzung, und zweifels ohne nahezu eine richtige, würde
die sein, die Zahlen a) 1875, b) 1882 und c) 1911 Zoll respektive zu
nennen.
Nun
fragen wir, wenn jeder Zoll der Bodenlinie dieser Passagen ein Jahr repräsentiert,
wie es von allen Erforschern der Pyramide behauptet und zugegeben wird,
welches Datum würden diese Maße der „großen Galerie“ als das Ende
der „hohen Berufung“ zur „göttlichen Natur“ anzeigen, welchen Ruf
die „große Galerie“ symbolisiert? Wir antworten: Bei der Anwendung
dieser Zoll Jahre auf unsere gegenwärtige Zeitrechnung müssen wir
bedenken, dass unser Datum, wie wir es in Band 2, Kap. 2 zeigten, ein Jahr
und drei Monate hinter dem eigentlichen Datum zurück ist. Und während
dies beim Rechnen von einem bestimmten Datum v.Chr., oder von einem
bestimmten Datum nach Christus, an keinen Unterschied machen würde,
sollte es doch hier in Rechnung gebracht werden. Wo die Geburt Jesu der
Ausgangspunkt ist, da muss man, um ein richtiges Resultat zu erhalten, dem
Irrtum in unserem Datum der Geburt des Herrn Rechnung tragen. Um der
Einfachheit willen wollen wir das irrtümlich angenommene Datum der Geburt
Jesu als Ausgangspunkt nehmen und ziehen je 1¼ Zoll von den Zahlen der
Pyramide ab, so dass sie unserer gewöhnlichen Zeitrechnung entsprechen.
So reduziert, ergeben sie a) 1875-1¼ = 1873 ¾, b) 1882-1¼ = 1880 ¾ und
c) 1911-1¼ = 1909 ¾ und liefern die Daten: a) Oktober 1874, b) Oktober
1881 und c) Oktober 1910 n.Chr.
Diese
dreierlei Endungen stimmen mit dem, was wir in der Schrift gelehrt fanden:
dass die „Ernte“, das Ende des Zeitalters im Oktober 1874 erreicht
wurde, und dass der eigentliche Ruf im Oktober 1881 endete, während
darauf eine Periode folgen würde, während welcher, obwohl der allgemeine
Ruf aufgehört hat, noch etlichen Würdigen die gleichen Privilegien
dargeboten werden, um die Stellen derer auszufüllen, welche bereits
berufen waren, aber in der Prüfung der ihnen vorgehaltenen Krone unwert
erfunden wurden. Wie lange dieses Sichten der Geweihten dauern wird, während
welchem solchen, die sich unwürdig erweisen, die Kronen abgesprochen und
ihre Namen als Bewerber um dieselben ausgelöscht werden, dagegen andere
zur Bewerbung um dieselben eingeladen und deren Namen an jener Statt
eingetragen werden (Offb. 3:5, 11), sagt die Schrift, soweit wir sehen können,
nicht; aber dieses von der Pyramide angezeigte Datum, 1910, scheint gut
mit den in der Bibel dargebotenen Daten zu harmonieren. Es ist nur 4 Jahre
vor dem vollen Schluss der Trübsalszeit, welche die Zeiten der Nationen
zu Ende bringt; und wenn wir an die Worte unseres Herrn gedenken - dass
die Überwinder würdig erachtet werden sollen, dem schwersten Teil der über
die Welt hereinbrechenden Trübsal zu entgehen, so können wir verstehen,
dass diese Trübsal, sich auf die große Zeit der Anarchie, die auf
Oktober, 1914, folgen wird, bezieht; aber ein Trubel, in Besonderheit auf
die Kirche, die Herauswahl, die Auserwählten nach dem Vorsatz Gottes, ist
um 1910 n.Chr. zu erwarten.
