SCHRIFTSTUDIEN
BAND
4 - DER
KRIEG VON
HARMAGEDON
Studie
1
Der
Tag der Rache.
Prophetische
Erwähnung desselben. —
Die
Zeit ist herbeigekommen. —
Zweck
dieses Bandes. — Allgemeine
Beobachtungen.
„Denn
der Tag der Rache war in meinem Herzen, und das Jahr meiner Erlösung war
gekommen.“ „Denn Jehova hat einen Tag der Rache, das Jahr der
Vergeltung für die Rechtssache Zions.“ - Jes. 63:4; 34:8
In
diesen Worten spricht Jes. von jener Periode, die Daniel (Kapitel 12:1)
als eine „Zeit der Drangsal“ beschreibt, wie sie nicht gewesen ist,
seitdem es Menschen gibt; - von der Maleachi (Kap. 4:1) sagt: „Denn
siehe, der Tag kommt, brennend wie ein Ofen, und es werden alle Übermütigen
und jeder Täter der Gesetzlosigkeit zu Stoppeln werden“, von der es im
Briefe des Jak. (Kapitel 5:1-6) heißt, dass darin die Reichen weinen und
heulen sollen über das Elend, das über sie kommt; - von jener
Zeitperiode, welche der Prophet Joel (Kap. 2:2) beschreibt als einen Tag
der Wolken und dicken Finsternis; - von der Amos (Kap. 5:20) sagt, sie sei
„Finsternis und nicht Licht, Dunkelheit und nicht Glanz“; - und von
welcher der Herr selbst als von der „Zeit der großen Drangsal“ (Matth.
24:21, 22) spricht, so schrecklich in ihrer Art, dass kein Fleisch sie überstehen
würde, wenn sie nicht abgekürzt würde.
Dieser
dunkle Tag ist ein Tag des Gerichts und der Vergeltung über das
Menschengeschlecht, seine Völker, seine Gesellschaftsklassen, nicht über
einzelne Personen. Diese werden wohl unter den Gerichten, welche über die
Völker und Klassen kommen, schwer zu leiden haben, aber ihr Gericht wird
sich von dem der Völker und Klassen unterscheiden.
Das
Gericht über den einzelnen wird, wie in Band 1, Kapitel 8 nachgewiesen
worden ist, im tausendjährigen Reich vor sich gehen. In dieser Zeit,
unter den günstigen Verhältnissen des Neuen Bundes, wenn eine deutliche
Erkenntnis der Wahrheit möglich sein wird, wenn jedem zum Rechttun die nötige
Ermutigung und Hilfe zuteil wird, werden alle Menschen einzeln, nicht mehr
als Angehörige eines Volkes, einer Klasse, einer Prüfung unterworfen
sein, und wer sie besteht, dem wird das ewige Leben zuteil werden. Das
jetzt ergehende Gericht der Völker betrifft das gemeinsame Können der
Menschen, ihre Ordnung der religiösen und bürgerlichen Verhältnisse.
Die Menschen haben mancherlei bürgerliche Einrichtungen treffen dürfen,
die lange Zeit gedauert und bestanden haben. Jetzt aber, da die „Zeiten
der Nationen“ abgelaufen sind, müssen sie Rechenschaft ablegen. Und des
Herrn Urteil, von seinen Propheten zuvor verkündet, geht dahin, dass
keine dieser Einrichtungen eine weitere Frist zum Fortbestehen verdient,
dass ihre Herrschaft von ihnen genommen wird, und dass der, dessen Recht
es ist, das Reich einzunehmen, alle Völker als sein Erbe zugeteilt
erhalten wird. (Hes. 21:27; Dan. 7:27; Psalm 2:8; Offb. 2:26, 27) So
spricht der Herr zu den vor ihm zum Gericht versammelten Völkern: „Tretet
herzu, ihr Nationen, um zu hören, und ihr Völkerschaften, merket auf! Es
höre die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis und alles, was ihm entsprosst!
