Studies in the Scriptures

Tabernacle Shadows

 The PhotoDrama of Creation


 


Kapitel 1

Die vorbildliche Stiftshütte

 

Das Lager Der Vorhof Die Stiftshütte 
Der Altar von Erz Das Becken Der Tisch 
Der Leuchter Der Goldene Altar 
Der Gnadenstuhl und die Lade des Zeugnisses 
Das Tor - Der Erste Vorhang 
Der Zweite Vorhang 
Die Bedeutung derselben und ihre Gegenbilder.

Die Stiftshütte, welche Gott dem Volk Israel in der Wüste Sin zu bauen gebot, und alle im Zusammenhang damit verordneten religiösen Verrichtungen und Zeremonien waren, wie der Apostel Paulus uns versichert, ein Schatten der zukünftigen Güter. (Hebr. 8:5; 10:1; Kol. 2:17) Ja, die ganze Nation Israel (mit allen ihren Gesetzen, Gottesdiensten und Gebräuchen) war vorbildlich. Da dies wahr ist, kann unser Verständnis des Planes und Werkes der Errettung, sowohl in ihrem jetzigen Verlauf als auch in ihrer zukünftigen Entwicklung, durch ein sorgfältiges Studium dieser „Schatten“ nur bedeutend erhellt werden; die Israeliten wurden veranlasst, dieselben zu unserer Belehrung Jahr für Jahr ständig zu wiederholen, bis das Evangeliums-Zeitalter ihre Gegenbilder die Wirklichkeiten einführte. 1. Petr. 1:11; Hebr. 10:1-3

Nicht nur um eine geschichtliche Kenntnis der jüdischen Bräuche, Zeremonien und Gottesverehrung zu erlangen, kommen wir zur Erforschung dieses Gegenstandes, sondern damit wir Belehrung empfangen durch Verständnis des Wesens aus einer Untersuchung des Schattens was Gott mit der Anordnung desselben beabsichtigte.

Wenn wir nicht erkennen, wie sorgfältig Gott alle Einzelheiten des Schattens lenkte und anordnete, dann werden wir demselben auch nicht genügend Gewicht und Bedeutung beimessen können.

Erstens nahm er Mose hinauf auf den Berg und zeigte ihm genau, wie alles gemacht werden sollte; zweitens machte er es ihm zur Pflicht, jede Einzelheit sorgfältig zu beachten „siehe“, spricht er, „dass du alles nach dem Muster machest, das dir auf dem Berge gezeigt worden ist.“ (Hebr. 8:5; 2. Mose 25:40) 

So auch mit allen Einzelheiten des Dienstes: Jedes Jota und Tüttelchen musste im Vorbild sorgfältig verrichtet werden, weil es etwas Größeres und Bedeutenderes versinnbildete, das danach kommen sollte. Und damit diese Schatten alle genau befolgt würden und das Volk darin nicht nachlässig werden möchte, war die übliche Strafe für jede Verletzung der Tod. Siehe zum Beispiel 2. Mose 28:43; 4. Mose 4:15,20; 17:13; 2. Sam. 6:6, 7; 3. Mose 10:1,2

Wenn wir Gottes Sorgfalt bei der Festsetzung des „Schattens“ erkennen, dann sollte uns das nicht nur Vertrauen in dessen Richtigkeit geben, dass davon kein Jota oder Strichlein vergehen wird, bis alles geschehen ist (Matth. 5:18); sondern es sollte auch ein so großes Interesse für den Plan Gottes in uns wecken, dass wir die Bedeutung dieser Schatten eifrig und mit Sorgfalt zu erforschen und zu ergründen trachten. Und dies beabsichtigen wir jetzt mit Gottes verheißenem Segen zu tun mit der Überzeugung, dass unter den wahrhaft Geweihten Gottes seinen geistgezeugten Kindern „der Suchende findet, und dem Anklopfenden aufgetan“ wird.

 

Die Bauart der Stiftshütte

Die Anweisungen, die dem Mose für den Bau der Stiftshütte gegeben wurden, sind in 2. Mose 25-27 zu finden, und der Bericht über die Ausführung der Arbeit in 2. Mose 35-40. Kurz, die Stiftshütte wurde aus einer Reihe von Brettern von Akazienholz errichtet, die mit Gold „überzogen“ oder plattiert waren, aufrecht stehend in Sockeln von Silber ruhten und durch Riegel von demselben Holz, gleichfalls mit Gold überzogen, fest zusammengehalten wurden.