Ist
dies nicht eine überaus bezeichnende Übereinstimmung zwischen diesem
Stein „Zeuge“ und der Bibel? Die Daten, Oktober 1874 und Oktober 1881
stimmen genau, während das Datum 1910, obwohl nicht in der Schrift
dargereicht, mehr wie gegründet zu sein scheint. Obgleich die Bibel uns
kein genaues Datum für das Ende der Prüfung der Kirche angibt, so gibt
sie uns doch, wie wir gesehen haben, eine Zeitgrenze an, vor welcher sie
ganz gewiss zum Schluss gelangt sein muss. Und in dieser Verbindung lasst
uns bedenken, dass diese Zeitgrenze - das Jahr 1914 - nicht nur die
Vollendung der Herauswahl, der Prüfung und Verherrlichung des ganzen
Leibes Christi einschließen muss, sondern auch die Reinigung jener größeren
Schar geweihter Gläubiger, welche aus Furcht und Zaghaftigkeit verfehlten,
Gott annehmbare Opfer darzubringen, und die daher mehr oder weniger mit
den Ideen und der Weise der Welt besudelt wurden. Vor dem Ende dieser
Periode müssen sie aus der großen Trübsal kommen (Offb. 7:14). Viele
von ihnen sind jetzt eng in die verschiedenen Scheinweizen Bündel
gebunden, um verbrannt zu werden; und nicht eher als bis die feurige Trübsal
des späteren Endes der Ernte-Periode die bindenden Seile der Knechtschaft
Babylons verbrannt hat, werden diese ihre Flucht bewerkstelligen können -
„gerettet, doch so wie durch das Feuer.“ (1. Kor. 3:16) Sie müssen
den gänzlichen Zusammenbruch Groß Babylons erleben und etwas von ihren
Plagen empfangen (Offb. 18:4). Diese 4 Jahre von 1910 bis zum Ende von
1914, welche auf solche Weise in der Pyramide angegeben sind, werden für
die äußerste Höhe all der Trübsal völlig hinreichen, denn wenn sie
ihren schrecklichen Höhepunkt erreicht hat, kann sie nicht mehr lange
dauern, und „wenn nicht jene Tage verkürzt würden, so würde kein
Fleisch gerettet werden.“ - Matth. 24:22
Noch
ist dies alles über den wunderbaren Symbolismus der großen Pyramide.
Ihre wundervolle Harmonie mit dem göttlichen Plan wird weiter in einem
anderen bemerkenswerten Zuge gezeigt. Wir sollten erwarten, dass das Datum
zweier großer, mit dem Ende dieses Zeitalters zusammenhängender
Ereignisse, nämlich 1) des zweiten Adventes unseres Herrn und 2) des
Anfangs der Ernte, in irgend einer Weise am oberen Ende der „großen
Galerie“ bezeichnet sein werde, gerade wie sein Tod und seine
Auferstehung durch die „Grube“ an ihrem unteren Ende markiert sind.
Und hierin sind wir nicht enttäuscht. Am oberen oder südlichen Ende der
Wand nach Osten an der Decke hoch über der Stufe, befindet sich eine Öffnung,
welche die Verbindung mit dem unvollendeten Raum über der „Königs-Kammer“
herstellt, wie der Abriss solches zeigt. In der symbolischen Sprache der
Pyramide sagt diese Öffnung: „Hier kam ein Himmlischer herein, - Einer,
der keinen Fußboden zum Gehen bedarf, sondern der gehen und kommen kann
„wie der Wind“. Und Prof. Smyth’s sorgfältige Messung dieser südlichen
Wand der „großen Galerie“ berichtet uns, dass sie nicht genau
senkrecht ist, sondern an der Decke sieben Zoll überliegt. Die Pyramide
sagt hiermit zu uns: „Sieben Jahre vor dem Schluss des hohen Rufes (vor
Oktober 1881) wird der Erhabene vom Himmel zurückkommen.“ Und sie
deutet ferner an, dass von jener Zeit - von Oktober, 1874 - an, wie von
dem Überlehnen der südlichen Wand angedeutet wird, der Ruf allmählich
seinem Schluss sich nähern und 1881 völlig enden würde. Dies ist, wie
man bemerken wird, in genauer Übereinstimmung mit dem Zeugnis der Bibel,
wie es in diesem Band von Millenniums-Tagesanbruch und den vorhergehenden
Bänden dargelegt ist.
Und
lasst uns auch dies beachten, dass wir, die die schriftgemäße Darlegung
dieser Zeiten und Zeitpunkte verstehen, nichts mit dem Nehmen dieser Maße
der großen Pyramide zu tun hatten; und dass die, welche die Maße nahmen,
zur Zeit, als die Maße genommen wurden, nichts von unserer Anwendung der
Prophezeiung wussten; noch wissen sie jetzt darum, so viel wir wissen. Wir
fragen daher: Konnte solche Genauigkeit in Sachen, welche auf der einen
Seite 6.000 Jahre der Geschichte betraf, auf der anderen Seite Tausende
von Zoll bei den Messungen der Pyramide, bloß zufälliges Zusammentreffen
sein? Nein! Wahrlich, hier ist „Wahrheit sonderbarer und wunderbarer als
Dichtung.“ „Von Jehova ist dies geschehen, wunderbar ist es in unsern
Augen!“ - Psalm 118:23
Ferner,
wo die spezielle Gnade des allgemeinen Rufes des Evangeliums aufhörte (im
Oktober 1881), solle es scheinen, dass der Segen über die Welt einen
Anfang haben sollte. Die „Grube“, welche an ihrem oberen Ende das Lösegeld
bezeichnet, welches die zukünftigen Segnungen sichert, sollte, so möchte
es scheinen, an ihrem unteren Ende (wo sie mit der abwärts führenden
Passage in Verbindung tritt) das Datum bezeichnen, da Restitutions-Segnungen
die Welt zu erreichen anfangen würden. Das scheint zu sagen: Hier werden
die Wohltaten des Lösegeldes, alle Geschlechter der Erde zu segnen,
anfangen, wenn die Herauswählungen des jüdischen und christlichen
Zeitalters vollendet sind.