Denn der Zorn Jehovas ergeht wider alle Nationen, und sein Grimm wider all
ihr Heer.“ „Jehova, Gott ist ... ein ewiger König. Vor seinem Grimm
erbebt die Erde, und seinen Zorn können die Nationen nicht ertragen.“
„Ein Getöse dringt bis an das Ende der Erde, denn Jehova rechtet mit
den Nationen ... So spricht Jehova der Heerscharen: Siehe, Unglück geht
aus von Nation zu Nation, und ein gewaltiger Sturm (intensive und
komplizierte Drangsal und Erschütterung) macht sich auf von dem äußersten
Ende der Erde. Und die Erschlagenen Jehovas werden an jenem Tage liegen
von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde.“ „Darum harret
auf mich, spricht Jehova, auf den Tag, da ich mich aufmache zur Beute!
Denn mein Rechtsspruch ist, die Nationen zu versammeln, die Königreiche
zusammenzubringen, um meinen Grimm über sie auszugießen, die ganze Glut
meines Zornes; denn durch das Feuer meines Eifers wird die ganze Erde (die
gegenwärtige soziale Ordnung) verzehrt werden. Und alsdann (nachher)
werde ich die Lippen der Völker in reine Lippen umwandeln, damit sie alle
den Namen Jehovas anrufen und ihm einmütig dienen.“ - Jes. 34:1, 2; Jer.
10:10; 25:31-33; Zeph. 3:8, 9; Luk. 21:25
Wir
haben schon im zweiten Band gezeigt, dass die Zeit herbeigekommen ist, und
dass die Ereignisse des Tages des Herrn sich über uns vorbereiten. Einige
weitere Jahre müssen notwendigerweise jene Kräfte zur Reife bringen,
welche jetzt auf die Herbeiführung der großen Drangsal hinarbeiten, und
die gegenwärtige Generation wird - so bezeugt es die Weissagung - Zeuge
sein der schrecklichen Krise, und sie wird den Entscheidungskampf
durchzumachen haben.
Unsere
Absicht ist nicht, indem wir darauf aufmerksam machen, Sensation zu
erregen und müßige Neugier zu befriedigen. Auch können wir uns nicht
der Hoffnung hingeben, in den Herzen jene Reue zu erzeugen, welche eine Abänderung
der gegenwärtigen bürgerlichen, sozialen und religiösen Verhältnisse
herbeiführen und so das drohende Unheil abwenden könnte. Die nahende
Drangsal ist vielmehr unabwendbar; ihre mächtigen Ursachen sind alle an
der Arbeit, und keine menschliche Macht ist imstande, ihre fortschreitende
Wirksamkeit zu hemmen. Die Wirkungen müssen vielmehr eintreffen, wie der
Herr sie vorausgesehen und vorausgesagt. Nur Gott kann der gegenwärtigen
Bewegung Halt gebieten; er wird es aber nicht tun, bevor die bitteren
Erfahrungen in diesem Streit ihre Lehren in die Herzen der Menschen werden
eingegraben haben.
Der
wahre Zweck dieses Bandes ist also nicht, die Welt zu erleuchten; denn die
Welt versteht nur die Logik der Tatsachen, die ihr dann auch in vollem Maße
zuteil werden wird. Er ist vielmehr den Gläubigen zur Warnung, Stärkung,
Wappnung, Ermutigung und zum Trost geschrieben, damit ihnen nicht bange
werde, sondern damit sie auch die schwersten Züchtigungen, die Gott über
die Welt verhängt, verstehen und sich darüber freuen lernen, indem ihr
Glaubensauge den glorreichen Ausgang dieser Züchtigungen, die herrlichen
Früchte der Gerechtigkeit, den ewigen Frieden zum voraus erschaut. Denn
der Tag der Vergeltung steht in natürlicher Verbindung mit der Erlösung
der Gläubigen, das heißt mit der Aufrichtung des Reiches Gottes auf
Erden unter Christus, dem Fürsten des Friedens, zu welcher Aufrichtung
die Wegräumung der gesamten heutigen Ordnung der Dinge die notwendige
Voraussetzung ist.
