Studies in the Scriptures

Tabernacle Shadows

 The PhotoDrama of Creation


Kapitel 4

Der Große „Versöhnungstag“

3. Mose 16:3-33

Die Anordnung der Vorbilder und ihre gegenbildliche Bedeutung 
Der Stier Der Priester Das Betreten des Heiligen mit dem Blut 
Der Weihrauch, der liebliche Geruch und der Gestank 
Das Betreten des Allerheiligsten Der Bock für Jehova 
Der Sündenbock Das Segnen des Volkes.

 

Der Versöhnungstag als Vorbild sollte als getrennt von anderen Stiftshütten-Vorbildern und doch als ein Teil derselben und zu ihnen gehörend betrachtet werden. In der Tat, jedes dieser Vorbilder ist sozusagen ein Bild für sich; jedes hat seinen eigenen Gegenstand und lehrt seine eigene Lektion, und doch sind alle in Übereinstimmung Teile eines Ganzen und harmonisch wie das Werk eines großen Künstlers. In allen müssen wir zuerst nach dem Haupt suchen und dann nach seinem Leib, den Unterpriestern, der Kirche.

Um die Bedeutung des Versöhnungstages und seines Werkes zu verstehen, müssen wir erkennen, dass unser Herr Jesus der Hohepriester für die Unterpriester, die Evangeliums-Kirche, „seinen Leib“, ist, dass aber im volleren und erweiterten Sinne er das Haupt ist und wir die Glieder des Leibes des Hohenpriesters der Welt sind. Ebenso war Aaron das Haupt über seine Unterpriester, während er in Wirklichkeit hauptsächlich und im eigentlichen Sinne und in Vertretung der Unterpriester eingesetzt war als Hohepriester „für alles Volk“ von Israel im Vorbild die Vertreter der gesamten Menschheit, welche danach verlangt, dass Versöhnung für ihre Sünden gemacht werde, und sich sehnt, wieder in göttliche Gunst und zum Gehorsam zurückzukehren.

Wie das Weihen der gegenbildlichen Priesterschaft alle Glieder des Leibes einschließt und zur Vervollständigung derselben das ganze Evangeliums-Zeitalter erfordert, so ist es auch mit dem Sünd- oder Sühnopfer: Es begann mit dem Haupt, und wir, die Glieder seines Leibes, ergänzen, was an den Leiden des Christus noch rückständig ist. Und diese Leiden erfordern zu ihrer Ergänzung das ganze Evangeliums-Zeitalter. l. Petr. 4:13; Röm. 8:17; 2. Kor. 1:7; 4:10; Phil. 3:10; Kol. 1:24; 2. Tim. 2:12; 1. Petr. 5:1, 10

Der „Versöhnungstag“, welcher im Vorbild nur ein vierundzwanzig Stundentag war, ist also, wie wir sehen, im Gegenbild das ganze Evangeliums-Zeitalter. Am Ende desselben hört das Opfern auf, die Herrlichkeit und das Segnen beginnen, und der große Hohepriester der Welt (Jesus und seine Braut vereint, Haupt und Glieder vollzählig) wird hervortreten, gekrönt als König und Priester nach der Ordnung Melchisedeks, ein König des Friedens ein Priester auf seinem Thron. Hebr. 5:10

Da wird er vor der Welt stehen (geoffenbart, anerkannt, aber natürlichen Augen unsichtbar), nicht nur als König und Priester, sondern auch als der große Prophet „Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern erwecken, gleich mir (Mose) . . . Es wird aber geschehen, jede Seele, die irgend auf jenen Propheten nicht hören wird, soll aus dem Volk ausgerottet werden.“ Wenn während des Millenniums unter der Herrschaft und Unterweisung dieses großen Propheten, Priesters und Königs die Menschheit zu vollkommener Erkenntnis und Fähigkeit gebracht wird, dann wird vollkommener Gehorsam gefordert werden, und alle, die ihn nicht leisten wollen, werden ohne weitere Hoffnung vom Leben abgeschnitten werden im zweiten Tod. Apg. 3:22,23

   Am Ende des jüdischen Zeitalters bot Jesus sich dem Volk Israel an als Prophet, Priester und König, als Vorbild oder Illustration für das Anbieten des ganzen Leibes, des vollständigen und verherrlichten Christus, an die ganze Welt. Als Prophet lehrte er sie; als Priester hat er „sich selbst geopfert“ (Hebr. 7:27); und als König ritt er am Ende seines Wirkens in ihre Stadt ein. Sie aber nahmen ihn in keinem dieser Ämter an.