Wenn
wir nun den deutlich markierten Schluss des besonderen Rufes und der
besonderen Gnade des christlichen Zeitalters, 1881, als das Datum annehmen,
an welchem der Ruf zu Restitutions-Segnungen seinen Anfang haben sollte,
und wenn wir den unteren Endpunkt der „Grube“ jenes Datum (1881)
bezeichnen lassen, so finden wir etwas, das uns interessieren wird, wenn
wir der „Eingangs Passage“ entlang bis zum ursprünglichen Eingang der
Pyramide rückwärts messen. Diese Entfernung, finden wir, ist 3826
Pyramiden-Zoll und repräsentiert also 3826 Jahre. Wenn nun unsere
Voraussetzung wohl gegründet ist, so muss 3826 Jahre vor 1881 n.Chr.
irgend ein bedeutsames Ereignis stattgefunden haben. Und beim Durchsuchen
der Geschichtsannalen des Wortes Gottes, um zu sehen, ob um jene Zeit ein
bedeutsames Ereignis stattfand, finden wir eine bemerkenswerte Bestätigung
unserer Voraussetzung; denn gerade 3826 Jahre vor 1881 n.Chr., was 1945
v.Chr. sein würde, wurde Isaak, der vorbildliche Same der Verheißung,
der Erbe des ganzen Reichtums seines Vaters Abraham, und war so in der
Lage, all seine Brüder zu segnen - Ismael, den Sohn der Hagar (vorbildlich
vom fleischlichen Israel), und die vielen Söhne und Töchter der Keturah,
des zweiten Weibes Abrahams (vorbildlich von der Welt im allgemeinen).
So
markiert die „Eingangs Passage“ vom äußersten Rand hinab bis zum nächsten
Rand der Passage am Vereinigungspunkt mit der „Grube“ in Jahr - Zöllen
die Zeitperioden vom Tage, da der vorbildliche Isaak (in dem
vorbildlicherweise die Verheißung der Segnung der Welt ihren Mittelpunkt
hatte) im Jahre 1945 v.Chr. der Erbe aller Dinge wurde, bis 1881 n.Chr.,
da die Segnung der Welt durch den gegenbildlichen Isaak - den Christus,
den Erben aller Dinge - tatsächlich fällig war. - Gal. 3:16, 29
Wir
messen die Zeit vom Datum des Erbes Isaak und des daraus folgenden
Vorrechtes, seine Brüder zu segnen, bis zum Jahre 1881 n.Chr. folgendermaßen:
Isaak kam in den Besitz seines Erbes beim Tode seines Vaters Abrahams, der
100 Jahre nach dem Schließen des abrahamischen Bundes eintrat. (Denn
Abraham war 75 Jahre alt, als der Bund geschlossen wurde, und starb im
Alter von 175 Jahren). Dann, vom Bunde bis zum Tod Jakobs, des Sohnes
Isaak, waren es 232 Jahre (siehe Band 2, Kap. 7); und von der Zeit, da
Isaak in sein Erbe kam - 100 Jahre nach der Bundesschließung - bis zum
Tod Jakobs würden 132 (232-100) Jahre sein. Hierzu zählen wir 1813 Jahre
vom Tod Jakobs bis zur Geburt unseres Herrn (wie man sie gewöhnlich
annimmt) und wir erhalten das Datum 1945 v.Chr. als den Zeitpunkt, da der
vorbildliche Isaak in den Besitz von allem kam, das Abraham hatte (1. Mose
25:5). Und diese 1945 Jahre v.Chr. zu den 1881 Jahren n.Chr. gerechnet,
machen die 3826 Jahre aus, welche in Pyramiden-Zoll als die Länge der
Zeit angedeutet sind, welche zwischen der vorbildlichen Segnung seiner Brüder
durch den vorbildlichen Samen Isaak und der Segnung der ganzen Welt durch
den gegenbildlichen Isaak, den Christus, verfließen muss.