 

Dieser Bau war 15 Fuß (ca. 4,57 Meter) breit, 15 Fuß (ca. 4,57 Meter) hoch, 45 Fuß (ca. 13,71 Meter) lang und an der vorderen oder östlichen Seite offen. Er war bedeckt mit einem großen weißen Leinentuch, in welches Cherubenfiguren in blauem und rotem Purpur und in Karmesin eingewebt waren. Das offene Ende oder die Vorderseite des Baues wurde durch einen Vorhang von gleichartigem Material wie die Decke verschlossen, die „Tür“ oder der erste Vorhang genannt. Ein anderes Tuch von demselben Material und mit gleichartig eingewebten Cherubenfiguren, der „Vorhang“ (oder zweite Vorhang) genannt, war so aufgehängt, dass es die Stiftshütte in zwei Räume teilte. 

Der erste oder größere Raum, 15 Fuß (ca. 4,57 Meter) breit und 30 Fuß (ca. 9,14 Meter) lang, wurde das „Heilige“ genannt. Der zweite oder hintere Raum, 15 Fuß (ca. 4,57 Meter) breit und 15 Fuß (ca. 4,57 Meter) lang, wurde das „Allerheiligste“ genannt. Diese beiden Räume bildeten die eigentliche Stiftshütte; zu ihrem Schutz wurde ein Zelt über ihnen errichtet. Es bestand aus einer Decke von Ziegenhaaren, einer zweiten Decke von rot-gefärbten Widderfellen und einer dritten aus Seehundsfellen. (fälschlich mit „Dachsfellen“ übersetzt)

Der Vorhof oder die heilige Stätte

Die Stiftshütte war von einem Hof, dem „Vorhof“, umgeben und stand im Hintergrund desselben. Dieser Vorhof war 75 Fuß (ca. 22,86 Meter) breit und 150 Fuß (ca. 45,72 Meter) lang und wurde durch eine Umzäunung von leinenen Vorhängen gebildet; diese hingen an silbernen Haken, welche am oberen Ende von hölzernen, 7½ Fuß (ca. 2,28 Meter) hohen, in schwere Sockel von Kupfer (fälschlicherweise mit „Erz“ übersetzt) eingesetzten Pfosten befestigt waren, und wurden, wie das Zelt, das die Stiftshütte bedeckte, durch Schnüre und Bindestäbe (von Silber) festgespannt. Dieser umschlossene Raum war heiliger Boden und wurde darum die „heilige Stätte“ auch „der Vorhof des Zeltes der Zusammenkunft“ genannt. Sein Eingang war, wie die „Tür“ zur Stiftshütte, nach Osten und wurde das „Tor“ genannt. Dieses „Tor“ war von weißer Leinwand mit eingewebtem blauem und rotem Purpur und Karmesin.

Man wird bemerken, dass die drei Eingänge, nämlich: das „Tor“ in den „Vorhof“, die „Tür“ in das „Heilige“ und der „Vorhang“ in das „Allerheiligste“ aus dem gleichen Material und von denselben Farben waren. Außerhalb der Stiftshütte mit ihrem „Vorhof“ befand sich das „Lager“ Israels, das sie auf allen Seiten in respektvoller Entfernung umgab.

Die Ausstattungsstücke

Die Geräte des „Vorhofes“ bestanden aus nur zwei Hauptstücken: dem „Altar von Erz“ und dem „Becken“ mit ihrem entsprechenden Zubehör.


Siehe Abbildung 1: 
Der Altar von Erz

Gleich innerhalb des Tores und unmittelbar vor demselben stand der „Altar von Erz.“ Dieser Altar war aus Holz gefertigt, mit Kupfer bedeckt, 7½ Fuß (ca. 2,28 Meter) im Quadrat und 4½ Fuß (ca. 1,37 Meter) hoch. 

Zu seiner Bedienung gehörten verschiedene Zubehörteile   Feuerpfannen (Kohlenpfannen genannt (Luther: Napf)), um das Feuer zum Räucheraltar zu tragen, Schalen, um das Blut aufzufangen, Fleischgabeln (Luther: Kreuel), Schaufeln usw.


Siehe Abbildung 2: 
Das Becken

Das nächste, zwischen dem „Altar von Erz“ und der Tür der Stiftshütte, war das „Becken“. 