Während des Evangeliums-Zeitalters hat seine Kirche oder sein Leib ihn anerkannt als „einen Lehrer von Gott gekommen“ den großen Propheten; als den „Hohenpriester unseres Bekenntnisses“ und als den rechtmäßigen König. Das Wort Gottes lehrt jedoch, dass er nicht nur von der Kirche angenommen werden soll, sondern dass er (zusammen mit seinem Leib, der Kirche) der Prophet für alles Volk, der Priester für alles Volk und der König über „alle Völker, Nationen und Sprachen“ sein wird; der „Herr aller“, Priester aller und Prophet oder Lehrer aller.

Bei der Einweihung der Priester im Vorbild sahen wir durch Aaron und seine Söhne unseren Herrn Jesus und seinen Leib als „Neue Schöpfungen“ dargestellt, und ihre menschliche Natur durch einen Stier; aber in dem Vorbild, welches wir jetzt betrachten werden, finden wir, dass Aaron allein den ganzen Gesalbten (Haupt und Leib) darstellt; und zwei verschiedene Opfer, ein Stier und ein Bock, werden hier gebraucht, um die Getrenntheit des Hauptes und des Leibes, jedoch ihre Gleichartigkeit im Leiden, darzustellen als das „Sündopfer“.

Das erste Versöhnungstags-Opfer
Der Stier

Der Stier stellte Jesum im Alter von dreißig Jahren dar den vollkommenen Menschen, welcher sich selbst gab und für uns starb. Der Hohepriester stellte, wie wir bereits gesehen haben, die „neue“ Natur Jesu, des gesalbten Hauptes, und aller von Gott zuvor erkannten Glieder seines Leibes dar. Der Unterschied, welcher hier zwischen der menschlichen Natur und der „Neuen Schöpfung“ gemacht wird, sollte klar verstanden und im Gedächtnis behalten werden. (Anmerkung: Siehe Schriftstudien Band 1, Kapitel 10, und Band 2, Kapitel 5) „Der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gab“ im Alter von dreißig Jahren, war derselbe, der vordem reich war (auf einer höheren Naturstufe), aber um unsertwillen arm wurde; d. h. ein Mensch wurde, damit er das einzig mögliche Lösegeld für die Menschen erbringen konnte das Leben eines vollkommenen Menschen. 1. Kor. 15:21

*See Scripture Studies, Vol. I, Chap. X, and Vol. II, p. 126.

Weil die Strafe für des Menschen Sünde der Tod war, darum musste unser Erlöser ein Mensch werden er „ward Fleisch“, sonst hätte er die Menschheit nicht erlösen können. Ein Mensch hatte gesündigt, und die Strafe war der Tod; und wenn unser Herr die Strafe bezahlen wollte, dann war es erforderlich, dass er von derselben Natur sein (aber unbefleckt, abgesondert von der Sünde und dem sündigen Geschlecht) und als Adams Stellvertreter sterben musste, sonst konnte die Menschheit niemals vom Tode befreit werden. Um dies zu tun, opferte der Mensch Jesus „alles, was er hatte“ Herrlichkeit als ein vollkommener Mensch, Ehre, wie sie ein vollkommener Mensch beanspruchen konnte, und schließlich Leben als ein vollkommener Mensch. Und dies war alles, was er hatte (außer Gottes Verheißung einer neuen Natur und der Hoffnung, welche durch diese Verheißung erzeugt wurde); denn er hatte sein geistiges Sein oder Dasein für das menschliche eingetauscht, welches er als „Schuldopfer gestellt“ hat, und von welchem der Stier des Versöhnungstages ein Vorbild war. Joh. 1:14; Jes. 53:10