Der
Prophet Jesaja., seinen Standpunkt am Schlusse der Ernte des
Evangeliums-Zeitalters einnehmend, beschreibt uns in seinem 63. Kapitel
(Verse 1-6) einen machtvollen Eroberer, gekleidet in Gewalt und Macht, der
siegreich über alle seine Feinde hinwegreitet, von deren Blut bespritzt.
Nun fragt er, wer der wunderbare Fremdling sei: „Wer ist dieser, der von
Edom kommt, von Bozra in hochroten Kleidern, dieser, prächtig in seinem
Gewand, der einherzieht in der Größe seiner Kraft?“ Nun ist Edom
bekanntlich der Name, der Esau gegeben ward, nachdem er Jakob sein
Erstgeburtsrecht verkauft hatte. Der Name war später sowohl von den
Nachkommen Esaus als auch von dem Land, das sie bewohnten, gebraucht. (1.
Mose 25:30; 36:1; 4. Mose 20:18, 20, 21; Jeremia 49:17) Demnach wird der
Name „Edom“ symbolisch gebraucht von denen, welche in der Zeit, von
der der Prophet spricht, ihr Erstgeburtsrecht verkauft haben und zwar um
einen Preis, der dem Wert der Speise, nach welchem Esau gelüstete,
entspricht. Der Name wird oft von den Propheten gebraucht, wenn sie von
der großen Masse der Christusbekenner sprechen, welche zuweilen als „christliche
Welt“ bezeichnet wird, als „Christenheit“, das heißt als Reich
Christi, welcher Name von jedem Denkenden sofort als unberechtigt erkannt
wird, denn dieser Bezeichnung liegt eine total falsche Auffassung der
wahren Natur des Reiches Christi und der Zeit und Art seiner Aufrichtung
zugrunde. Die Bezeichnung ist eine prahlerische Verzerrung der Wahrheit.
Ist die Welt denn wirklich jetzt christlich? Oder ist es auch nur
derjenige Teil von ihr, der jetzt diese Bezeichnung beansprucht, die Völker
Europas und Amerikas? Man höre doch den Donner der Kanonen, den Schritt
der Bataillone, das Platzen der Schrapnells, das Seufzen der Unterdrückten,
das Murren der Erbitterten, den betäubenden Lärm ihrer Klagen und
Proteste! Ist das Christi Reich, ein wahres Christenreich? Wer will die
Aufgabe unternehmen, eine so ungeheuerliche Behauptung auch zu beweisen?
Die Unrichtigkeit der prahlerischen Bezeichnung der gegenwärtigen Welt
als Christenheit ist so greifbar, dass jeder Versuch, ihre Berechtigung
nachzuweisen, so sicher die Illusionen zerstören würde, dass niemand,
der ihren Fortbestand wünscht, diesen Beweis zu erbringen versuchen wird.
Ferner
ist ersichtlich, dass der Name „Edom“ das passendste Symbol für die
gegenwärtige „Christenheit“ ist. Ihre Völker hatten Vorzüge vor
allen anderen Nationen, indem ihnen, wie den Israeliten in dem
vorhergehenden Zeitalter, die Offb. Gottes anvertraut war. Dem Licht, das
diese verbreitete, verdanken diese Völker alle Segnungen der Zivilisation.