Stößt
jemandem die Frage auf: „Welcher Anfang des Wiederherstellungswerkes war
durch Oktober 1881, markiert?“ Wir antworten: Nichts geschah, was die
Welt erkennen konnte. Wir wandeln noch durch Glauben und nicht durch
Schauen. All die vorbereitenden Schritte dem großen Restitutions-Werke
entgegen, seit dem Jahre 1881, sind wie Tropfen des großen Segensergusses
zu betrachten, der in kurzem die ganze Erde erfrischen wird. Was im Jahre
1881 geschah, kann ebenso wie das, was im Jahre 1874 geschah, nur durch
das Auge des Glaubens im Lichte des Wortes Gottes erkannt werden. Es war
das Datum am Schluss des hohen Rufes und folglich das Datum für den
Anfang des Restitutions-Rufes an die ganze Welt. Ungefähr um jene Zeit
herum bemerkte der Verfasser (und soweit er weiß, niemand sonst) den
Unterschied zwischen dem Ruf zur göttlichen Natur, der während des
christlichen Zeitalters offen stand, und dem Rufe zur Wiederherstellung
zur menschlichen Vollkommenheit und zu allem, was in Adam verloren ging,
welcher am Schluss des hohen Rufes des Evangeliums an der Zeit ist.
Obwohl
wir bis jetzt, da wir dieses Kapitel schreiben, nicht an das
Zusammentreffen gedacht haben, so ist es doch nicht wenig bemerkenswert
dass es während der letzten sechs Monate des Jahres 1881 geschah, dass
„Food for thinking Christians“ („Speise für denkende Christen“),
ein Büchlein von 166 Seiten, herausgegeben und im Betrage von 1.400.000
Exemplaren in den Vereinigten Staaten und Großbritannien verbreitet wurde.
Drei
Punkte, welche mit jenem Buch und seiner weiten und plötzlichen
Verbreitung zusammenhängen, tragen dazu bei, es zum wenigsten eigentümlich
erscheinen zu lassen: 1) Vielleicht kein anderes Buch erreichte in so
kurzer Zeit oder auf dieselbe Weise solch große Verbreitung. Es wurde
frei vor den Kirchentüren in allen größeren Städten der Vereinigten
Staaten und Großbritanniens durch Boten Knaben an drei
aufeinanderfolgenden Sonntagen verteilt und in kleineren Städten durch
die Post: 2) Das Geld, diese Ausgabe (US$ 42.000) zu bestreiten, war
unaufgefordert zu dem Zweck freiwillig beigesteuert worden. 3) Es war,
soweit wir wissen, das erste je öffentliche Buch, welches den Unterschied
zwischen dem hohen Ruf der christlichen Kirche und dem Restitutions-Ruf
der Welt im allgemeinen darlegte; und es wies auf Oktober 1881, als das
Datum des Schlusses jenes hohen Rufes hin.
Ein
anderer zu beachtender Punkt ist der Pfad, auf welchem die Welt im
Millennium eingeladen werden wird, um zum ewigen Leben zu gelangen.
Wie
das obere, als die „Königs-Kammer“ bekannte Gemach die göttliche
Natur repräsentiert, und die „große Galerie“ den Ruf zu ihr
darstellt, so repräsentiert das Gemach unter ihr (die „Königin-Kammer“)
die vollkommene, menschliche Natur, und den Weg zu ihr illustriert den Weg
zum Leben, auf welchem die Welt wandeln muss, um während des Millenniums
menschliche Vollkommenheit zu erreichen. Diese beiden Wege und folglich
auch die beiden schließlichen Ziele derselben wurden durch das Lösegeld
Opfer eröffnet und möglich gemacht, welches der Mittler für alle gab.
All dies ist in der Pyramide nachdrücklich durch die „Scheinbare
Explosion“ angedeutet, welche die Mündung der „Grube“ öffnete und
Zutritt gewährte zu den beiden Passagen (bestimmt, die jetzt zur göttlichen
Natur führende Berufung der Kirche und die während des Millenniums
ergehende und zur Wiederherstellung zu menschlicher Vollkommenheit führende
Berufung der Welt zu symbolisieren). So erklärt die Pyramide im Einklang
mit der Schrift, dass „Christus Leben (Restitution zu menschlichem Leben,
durch die „Königin-Kammer repräsentiert) und „Unverweslichkeit“
(„Unsterblichkeit“, die göttliche Natur, durch die „Königs-Kammer“
repräsentiert) ans Licht gebracht hat durch das Evangelium“, die frohe
Botschaft der Erlösung (2. Tim. 1:10).
Der
einzige „Zugang zur „Königin-Kammer“ oder zur „großen Galerie“
war vermittelst der „Grube“. Die „erste aufsteigende Passage“ war
ursprünglich wegen des aus Granit bestehenden „Pflockes“ unpassierbar.
So bezeugt der Stein „Zeuge“, dass durch den Gesetzes Ruf oder
Gesetzes Bund keiner des gefallenen Geschlechtes sei es Leben (menschliches
Leben) oder Unsterblichkeit (die göttliche Natur); erlangen könne.