Da aber „der Mensch Christus Jesus“ sich selbst als unser Loskaufpreis dahingab, so folgt daraus, dass er nicht zu jener Menschennatur wiederhergestellt werden kann, welche er dahingab. Wenn er den Loskaufpreis wieder zurücknehmen sollte, dann würden wir, die Erkauften, wieder unter das Todesurteil zurückfallen. Aber Dank sei Gott, sein Opfer bleibt für immer, auf dass wir für immer von der Schuld Adams und der Todesstrafe für dieselbe frei bleiben können. Wenn also der Vater jemals seinem Sohn irgendeine Ehre, Herrlichkeit oder Leben als Belohnung für seinen Gehorsam bis in den Tod verleihen wollte, dann musste es eine Herrlichkeit, Ehre und ein Leben auf irgendeiner anderen Daseinsstufe als der menschlichen sein.

Solcher Art war auch das Vorhaben Jehovas für Jesum; nämlich dass er ihn hoch erhöhen wollte über die menschliche Daseinsstufe und über seinen vormenschlichen Zustand; über alle Engel, Fürstentümer und Gewalten zu seiner eigenen rechten Hand (der höchsten Ehrenstellung nächst Jehova); und dass er ihn zum Teilhaber der Unsterblichkeit machen wollte der göttlichen Natur. Für diese und andere ihm vorgehaltenen Freuden „erduldete“ Jesus „das Kreuz“, „der Schande nicht achtend“, und hat „sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe.“ Hebr. 12:2; Phil. 2:9; Hebr. 1:3, 4

Die neue Natur, welche unser Herr anstatt der menschlichen erhielt, und zwar als Belohnung für deren Aufopferung, wird hier im Vorbild durch den Priester dargestellt. Obwohl es wahr ist, dass die Aufopferung der menschlichen Natur erst am Kreuz beendet war, und dass die Belohnung, die göttliche Natur, erst bei seiner Auferstehung, drei Tage später, völlig empfangen wurde, wurde doch von Gott wie in diesem Vorbild gezeigt wird der Tod Jesu (des Stieres) als vollendet gerechnet, als Jesus sich als ein lebendiges Opfer darstellte und seinen Tod in der Taufe symbolisierte. Dort rechnete er sich selbst als tot allen menschlichen Bestrebungen, Hoffnungen auf menschliche Herrlichkeit, Ehre oder Leben gegenüber als tot in demselben Sinn werden wir, seine Nachfolger, ermahnt, uns der Welt wirklich für tot zu halten, Gott aber lebend als Neue Schöpfungen. Röm. 6:11

Diese Annahme des Opfers Jesu durch Jehova zur Zeit seiner Weihung, als ob es vollendet und er tatsächlich tot wäre, wurde durch die Salbung mit dem Heiligen Geiste angezeigt als „Unterpfand“ oder Bürgschaft für das, was er erhalten würde, wenn der Tod wirklich stattgefunden hatte.

So betrachtet, sehen wir, stellte der Tod des Stieres im Vorbild Jesu Darbringung seiner selbst dar, als er sich weihte. Dies stimmt überein mit des Apostels Worten über Jesu Weihung oder Darbringung seiner selbst. Er führt den Propheten an und sagt: „Siehe, ich komme, (in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben,) um deinen Willen, O Gott, zu tun“ zu sterben und viele zu erlösen. Dort, sagt der inspirierte Schreiber, „nimmt (er) das Erste weg (d. h. setzte die Opfer des Vorbildes beiseite), auf dass er das Zweite (das Gegenbild, das wahre Opfer für Sünden) aufrichte (oder erfülle).“ Hebr. 10:7, 9, 14

Ja, dort fand das Schlachten des Sündopfers statt, dessen Vorbild der Stier war; und die dreieinhalb Jahre der Amtstätigkeit Jesu zeigten, dass von dem Augenblick seiner Weihung an sein menschlicher Wille völlig tot war und der menschliche Leib als tot gerechnet wurde.