Es war aus poliertem Kupfer verfertigt und diente als Wasserbehälter; an ihm wuschen sich die Priester, bevor sie die Stiftshütte betraten.

Die Einrichtung der Stiftshütte bestand aus einem „Tisch“, einem „Leuchter“ und einem „Räucheraltar“ im „Heiligen“, und aus der „Lade des Zeugnisses“ im „Allerheiligsten“.


Siehe Abbildung 3: 
Schaubrottisch und goldene Gefäße

Im ersten Raum der Stiftshütte, dem „Heiligen“, rechter Hand (Norden), stand der „Tisch der Schaubrote“ ein Tisch von Holz, mit Gold überzogen; auf ihn wurden in zwei Schichten zwölf Kuchen aus ungesäuertem Feinmehl gelegt, und auf jede Schicht reiner Weihrauch. (3. Mose 24:6, 7) Diese Brote waren eigens für die Priester bestimmt; nur diese durften sie essen: sie waren heilig und wurden an jedem siebenten oder Sabbat-Tag erneuert.


Siehe Abbildung 4: 
Der Goldene Leuchter

 

Dem „Tisch der Schaubrote“ gegenüber stand der „Leuchter“, gefertigt aus reinem Gold und in getriebener Arbeit (aus einem Stück); er hatte sieben Arme und in jedem eine Lampe. 

   Er gab das einzige Licht im „Heiligen“; denn das natürliche Licht war, wie wir gesehen haben, durch die Wände und Vorhänge abgehalten, und Fenster gab es nicht. Seine sieben Lampen wurden vom Hohenpriester selbst besorgt, gereinigt, mit Öl versehen usw.; bei solchen Gelegenheiten musste er auf dem Goldenen Altar Weihrauch darbringen.


Siehe Abbildung 5: 
Der Weihrauch-Altar

Weiter hinten, dicht am „Vorhang“ stand ein kleiner Altar, von Holz und mit Gold überzogen, der „Goldene Altar“ oder „Räucheraltar“ genannt. Auf ihm war kein Feuer außer demjenigen, welches die Priester in den Kohlenpfannen hereinbrachten, die sie oben in diesen „Goldenen Altar“ einsetzten, und auf das sie dann den Weihrauch streuten, wodurch ein wohlriechender Rauch erzeugt wurde, welcher das „Heilige“ erfüllte und auch durch den „zweiten Vorhang“ in das „Allerheiligste“ drang.

 


Siehe Abbildung 6: 
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Lade

Hinter dem „Vorhang“, im „Allerheiligsten“, gab es nur einen einzigen Gegenstand die „Lade“. Sie war ein rechteckiger Kasten von Holz, mit Gold überzogen, und hatte einen Deckel aus reinem Gold, der Sühnungsdeckel oder „Gnadenstuhl“ genannt. 

Auf diesem (und aus demselben Stück) waren zwei Cheruben von Gold in getriebener Arbeit. In dieser „Lade“ (unter dem Sühnungsdeckel) waren der goldene Krug mit Manna, Aarons Stab, der gesprosst hatte, und die beiden Gesetzestafeln untergebracht. (Hebr. 9:4) 

Über dem Sühnungsdeckel und zwischen den Cheruben hervor schien ein übernatürliches Licht, das die Gegenwart Gottes darstellte. Dies war das einzige Licht im „Allerheiligsten“.

 

Es ist beachtenswert, dass im Innern der Stiftshütte die ganze Einrichtung von Gold oder mit Gold überzogen war, während im „Vorhof“ alles von Kupfer war. Das mit diesen Metallen überzogene Holz wurde, glauben wir, als Grundstoff verwendet, um die Gegenstände leichter zu machen und besser befördern zu können, als wenn sie aus massivem Metall gewesen wären. Dies war bei dem ständigen Umherziehen sehr wesentlich. Die Geräte des Tempels, welche dieselben Dinge darstellten, waren aus massiven Metallen. (1. Kön. 7:47-50)

Diese beiden Metalle, Gold und Kupfer, wurden verwendet, glauben wir, um zwei verschiedene Naturen darzustellen Kupfer als Darstellung der menschlichen Natur in ihrer Vollkommenheit, ein wenig niedriger als die Natur der Engel; und Gold als Darstellung der göttlichen Natur, weit über Engel, Fürstentümer und Gewalten. Wie Gold und Kupfer in ihrem Aussehen sehr ähnlich, in ihrer Qualität jedoch verschieden sind, so ist die menschliche Natur ein Abbild und Gleichnis der göttlichen Natur, den irdischen Verhältnissen angepasst.