Obwohl die „erste aufsteigende Passage“ ein Weg war, so konnte ihn
doch niemand gehen. So war der Gesetzes Bund ein Weg zum Leben; aber um
der Schwachheit des Fleisches willen konnte niemand darin so wandeln, dass
er das verheißene Leben erlangte (Römer 3:20). Das Kreuz, das Opfer, das
Lösegeld ist so durch diesen Stein „Zeugen“ ganz besonders markiert,
gerade wie sie in der Schrift mehr wie irgend welcher andere Zug des
Planes hervorgehoben sind. „Niemand kommt zum Vater, denn durch mich“,
sagte Jesus. „Ich habe euch zuerst (als erste und Hauptsache ) überliefert,
was ich auch (als solche) empfangen habe; dass Christus gestorben ist für
unsere Sünden“, sagte Paulus (1. Kor. 15:3). Die „Grube“ (Christi
Opfer und Auferstehung darstellend) ist der einzige Weg zu Leben und
Unsterblichkeit, sagt die große Pyramide.
Die
Passage zur „Königin-Kammer“ ist niedrig und der Wanderer muss sein
Haupt demütig vor ihren Forderungen beugen. So erklärt die Schrift, dass
es im Millennium sein wird. Die Stolzen und die Großen und alle Welt muss
sich vor denselben strengen Ordnungen beugen, wenn Christus seine
Herrschaft beginnt. Er wird mit einer eisernen Rute herrschen. - Offb.
2:27 Dann wird er Recht zur Richtschnur und Gerechtigkeit zum Senkblei
machen; und seine Größe und Macht muss jede Zunge bekennen und vor
seiner Herrschaft und vor seinem Gesetz muss jedes Knie sich beugen; so
dass an seinem Tage die Demütigen und Gerechten, und sie allein, grünen
werden. - Jes. 28:17; Röm. 14:11; Phil. 2:10; Psalm 92:12, 13
Die
„Königin-Kammer“ symbolisiert das Ende des Restitutions-Werkes -
menschliche Vollkommenheit - denn sie hat sieben Seiten, der Fußboden
eine und die Decke zwei, wie der Abriss es zeigt. Der Pfad zu ihr erzählt
dieselbe Geschichte der Siebenheit oder Vollkommenheit, denn der Fußboden
ist ein Siebtel seiner Länge nach tiefer eingesenkt. Und die Zahl sieben
ist nicht nur im allgemeinen ein Symbol der Vollkommenheit und Vollständigkeit,
sondern sie ist in dieser Beziehung hier besonders schlagend, da das
Millennium das siebte Jahrtausend der Weltgeschichte ist, und zwar das, in
welchem das Geschlecht zur Vollkommenheit gelangen soll.
Prof.
Smyth bemerkt über die Eigenartigkeit des Fußbodens dieser „Königin-Kammer“
und der zu ihr führenden Passage, dass sie rau und gänzlich unbearbeitet
sei, und sich hierin von den anderen Passagen unterscheide, die ursprünglich
sehr glatt, wahrscheinlich poliert waren. Dies, meint er, möchte andeuten,
dass ihr Fußboden nicht nach Jahr-Zoll zu messen sei, wie die anderen
Passagen - als ob die Pyramide durch diese Unebenheit sagen würde,
Zeit-Maße werden hier nicht berichtet.
Doch,
wenn das Zoll-Jahr der Pyramide in der Passage zur „Königin-Kammer“
und auf ihrem Fußboden nicht gilt, so musste doch eine andere Sache
gezeigt werden, nämlich der Weg zur Restitution, zu vollkommenem Leben
und zu vollkommenen, menschlichen Organismen. Wie diese Vollkommenheit der
menschlichen Natur in der „Königin-Kammer“ illustriert wird, so repräsentiert
der Weg zu ihr die sieben tausend Jahre der Erfahrung und der Zucht, durch
welche das gefallene Geschlecht gehen muss, ehe volle Wiederherstellung
zur Vollkommenheit erreicht werden kann. Da die ersten sechs Siebtel der
Passage zur „Königin-Kammer“, außerordentlich niedrig sind, so
stellt dies passend die vergangenen sechs tausend Jahre dar und
illustriert die außergewöhnliche Schwierigkeit und Demut, welche zum
Wandel eines gerechtfertigten Lebens nötig ist, selbst auf Seiten solcher,
die während dieser 6.000 Jahre der Herrschaft der Sünde und des Todes so
zu wandeln strebten - die Patriarchen, Propheten und andere durch den
Glauben Gerechtfertigte. Dagegen repräsentiert das letzte Siebtel des
Weges das Millennium, das so eben über die Menschheit anbricht. Seine Höhe,
welche nahezu zweimal so groß ist, deutet an, dass man während der
kommenden 1000 Jahre der Gnade und des Friedens auf Erden bequem und
leicht der an ihrem Ende zu erreichenden Vollkommenheit entgegen gehen
kann.