Der gesalbte Jesus, vom Augenblick seiner Taufe an mit dem Heiligen Geiste erfüllt, war die göttliche „Neue Schöpfung“ (obgleich nicht vor der Auferstehung als göttlich vollendet); und auf diese Verwandtschaft berief er sich immer, wenn er sagte: „Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst (als ein Mensch); der Vater aber, der in mir wohnt (durch seinen Geist), er tut die Werke... Das Wort, welches ihr hört, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat.“ (Joh. 14:10,24) „Nicht mein Wille (als eines Menschen), sondern der deine (Vater der göttliche ) geschehe“, in und mit diesem in den Tod geweihten „irdenen Gefäß.“ Luk. 22:42

Der Stier wurde im „Vorhof“ geschlachtet, welcher, wie wir gesehen haben, den Zustand des Glaubens an und der Harmonie mit Gott vorschattete, den höchsten erreichbaren Zustand des Fleisches, der menschlichen Natur. In diesem Zustand, ein vollkommener Mensch, war Jesus, als er sich (den Stier im Vorbild) Gott darbrachte.

Lasst uns diese Unterschiede im Gedächtnis behalten, während wir sorgfältig das Werk des vorbildlichen Versöhnungstages untersuchen, damit wir die gegenbildlichen Wirklichkeiten klarer verstehen können. Aaron wurde gewaschen, um die Reinheit, die Sündlosigkeit der „Neuen Schöpfung“ - des Hauptes und seiner Leibesglieder passend darzustellen. („Niemand, der von Gott gezeugt worden ist, tut Sünde, weil sein Same in ihm bleibt; und er kann nicht sündigen, weil er von Gott gezeugt worden ist.“ 1. Joh. 3:9, Diaglott) Die Neue Schöpfung kann nicht sündigen, und ihre Pflicht ist, beständig über die tot gerechnete alte Natur zu wachen, damit sie nicht wieder zum Leben kommt. Denn wenn der alte Wille sich mit dem neuen in die Herrschaft teilt, dann bedeutet dies, dass der alte Wille nicht tot ist, und dass der neue nicht „überwindet.“ Das Triumphieren des alten Willens würde den Tod der „Neuen Schöpfung“ bedeuten den „Zweiten Tod.“

Aaron war für den Dienst des „Versöhnungstages“ nicht in seine üblichen Gewänder der „Herrlichkeit und Schönheit“ gekleidet, sondern in Opfer-Kleider, die „Kleider von Linnen“, Sinnbilder der Reinheit der Gerechtigkeit der Heiligen. Das Gewand von Linnen war ein Unterpfand für das herrliche Gewand, welches folgen sollte; der „Gürtel von Linnen“ stellte ihn dar als einen Diener, wenn auch nicht so mächtig wie am Ende des „Versöhnungstages“, da er mit dem „gewirkten Gürtel“ des Ephods umgürtet sein würde; der „Kopfbund von Linnen“, derselbe wie der zu dem herrlichen Gewand gehörende, verkündet die vollkommene Gerechtigkeit unseres Hauptes während des Opferns und auch danach. So war der gegenbildliche Hohepriester, der göttlich Gesinnte, der Geistgezeugte, wenn auch noch nicht aus dem Geist Geborene, bereit und fähig, das Sühnopfer beim ersten Advent zu vollbringen, und er ging daran, es zu tun, wie es in Aaron vorgeschattet wurde.

„Auf diese Weise soll Aaron in das Heiligtum (und das Allerheiligste) hineingehen: mit einem jungen Farren zum Sündopfer und einem Widder zum Brandopfer... Und Aaron soll den Farren des Sündopfers, der für ihn ist (ihn darstellt), herzubringen und Sühnung tun für sich (die Glieder seines Leibes, die Unterpriester), und für sein Haus (alle Gläubigen, den ganzen „Haushalt des Glaubens“ die Leviten) ... und schlachte den Farren des Sündopfers, der für ihn ist (ihn darstellt). Und er nehme eine Pfanne von Feuerkohlen von dem Altar vor Jehova, und seine beiden Hände voll wohlriechenden, kleingestoßenen Räucherwerks, und bringe es innerhalb des Vorhanges (des ersten Vorhanges oder der „Tür“). Und er lege das Räucherwerk auf das Feuer vor Jehova (die Pfanne mit glühenden Kohlen wurde oben in den goldenen Altar im „Heiligen“ hineingesetzt, und der darüber gestreute zerstoßene Weihrauch ergab allmählich eine Wolke süßen Wohlgeruchs), damit die Wolke des Räucherwerks (durch den zweiten Vorhang hindurch dringend) den Deckel bedecke, der auf dem Zeugnis (Gesetz) ist (es bedeckt), und er nicht sterbe (durch Verletzung dieser Bedingungen, auf Grund welcher allein er annehmbar in die Gegenwart Gottes kommen kann).“ Verse 3, 6, 11-13