Das kleine Häuflein Heiliger unter ihnen hat sie als das „Salz der Erde“
bis zu einem gewissen Grad vor der äußersten Verderbnis bewahrt und
ihnen als das „Licht der Welt“, durch ihr Beispiel, ihre Treue im
Festhalten am Wort des Lebens, den Weg zu Gott und seiner Gerechtigkeit
zurückgewiesen. Aber nur wenige unter allen diesen bevorzugten Nationen
haben den wahren Gebrauch gemacht von ihren Vorrechten, die ihnen der
Umstand verschaffte, dass sie in Ländern geboren wurden, in denen das
Wort Gottes direkt oder indirekt von Einfluss war. Wie Esau haben die „christlichen“
Massen ihre Erstgeburt mit allen ihren Vorteilen und Rechten verkauft, und
zwar nicht nur jene Tausende, welchen die Erkenntnis fehlt, sondern auch
die große Mehrheit der Bekenner Christi, welche sich wohl Christen nennen,
aber Christi Leben nicht in sich haben. Sie haben sich mit dem elenden „Linsengericht“,
welches die gegenwärtige Welt bietet, begnügt und dasselbe den Segnungen,
welche die Gemeinschaft und Nachfolge Christi nach sich zieht, dem
glorreichen Erbe mit Christo vorgezogen, welches allen denen verheißen
ist, die treu in seinen Fußstapfen wandeln und opferbereit sind. Sie sind
freilich dem Namen nach das Volk Gottes, von dem „Israel nach dem
Fleisch“ im vorhergegangenen Zeitalter ein Vorbild war; sie schenkten
daher wie jenes den Verheißungen Gottes wenig Beachtung. Sie sind ein mächtiger
Widersacher, um so mächtiger, als sie den Christennamen tragen, sich vor
der Welt als die Kirche Christi aufspielen und große Organisationen
aufgebaut haben, die verschiedene Richtungen des angeblichen Leibes
Christi darstellen, sowie dicke Bände über „systematische“
Gotteserkenntnis geschrieben und zahlreiche Hochschulen und Seminare gegründet
haben, in denen ihre Lehren gepredigt werden, und im Namen Christi haben
sie viele „Wunderwerke“ getan (Matth. 7:22), welche dennoch oft den
Lehren des Wortes Gottes zuwiderliefen. Das stempelt sie gerade zur Edom-Klasse,
welche ihr Erstgeburtsrecht verkauft hat. Die Klasse umschließt fast die
ganze „Christenheit“, alle, die in den sogenannten christlichen Ländern
aufgewachsen sind, die Vorrechte und Segnungen des Evangeliums hingegen
sich nicht zunutze gemacht und ihr Leben nicht danach eingerichtet haben.
Ausgenommen von der Edom-Klasse bleiben nur die wenigen Gerechtfertigten,
Geheiligten und Treuen, welche durch einen lebendigen Glauben mit Christus
verbunden sind. Sie bleiben als „Reben“ in Christus, dem wahren
Weinstock. Diese sind das wahre geistige Israel, wahre Israeliten, in
denen kein Falsch ist.
Das
symbolische Edom in Jesajas Weissagung entspricht dem symbolischen Babylon
in der Offenbarung. Johannes und in anderen Stellen Jesajas, sowie in den
Büchern Jeremias und Hesekiels. So bezeichnet und beschreibt der Herr das
große System, dem die Menschen den irreleitenden Namen „Christenheit“,
„Christi Reich“, gegeben haben. Alles, was sich im Land Edom befand,
schattet alles das vor, was sich in der Christenheit befindet. Die
Hauptstadt desselben, Bozra, entspricht den kirchlichen Einrichtungen, dem
mächtigsten Bollwerk des „Christentums“. Der Prophet stellt den Herrn
dar als einen siegreichen Krieger, der in Edom und besonders in Bozra ein
Blutbad anrichtet. Der Name „Bozra“ bedeutet „Schafhürde“, und
noch heute ist Bozra wegen seiner Ziegenzucht berühmt. Nun spricht Jesaja.
(34:6) gerade von einem großen Blutbad unter „Lämmern und Ziegen“.