Man
hat gefragt, ob während der vergangenen 6.000 Jahre irgend jemand diesen
Weg gegangen sei? Wir antworten, Ja; durch den Glauben sind etliche darauf
gegangen. Es ist der Weg der Rechtfertigung der menschlichen Natur, obwohl
gänzlich verschieden von dem Weg und der Berufung der christlichen Kirche,
welche, wenn auch durch Rechtfertigung hindurch, zu der neuen, zur göttlichen
Natur führt. Abraham, Isaak und Jakob und die treuen Propheten wandelten
darauf. Sie traten ein durch die „Grube“- durch den Glauben an das Erlösungsopfer
Christi, welches sie vor dem Tode unseres Herrn, und ehe der Stein „Zeuge“
darauf hinwies, durch vorbildliche Opfer darstellten. Denn in Gottes
Vorsatz und Offenbarung war Christus das Versöhnungs- Lamm, das vor der
Grundlegung der Welt geschlachtet war.
Und
dieser Weg zur „Königin-Kammer“ stimmt gut mit dem biblischen Bericht
in Bezug auf den Weg zu vollkommener, menschlicher Natur und eben solchem
Leben während des Millenniums. Die Länge der Zeit, welche zur Erreichung
der Vollkommenheit nötig ist, wird in den einzelnen Fällen verschieden
sein, je nach der Schnelligkeit oder Langsamkeit der einzelnen bei der
Unterwerfung ihrer Herzen und ihres Lebens unter die Bedingungen des Neuen
Bundes. Es wird nicht länger mehr ein Ringen nach oben sein, und dabei
beständig durch abwärts führende Neigungen von Innen und Außen
aufgehalten, wie es während der Heilszeitordnung des Gesetzes und des
Evangeliums der Fall gewesen ist; sondern es wird ein Weg sein, auf dem
alles den Wanderer begünstigt, und auf dem alles sein rasches
Fortschreiten, gänzlicher Vollkommenheit des Restitutions-Lebens mit
allen daraus fließenden Segnungen entgegen, erleichtert.
Wie
die „Königs-Kammer“ durch ihre Ventilationsröhren anzeigt, dass sie
einen beständigen Wohnplatz, einen ewig dauernden Zustand, symbolisiert,
so symbolisiert die „Königin-Kammer“ die Tatsache, dass der Zustand
menschlicher Vollkommenheit, wenn er erreicht ist, zu einem ewig dauernden
gemacht werden kann; denn sie hat auch ähnliche Ventilationsröhren oder
Luft Passagen. Dies wird sowohl durch die Schrift als auch durch das
Zeugnis des Stein „Zeugen“ angedeutet. Die Schrift sagt von denen,
welche den durch die „Königs-Kammer“ repräsentierten Zustand
erreichen, dass sie teilhaftig werden der göttlichen Natur, und
unsterblich sind oder vor dem Tod sicher; und von den anderen, welche
volle Restitution erreichen und die letzte Prüfung am Ende des
Millenniums bestehen, heißt es, dass sie zwar die Unsterblichkeit
genannte Eigenschaft, welche wesentlich nur ein Element der göttlichen
Natur ist, nicht besitzen werden, jedoch mit dauerndem Leben versorgt
werden unter Vorkehrungen, welche der große Architekt des Heilsplanes
schon im Voraus angeordnet. Wenn sie in Harmonie mit Gott verbleiben und
im Gehorsam gegen seinen Willen, werden sie für immer leben.
Die
Pyramide verkündet dieselben Wahrheiten. Denn während die „Königs-Kammer“
offene Ventilatoren hatte, waren die der „Königin-Kammer“ ursprünglich
eigentümlich versteckt. Die Luftröhren erstreckten sich von der Außenseite
der Pyramide bis ungefähr einen halben Zoll von der Oberfläche der
inneren Wand der „Königin-Kammer“. Die Steine auf beiden Seiten der
„Königin-Kammer“ sind mit Ausnahme des besagten halben Zoll
ausgemeiselt. Dies zeigt, dass es auf Seiten des Architekten der Pyramide
absichtlich so gemacht wurde, wie es mit jedem anderen Zuge der Fall ist.
Waynman Dixon machte diese Entdeckung, während er die Wände der „Königin-Kammer“
untersuchte. Er bemerkte, dass die Wand an einem gewissen Punkt hohl klang,
und als er die Oberfläche durchbrach, fand er eine Ventilationsröhre;
und dann fand er ihr Seitenstück auf dieselbe Weise an der
entgegengesetzten Wand. So verkündet die Pyramide im Einklang mit der
Schrift, dass reichlich Vorkehrung getroffen ist, wodurch der vollkommene,
menschliche Zustand, der durch die „Königin-Kammer“ repräsentiert
ist, für einen jeden, der sich ihren Regeln und Gesetzen fügt, ein ewig
dauernder Zustand werden kann.