Vom Vorbild unsere Blicke auf das Gegenbild richtend, lasst uns nun Schritt für Schritt das Handeln Jesu mit dieser prophetischen Darstellung seines Werkes vergleichen. Unmittelbar nachdem der Mensch Christus Jesus sich geweiht hatte, nahm er als die durch den Heiligen Geist gezeugte Neue Schöpfung das geopferte menschliche Leben (das Blut des Stieres), um es Gott als Loskaufpreis darzustellen „für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die (Sünden der) ganzen Welt.“ Als Geistgezeugter war er nicht länger im „Vorhof“-Zustand, sondern im „Heiligen“, wo er verharren und seinen Weihrauch auf dem Feuer der Prüfung darbringen musste - er musste seine Treue für Gott und die Gerechtigkeit beweisen durch das, was er als geistgezeugter Sohn litt, bevor er in das „Allerheiligste“, den vollkommenen geistigen Zustand, einging. Hebr. 5:8

Der Hohepriester nahm (zugleich mit dem Blut) Feuer vom Altar mit und seine beiden Hände voll süßen Weihrauch, um den Wohlgeruch zu erzeugen; so war auch die Erfüllung des Weihegelöbnisses unseres Herrn Jesus während der 3½ Jahre seiner Amtstätigkeit dem Vater ein süßer und angenehmer Geruch, der zugleich die Vollständigkeit seiner Weihung und die Vollkommenheit des Opfers bezeugte. Der süße kleingestoßene Weihrauch stellte die Vollkommenheit des Menschen Jesus dar. Das Feuer vom „Altar von Erz“ stellte die Prüfungen dar, welchen er unterworfen wurde; und das Mitnehmen desselben durch den Priester bedeutet, dass unser Herr durch seinen eigenen Wandel der Treue seine Verfolgungen selbst über sich bringen musste. Und als die Vollkommenheiten seines Wesens (Weihrauch) mit den Prüfungen des Lebens (Feuer) in Berührung kamen, da leistete er dem göttlichen Willen vollkommenen Gehorsam ein süßer Geruch. So wird gezeigt, dass er in allem versucht wurde, ausgenommen die Sünde. Wie der Weihrauch ganz im Feuer verzehrt werden musste, so gab er sein Alles im Gehorsam hin. Der Priester brachte seine „beiden Hände voll“ dar und stellte so unseres Herrn volles Maß und volle Fähigkeit der Gerechtigkeit dar gefordert und geleistet.

Aber während Jesus sich als eine „Neue Schöpfung“ im „Heiligen“ befand, sich so des Lichtes des goldenen Leuchters erfreute, durch das Brot der Wahrheit ernährt wurde und Jehova angenehmen Weihrauch darbrachte, lasst uns hinausschauen in den „Vorhof“, und noch weiter, über das „Lager“ hinaus, um dort ein anderes gleichzeitig vor sich gehendes Werk zu betrachten. Wir sahen zuletzt den Stier tot im „Vorhof“, den bei seiner Taufe im Alter von 30 Jahren geweihten Menschen Jesus darstellend. Nun ist sein Fett auf den „Altar von Erz“ gelegt worden, und mit demselben die Nieren und die verschiedenen lebenserzeugenden Organe. Sie brennen gewaltig, denn ein Stier hat viel Fett. Eine Wolke von Rauch, „ein lieblicher Geruch dem Jehova“ genannt, steigt empor vor den Augen aller, die im „Vorhof“ sind, vor den Leviten dem Haushalt des Glaubens, Gläubigen.