Die letzteren würden den „Scheinweizen“ repräsentieren, indem die Lämmer
jene Heiligen darstellen, die, weil sie die ihnen dargebotenen
Gelegenheiten vergessen und nicht so laufen, dass sie den Preis ihrer
hohen Berufung erringen, die Zeit der großen Drangsal durchzumachen haben,
wiewohl sie vom Herrn nicht verworfen sind. Die „Schafe“ aber sind
reif; sie entgehen der großen Drangsal, weil sie berufen, erwählt und
treu waren.
Die
Antwort, die dem Propheten auf seine Frage: „Wer ist dieser, der von
Edom kommt, von Bozra in hochroten Kleidern?“ zuteil wird, ist: „Ich
bin es, der in Gerechtigkeit redet, der mächtig ist zu retten!“ Es ist
derselbe, den Johannes in Offb. 19:11-16 beschreibt, der König der Kön.
und Herr der Herren, Jehovas Gesalbter, unser gepriesener Erlöser und
Herr Jesus. Zu unserer Belehrung fragt der Prophet weiter (Jes. 63:2): „Warum
ist Rot an deinem Gewand und sind deine Kleider wie die eines
Keltertreters?“ und erhält den Bescheid (Vers 3-6):
„Ich
habe die Kelter allein getreten, und von den Völkern war niemand bei mir;
und ich zertrat sie in meinem Zorn und zerstampfte sie in meinem Grimm;
und ihr Saft spritzte auf meine Kleider, und ich besudelte mein ganzes
Gewand. Denn der Tag der Rache war in meinem Herzen, und das Jahr meiner
Erlösten war gekommen. Und ich blickte umher, und da war kein Helfer; und
ich staunte, und da war kein Unterstützer. Da hat mein Arm (Macht) mir
geholfen, und mein Grimm, er hat mich unterstützt. Und ich trat die Völker
nieder in meinem Zorn.“ Und Johannes fügt bei: „Er tritt die Kelter
des Weines des Grimmes des Zornes Gottes, des Allmächtigen.“ - Offb.
19:15
Das
Treten der Kelter ist die letzte Verrichtung im Erntewerk. Das Schneiden
und Einsammeln wird zuerst besorgt. In gleicher Weise findet das Treten
der Kelter des Zornes Gottes, in welche der Wein der Erde (der falsche
Wein, der sich mit Unrecht die Bezeichnung „christlich“ beigelegt hat)
geworfen wird, wenn seine fälschlich sogenannten Trauben ausgereift sind
(Offenbarung 14:18-20), erst als letzte Verrichtung der ereignisvollen
Erntezeit statt. Es führt uns die letzten Züge der großen Drangsalszeit
vor Augen, welche über alle Völker kommen wird, und über die wir durch
die Heilige Schrift in so reichem Maße unterrichtet werden.
Die
Tatsache, dass der König der Könige die Kelter „allein“ tritt, zeigt,
dass die Gewalt, welche alles Menschliche beseitigen wird, eine göttliche
ist, und nicht nur menschliche Macht. Gottes Macht wird die Nationen züchtigen,
und das wird gerade der Gerechtigkeit, Aufrichtigkeit und Wahrheit zum
Siege verhelfen. „Er wird die Erde schlagen mit der Rute seines Mundes,
und mit dem Hauch seiner Lippen (dem Geist und der Kraft seiner Wahrheit)
den Gesetzlosen töten.“ (Jes. 11:4 - siehe dazu Offb. 19:15; Psalm
98:1) Keiner menschlichen Führung wird die Ehre des kommenden Sieges der
Wahrheit und Aufrichtigkeit zuerkannt werden können. Schrecklich wird der
Streit der zürnenden Völker sein, und das Schlachtfeld und sein Elend
werden die ganze Welt umspannen; kein Alexander, Cäsar oder Napoleon wird
sich finden, der nach der allgemeinen schrecklichen Verwirrung wieder
Ordnung herbeiführen könnte. Aber am Ende wird man erkennen, dass der
große Sieg der Gerechtigkeit und Wahrheit, die Bestrafung der
Ungerechtigkeit mit dem, was sie verdient, ein Werk des allmächtigen Königs
der Könige und Herrn aller Herren war.