Und
nun, nachdem wir ihn reden hörten, was sollen wir von dem Stein „Zeugen“
und seinem Zeugnis sagen? Solch Zeugnis würde in der Tat selbst dann
eigentümlich und schlagend sein, wenn es keine Schriftstellen gäbe,
welche die untersuchten Gegenstände stützen. Doch nun, da die Schrift
uns dieselben Umstände und Daten bereits deutlich und bestimmt verkündigt
hatte, ehe das Zeugnis der Pyramide gehört wurde, wird ihre wunderbare Übereinstimmung
und Bestätigung doppelt bedeutsam und schlagend. Jetzt, da die Weisen der
Welt Gottes Wort als „veraltet“ und „unwissenschaftlich“
verwerfen, diesen Stein „Zeugen“ reden und das Zeugnis der Bibel bestätigen
zu hören, ist wahrlich erstaunlich. Sein Zeugnis über den Fall des
Menschen zu hören, gerade zu der Zeit, da die Weltklugen behaupten, dass
der Mensch nie vollkommen, nie Gottes Ebenbild war, und folglich niemals
fiel, ist bezeichnend. Sein Zeugnis zu vernehmen, dass niemand weder den
christlichen hohen Ruf zur göttlichen Natur, noch zum Stand menschlicher
Rechtfertigung und menschlichen Lebens durch den Gesetzesbund oder den Weg
des Gesetzes betreten könne. Zu einer Zeit, da so viele predigen, dass
das Gesetz Moses der einzige Weg zum Leben sei, ist sicherlich wohltuend.
Wahrlich, in der großen Pyramide wird, „das Unsichtbare (Gottes Plan)
von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen (mit dem
Verstande ergriffen)“. - Röm. 1:20
Etliche
mögen über das Zeugnis dieses Stein „Zeugen“ spotten, wie sie auch
über das geschriebene Wort Gottes spotten; wir aber erwidern auf ihren
Spott: Erklärt dieses sonderbare Zusammenpassen der Dinge, oder
unternehmt es einmal, von der Zukunft zu weissagen, und seht, wie eure
Prophezeiungen zutreffen. Beweist uns, dass es keiner Inspiration bedurfte,
zukünftige Ereignisse vorauszusagen. Gebt uns eine Probe weltlicher
Weisheit. „Bringt eure Rechtsfrage vor, spricht Jehova; bringt eure
Beweisgründe herbei, spricht der König Jakobs. Sie mögen herbeibringen
und uns verkünden, was sich ereignen wird: Das Zunächst kommende, was es
sein wird, verkündet, damit wir es zu Herzen nehmen und dessen Ausgang
wissen; oder lasst uns das Künftige hören, verkündet das später hin
Kommende, damit wir erkennen, dass ihr Götter (Mächtige) seid!“ - Jes.
41:21-23
Die
große Pyramide bringt nicht nur die atheistischen Forscher in Verwirrung,
sondern widerlegt auch gänzlich ihre neuere und nicht schriftgemäße
Theorie der „Evolution“ (der Fortentwicklung) - über welchen
Gegenstand wir nicht besser tun können, als die folgenden Worte von Dr.
Joseph Seiß aus seiner ausgezeichneten Abhandlung über die große
Pyramide anzuführen, betitelt: „Ein Wunder in Stein“. Er sagt:
„Wenn
der Urmensch nichts wie ein Gorilla oder ein Troglodyte (Höhlenbewohner)
gewesen wäre, wie hätten die Erbauer dieses mächtigen Bauwerkes in
jenen vorhistorischen Zeiten wissen können, was unsere tiefsten Denker
nach zwanzig Jahrhunderten der Beobachtung und der Experimente nur
unvollkommen herauszufinden imstande waren? Wie konnten sie selbst wissen,
wie die Werkzeuge, Maschinen und Hilfsmittel zu bereiten und zu handhaben
seien, die unentbehrlich sind zur Konstruktion eines Gebäudes von solch
enormen Dimensionen, von so massiven Material, so gewaltiger Höhe und so
vollkommener Bearbeitung, dass es bis heutigen Tages unerreicht auf Erden
dasteht? Wie konnten sie das Problem der Quadratur des Kreises lösen, wie
die vier Kardinal- Punkte bestimmen und ihre Verhältnisse ausrechnen? Wie
konnten sie Geschichts- und Zeitordnungstabellen zusammenstellen, bis in
jede Einzelheit den Tatsachen entsprechend und für den Zeitraum von 4.000
Jahren nach ihrer Zeit und hinab bis zur schließlichen Vollendung? Wie
konnten sie wissen, wann die mosaische Haushaltung anfangen, wie lange sie
dauern, und in was sie auslaufen würde? Wie konnten sie wissen, wann das
Christentum eingeführt werden, durch was für große Tatsachen und Züge
es ausgezeichnet werden, und was die Eigenartigkeit, die Laufbahn und das
Ende der Kirche Christi sein würde? Wie konnten die den großen
Prezessional-Zyklus kennen, seine Dauer, die Zahl der Tage im genauen Jahr,
die Entfernung der Sonne von der Erde, und die genaue Stellung der Sterne
zur Zeit, da die große Pyramide gebaut wurde? Wie konnten sie ein Muster
und System der Maße und Gewichte erfinden, welche so genau zu einander
stimmen, so wohltätig den gewöhnlichen Bedürfnissen der Menschen
angepasst sind und so vollkommen mit allen Tatsachen der Natur harmonieren?