Man wird bemerken, dass die Anordnung von

Lager, Vorhof und Stiftshütte

in drei auf diese Weise getrennte und unterschiedene Hauptabteilungen drei verschiedene durch die Aussöhnung gesegnete Klassen darstellt; und die zwei Abteilungen der Stiftshütte stellen zwei verschiedene Zustände von einer dieser Klassen dar.

Das Lager“ stellte den Zustand der Menschenwelt in Sünde dar, welche der Aussöhnung mit ihren Segnungen bedarf und dieselbe begehrt, wie unklar ihr Verlangen und Sehnen danach auch sein mag. Im Vorbild war das „Lager“ die gesamte Nation Israel, welche von allen heiligen Dingen durch den weißleinenen Vorhang getrennt wurde; dieser stellte für diejenigen innerhalb desselben eine Scheidewand des Glaubens dar, für solche außerhalb aber eine Wand des Unglaubens, welche sie hinderte, die heiligen Dinge zu sehen und Zutritt zu ihnen zu erlangen. Es gab nur ein Tor, um in den „Vorhof“ zu gelangen; auf diese Weise bezeugt das Vorbild, dass es nur einen Weg des Zugangs zu Gott gibt ein „Tor“ Jesum. „Ich bin der Weg . . Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ „Ich bin die Tür.“ Joh. 14:6; 10:9

„Der Vorhof“ stellte den Zustand der Rechtfertigung dar, in welchen man durch Glauben an Christum, das „Tor“, eintrat. Nur Leviten (vorbildlich von gerechtfertigten Gläubigen) wurde gestattet, diesen ,,Vorhof" während des Versöhnungstages zu betreten. Sie hatten Zutritt zum „Altar von Erz“' und zum „Becken“' und taten Dienst im „Vorhof“; aber da sie nur Leviten (Gläubige) waren, waren sie nicht berechtigt, die Stiftshütte zu betreten; selbst hineinsehen durften sie nicht. (4. Mose 4:19,20) Im „Vorhof“ waren alle Dinge von Kupfer, um zu zeigen, dass die dort zugelassene Klasse gerechtfertigte Menschen waren. Der „Vorhof“ stellte nicht den Zustand der geistlichen Klasse während des Evangeliums-Zeitalters dar, obgleich die Priester bei den Opfern und Waschungen ihn auch benutzten.

„Das Zelt der Zusammenkunft“ stellte in seinen zwei Abteilungen die beiden Zustände derjenigen dar, welche eine Verwandlung von der menschlichen zur geistigen Natur erfahren. Die erste Abteilung, das „Heilige“, stellte den Zustand aller derjenigen dar, welche (als Leviten gerechtfertigte Gläubige) ihre menschliche Natur in den Tod geweiht haben, damit sie Teilhaber der göttlichen Natur (2. Petr. 1:4) werden möchten, nachdem sie durch den Geist gezeugt worden sind. Die zweite Abteilung, das „Allerheiligste“, jenseits des „Vorhangs“ des Todes stellte den Zustand der treuen „Überwinder“ dar, welche die göttliche Natur erlangen werden. Diese werden, nachdem sie ihre Weihung im Tode vollendet haben, vollständig verwandelt werden in der Ersten Auferstehung aus den Toten, geboren zur göttlichen Natur mit entsprechendem Organismus. Ein Mensch, sei er noch so voll Glaubens, von jeglicher Sünde gewaschen und in Gottes Augen freigesprochen von allem und als vollkommen gerechnet, kann keinen Platz oder kein Vorrecht an den durch das Innere der Stiftshütte und des Tempels dargestellten geistigen Dingen haben. Er kann nicht einmal in die geistigen Dinge hineinschauen in dem Sinne, dass er eine Wertschätzung für sie bekommt. Aber während des Evangeliums-Zeitalters werden solche „berufen“, ihre menschliche Natur zu weihen und in Gottes Dienst zu opfern und dafür als Glieder des Leibes Christi die geistige Natur zu ererben. „Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, . . . und er kann es nicht erkennen weil es geistlich beurteilt wird.“ 1. Kor. 2:14

Die Tatsache, dass in der Stiftshütte alle Dinge von Gold verfertigt waren, die göttliche Natur darstellend, deutet an, dass sie den Zustand nur solcher darstellte, welche zur göttlichen Natur berufen sind. Nur diejenigen von den Leviten, welche dem Opferdienst geweiht waren (die Priester), hatten Zutritt zur Stiftshütte; so gelangen auch nur diejenigen vom Haushalt des Glaubens, die zum Opfern, selbst bis in den Tod, geweiht sind, zu den in der Stiftshütte dargestellten göttlichen Zuständen.