Alles
dieses wird sich in den letzten Tagen des Evangeliums-Zeitalters ereignen,
wie es der Herr durch seinen Propheten Jesaja. bezeugt, der da spricht
(63:4): „Das Jahr meiner Erlösung war gekommen“, und (34:8): „Denn
Jehova hat einen Tag der Rache, ein Jahr der Vergeltungen für die
Rechtssache Zions.“ Während des ganzen Evangeliums-Zeitalters hat der
Herr dem Zank und Streit in der Namenkirche zugesehen. Er hat bemerkt, wie
seine Heiligen, die am Glauben festhielten, für Wahrheit und Recht kämpften,
Verfolgung zu leiden hatten von denen, die sich ihnen unter Berufung auf
Gottes Namen entgegenstellten. Allein seine Weisheit hat ihn bis jetzt
davon abgehalten einzuschreiten. Nun aber ist der Tag der Vergeltung
gekommen, und der Herr rechnet ab mit jenen, wie geschrieben steht (Hosea
4:1-3): „Der Herr hat Ursache zu schelten die im Land wohnen, denn es
ist keine Treue, keine Liebe, keine Erkenntnis Gottes im Land, sondern
Gotteslästern, Lügen, Morden, Stehlen und Ehebrechen hat überhand
genommen, und es kommt eine Blutschuld nach der anderen. Darum wird das
Land jämmerlich stehen, und allen Einwohnern wird es übel gehen.“
Diese Weissagung ist am fleischlichen Israel in Erfüllung gegangen und
geht jetzt in noch reichlicherem Maße an der Namenchristenheit in Erfüllung.
„Ein
Getöse dringt bis an das Ende der Erde, denn Jehova rechtet mit den
Nationen, er hält Gericht mit allem Fleisch; die Gesetzlosen gibt er dem
Schwerte hin, spricht Jehova.“ „Höret doch, was Jehova sagt: ... Höret,
ihr Berge (Königreiche), den Rechtsstreit Jehovas, und ihr (bisher)
Unwandelbaren, ihr Grundfesten der Erde (Gesellschaft)! Denn Jehova hat
einen Rechtsstreit mit seinem (angeblichen) Volk.“ „Die Gesetzlosen
gibt er dem Schwerte hin.“
„Tretet
herzu, ihr Nationen, um zu hören; und ihr Völkerschaften, merket auf! Es
höre die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis und alles, was ihm entsprosst
(alle die selbstsüchtigen und bösen Dinge, die aus dem Geist dieser Welt
kommen)! Denn der Zorn Jehovas ergeht wider alle Nationen und sein Grimm
wider all ihr Heer. Er hat (sich auf den Standpunkt der Zukunft stellend)
sie der Vertilgung geweiht, zur Schlachtung hingegeben; ... und ihr Land
wird trunken von Blut und ihr Staub von Fett getränkt. Denn Jehova hat
einen Tag der Rache, ein Jahr der Vergeltungen für die Rechtssache Zions.“
- Jer. 25:31; Micha 6:1, 2; Jes. 34:1, 2, 7, 8
So
wird der Herr die Völker schlagen und sie zwingen, seine Macht
anzuerkennen, und sein Volk, das Glauben hat und nicht mit der Menge auf bösem
Wege wandelt, sondern gänzlich dem Herrn, seinem Gott, inmitten eines
abtrünnigen und verkehrten Geschlechtes anhing, erlösen und befreien.
Gerade dieses schreckliche Gericht über die Welt, in welchem die Völker
zerschlagen werden wie irdene Gefäße wird sich als eine wertvolle Lehre
für die Menschen erweisen, wenn sie dann unter Christi tausendjähriger
Herrschaft einzeln ins Gericht kommen. So gedenkt Gott auch noch in seinem
Zorn seiner Gnade und Güte.