Und wie konnten die es verstehen, wie all dieses in ein einziges Stück
Maurerarbeit niedergelegt werden könne, ohne eine wörtliche oder
bildliche Inschrift, und doch gegen alle Verheerungen und Wechsel der Zeit
gesichert, und imstande bis ans letzte Ende herab gelesen und verstanden
werden zu können?
„Die
Menschen mögen es bespötteln, aber sie können diesen mächtigen Bau
nicht verspotten, noch aus ihm die Winkel, Verhältnisse, Maße,
Naturbeziehungen und heiligen Korrespondenzen (entsprechenden Verhältnisse
zwischen Vorbild und Erfüllung), welche sein Erbauer in ihn hineinlegte,
herausspotten. Hier sind sie in all ihrer sprechenden Bedeutsamkeit,
unnachgiebig und unbesiegbar aller Gewalt gegenüber, die sie unterdrücken
möchte.“
Die
Stimme dieses wunderbaren „Zeugen“ ruft uns mächtig die Worte unseres
Herrn bei der bedeutsamen Gelegenheit seines triumphierenden Einzuges in
Jerusalem ins Gedächtnis, als er sich vorbildlicherweise dem Volke
Israels als König darbot, inmitten der Zurufe der ganzen Menge seiner Jünger,
welche Gott laut priesen für all die mächtigen Taten, die geschehen
waren, und sagten: „Gepriesen sei der König, der da kommt im Namen des
Herrn! Friede im Himmel und Herrlichkeit in der Höhe“. “Und als die
Pharisäer in ihn drangen, es ihnen zu verweisen, erwiderte er: „Ich
sage euch, wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien.“ (Luk.
19:37-40) Und so ist es heute. Während der König der Herrlichkeit tatsächlich
gekommen ist, und während die große Mehrheit derer, welche jetzt leben
und ihn als Herrn laut bekennen, und laut frohlocken und sagen sollten:
Gepriesen sei der König, der da kommt in dem Namen des Herrn, stumm ist -
etliche aus Furcht, aus der Synagoge getan zu werden, und etliche aus schläfriger
Nachlässigkeit oder aus weltlicher Trunkenheit, wodurch sie über die
Zeit unserer Heimsuchung (Episcope, d.i. Inspektion) in Unwissenheit
erhalten werden - siehe, da schreien geradezu die Steine dieses großen
Pyramiden Zeugen in keinen ungewissen Lauten. Jeder Zoll dieses massiven
Bauwerkes ist beredt in der Verkündigung der Weisheit und Macht und Gnade
unseres Gottes.
Fest
eingefügt in dieses solide Felsengebäude, der Macht der Stürme der
Natur oder der ruchlosen Hand des Zerstörers entrückt, haben die äußeren
Umrisse des großen Planes Gottes 4.000 Jahre lang gestanden, zubereitet,
zur vorausbestimmten Zeit ihr Zeugnis abzulegen, und zwar zur Bestätigung
des auf ähnliche Weise geoffenbarten, aber zeitalterlang verborgenen
Zeugnisses des festen prophetischen Wortes. Das Zeugnis dieses „Zeugen
dem Jehova im Lande Ägypten“, wie das des geschriebenen Wortes, weist
mit feierlicher und irrtumsloser Bestimmtheit auf den schließlichen
Zusammenbruch der alten Ordnung der Dinge in den „Abgrund“ der
Vergessenheit hin, und auf die glorreiche Herstellung der neuen Ordnung
unter Christo Jesu, dem großen Haupt-Eckstein des ewigen Baues Gottes.
Nach den Linien des herrlichen Charakters dieses Ecksteines muss alles
sich richten, und unter ihm muss aufgebaut sein, was ewig dauernder
Existenz wert sein soll. Amen! Amen! Dein Königreich komme! Dein Wille
geschehe auf Erden, wie er im Himmel geschieht!
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