In den „Vorhof“, den gerechtfertigten menschlichen Zustand, gelangt man nur durch Glauben; wir müssen aber, während wir den Glauben, welcher rechtfertigt, behalten müssen, mehr tun, wenn wir eine Verwandlung der Natur erfahren und „Neue Schöpfungen“, „Teilhaber der himmlischen Berufung“, werden wollen, um „Teilhaber der göttlichen Natur“ zu werden. Der Eintritt in das „Heilige“ bedeutet daher unsere völlige Weihung für den Dienst des Herrn, unser Gezeugtsein durch den Geist und unser Eintreten in den Lauf um den Preis der göttlichen Natur dessen Bedingungen sind: Treue in der Erfüllung unseres Gelübdes durch das Kreuzigen des gerechtfertigten Fleisches, indem wir unseren menschlichen Willen und unsere Leiber Gott als lebendiges Opfer darstellen; nicht länger mehr menschliche Vergnügungen, Ehre, Lob usw. zu suchen, sondern diesen gegenüber tot zu sein und den inneren Regungen für das Himmlische zu leben. In diesen Zustand kommen wir jedoch auch nur durch Christum Jesum, unseren Herrn, der uns durch Glauben an sein Blut nicht nur das „Tor“ der Rechtfertigung öffnete, sondern auch die „Tür“ (den ersten Vorhang) in die Stiftshütte, zu dem „neuen und lebendigen Weg“ als geistige Wesen, der durch die Aufopferung unseres gerechtfertigten Fleisches durch den zweiten Vorhang und jenseits desselben führt.

Die beiden Abteilungen der Stiftshütte, das „Heilige“ und das „Allerheiligste“, stellten also zwei Phasen oder Stufen des neuen Lebens dar, zu welchem wir durch den Heiligen Geist gezeugt sind.

Das „Heilige“ stellte den gegenwärtigen Zustand der von Gott durch das Wort der Wahrheit Gezeugten dar. (Jak. 1:18) Diese führen als himmlisch gesinnte „Neue Schöpfungen“, obwohl noch „im Fleisch“, ihr eigentliches (inneres) Leben und ihren Wandel mit Gott innerhalb des ersten Vorhanges der Weihung und jenseits des Gesichtskreises der Welt und der ungeweihten Gläubigen. Diese erfreuen sich des inneren Lichtes des „goldenen Leuchters“, während andere in „äußerer Finsternis“ sind; diese essen von der durch das ungesäuerte „Brot des Angesichts“ dargestellten besonderen geistigen Speise und bringen auf dem goldenen Altar Weihrauch dar, annehmbar durch Christum Jesum.

 

Das „Allerheiligste“ stellte den vollkommenen Zustand derjenigen Neuen Schöpfungen dar, welche, weil treu bis zum Tod, den großen Preis unserer hohen Berufung durch einen Anteil an der ersten Auferstehung erlangen. (Offb. 20:6) Dann, jenseits beider Vorhänge der fleischlichen Gesinnung und des fleischlichen Leibes werden sie herrliche geistige Leiber und auch geistige Sinne besitzen. Sie werden jenseits des Vorhanges ihrem Anführer und Vorläufer gleich sein, welcher, nachdem er als unser Erlöser eingegangen war, für uns diesen neuen und lebendigen Weg - oder neuen Lebensweg eingeweiht hat. Hebr. 10:20; 1. Joh. 3:2

Die geistlich gesinnte Natur im „Heiligen“ blickt durch Glauben vorwärts durch den zerrissenen „Vorhang“ in das „Allerheiligste“ und erhascht einen Schimmer von der Herrlichkeit, Ehre und Unsterblichkeit jenseits des Fleisches; welche Hoffnung wie ein Anker der Seele ist, sicher und fest, der in das Innere des Vorhanges hineinreicht. Hebr. 6:19; 10:20

Wir sehen also, dass Rechtfertigung durch Glauben, unser erster Schritt zur Heiligkeit hin, uns in einen Zustand des „Friedens mit Gott durch unseren Herrn Jesum Christum“ bringt. (Röm. 5:1) Wenn unsere Sünden vergeben oder gerechneterweise durch Christi Gerechtigkeit zugedeckt sind, dann sind wir Gott einen Schritt näher, aber noch immer menschliche Wesen im „Vorhof“. Wenn wir den Preis der hohen Berufung, die von Gott in Christo Jesu ist, erlangen und durch das „Heilige“ in das „Allerheiligste“ eintreten wollen müssen wir

In den Fußstapfen Jesu

unseres Anführers und Hauptes, nachfolgen des „Hohenpriesters unseres Bekenntnisses (d. h. des Hohenpriesters unseres Priesterordens)“, des „königlichen Priestertums“. Hebr. 3:1; 1. Petr. 2:9

(1) Durch den Glauben an Christi Loskaufopfer, dargestellt durch den Altar von Erz, treten wir durch das „Tor“ in den „Vorhof“ der Vorhang yon Unglauben und Sünde ist durchschritten. Dieser Schritt wurde von unserem Herrn Jesus nie getan, weil er nicht adamischer Abstammung war; sondern heilig, unbefleckt, abgesondert von den Sünden, war er niemals außerhalb des Vorhof-Zustandes.

(2) Indem wir unseren gerechtfertigten menschlichen Willen und alle unsere menschlichen Bestrebungen und Hoffnungen aufgeben, durchschreiten wir den ersten Vorhang, den Vorhang menschlicher Denkweise wir rechnen den menschlichen Willen als tot und ziehen hinfort nicht mehr ihn zu Rate, sondern nur den Willen Gottes. Jetzt befinden wir uns als „Neue Schöpfungen“ im „Heiligen“ im ersten der „himmlischen Örter“ (Eph. 2:6), und hier beginnt unsere Erleuchtung durch den „Goldenen Leuchter“ (Gottes Wort) über geistige Dinge „die Tiefen Gottes“; täglich werden wir erfrischt und gestärkt durch die Wahrheit, wie es in den „Schaubroten“ dargestellt war, welche nach dem Gesetz nur die Priester essen durften. (Matth. 12:4) Und so erleuchtet und gestärkt sollten wir täglich am „Goldenen Altar“ Opfer darbringen, Gott annehmbar durch Jesum Christum - ein süßer Geruch unserem Vater 1. Petr. 2:5*

*Anmerkung: Das Wort geistliche in diesem Text wird im ältesten griechischen Manuskript, dem Sinaiticus, ausgelassen, und zwar mit augenfälliger Berechtigung. Nicht geistliche, sondern menschliche Rechte, Vorrechte, Leben usw. werden geopfert.

Auf diese Weise befinden sich alle Heiligen, alle Geweihten, jetzt in einem „himmlischen“ oder „heiligen“ Zustand „sitzen (in Frieden und in Gemeinschaft) mit Christo in (dem ersten dieser) himmlischen Örter“, sie sind aber noch nicht in das „Allerheiligste“ eingetreten. Nein, erst muss noch ein anderer Vorhang durchschritten werden. Wie das Durchschreiten des vorhergehenden Vorhanges den Tod des menschlichen Willens darstellte, so stellte das Durchschreiten des zweiten Vorhanges den Tod des menschlichen Leibes dar; und beides ist erforderlich, um unser „Opfer“ vollständig zu machen. Die fleischliche Gesinnung und der fleischliche Leib, beide müssen zurückgelassen werden, bevor wir in das „Allerheiligste“ eintreten können vollkommen gemacht als Teilhaber der göttlichen Natur und ihrer geistigen Verhältnisse: denn Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht ererben. 1. Kor. 15:50; vergleiche Joh. 3:5, 8, 13

Mit diesen Gedanken vor uns über die drei Zustände, welche durch diese drei Stätten „Lager“, „Vorhof“ und „Stiftshütte“ dargestellt wurden, wollen wir in der nächsten Studie besonders die drei Klassen betrachten, welche sich in diesen Zuständen befinden; nämlich: die ungläubige Welt, die gerechtfertigten Gläubigen und die Heiligen oder geweihten Gläubigen, im Vorbild entsprechend dargestellt durch die Israeliten, die Leviten und die Priesterschaft.

Die vorbildliche Stiftshütte

 

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