Dies stellt dar, wie Jesu Opfer gläubigen Menschen erschien. Sie sahen die Ergebenheit, die Selbstaufopferung, den liebenden Eifer (Fett) während der 3 1/2 Jahre der Amtstätigkeit unseres Herrn als ein liebliches und angenehmes Opfer zu Gott aufsteigen. Sie wussten, dass der Vater allezeit Wohlgefallen an ihm hatte. Sie wussten aus dem, was sie im „Vorhof“ (im Fleisch) sahen, dass er angenehm war, obschon sie das Opfer nicht in seiner vollen Großartigkeit und Vollkommenheit sehen konnten, wie es in Jehovas Augen (im „Heiligen“) erschien, als süßer Weihrauch auf dem „Goldenen Altar“.

Und während diese beiden Opfer brennen (im „Vorhof“ das „Fett“ und im „Heiligen“ der „Weihrauch“, und ihr Wohlgeruch zu gleicher Zeit emporsteigt), befindet sich ein anderes Feuer „außerhalb des Lagers.“ Dort wird der Fleischesleib vernichtet. (Vers 27) Dies stellt Jesu Werk dar, wie es von der Welt angesehen wird. Ihr erscheint es töricht, dass er sein Leben im Opfer verausgabte. Sie sieht nicht die Notwendigkeit desselben als des Menschen Loskaufpreis, auch nicht den Geist des Gehorsams, welcher ihn dazu trieb, wie der Vater dieselben sah. Sie sieht nicht unseres Herrn liebreiches Wesen und seine Selbstverleugnung, wie die Gläubigen (im „Vorhof“-Zustand) sie sehen. Noch sah sie in seinen Tagen oder seitdem in ihm ihren idealen Helden und Anführer: sie sah hauptsächlich nur jene Elemente seines Charakters, welche sie als Schwäche verachtete, so dass sie ihn nicht zu lieben und zu verehren vermag. Ihr war und ist sein Opfer anstößig, verächtlich: er war verachtet und verlassen von den Menschen, und sie verbargen gleichsam ihr Angesicht vor ihm, wie im Vorbild die Israeliten sich mit Ekel von dem Gestank des brennenden Leichnams abwandten.

Wir sehen also, wie Jesu Leben in 3 ½ Jahren diese drei Bilder alle erfüllte: Die Aufopferung seiner vollkommenen menschlichen Natur war in den Augen der Welt töricht und verächtlich; in den Augen der Gläubigen ein Gott wohlgefälliges Opfer; in den Augen Jehovas „ein lieblicher Geruch.“ Sie alle endeten gleichzeitig am Kreuz. Der Stier war gänzlich verbraucht, das Fett völlig verzehrt und der Weihrauch vollständig dargebracht, als Jesus ausrief: ,,Es ist vollbracht!“, und starb. So gab der Mensch Christus Jesus sich selbst zum Lösegeld für alle.

Der Hohepriester ging, nachdem der Weihrauch vom „Goldenen Altar“ ihm vorangegangen und befriedigend gewesen war, unter dem zweiten „Vorhang“ hindurch in das „Allerheiligste.“ So auch Jesus: Nachdem er 3 ½ Jahre lang im „Heiligen“, dem Zustand als Geweihter und Geistgezeugter, wohlgefälligen Weihrauch dargebracht hatte, durchschritt er den „Zweiten Vorhang“, den Tod. Drei Tage lang befand er sich unter dem „Vorhang“, im Tode; dann ist er auferstanden in der Vollkommenheit der göttlichen Natur jenseits des Fleisches, jenseits des Vorhanges, „der Abdruck seines (des Vaters) Wesens.“ Er wurde „getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist“, „gesät ein natürlicher (menschlicher) Leib, auferweckt ein geistiger Leib.“ So erlangte unser Herr bei seiner Auferstehung den „Allerheiligsten“-Zustand, die Vollkommenheit als Geistwesen. 1. Petr. 3:18; 1. Kor. 15:44

Sein nächstes Werk war, das Blut der Aussöhnung (Vers 14) den Preis für unsere Erlösung Gott darzubringen, denn „ihr (seid) erlöst worden ... mit dem kostbaren Blut (geopferten Leben) Christi". (1. Petr. 1:18,19) In der Gegenwart Jehovas, durch das Schekinah-Licht zwischen den Cherubim auf dem „Gnadenstuhl“ dargestellt, brachte der Priester das Blut Jehova dar - es auf und vor den Gnadenstuhl sprengend. So fuhr unser Herr Jesus nach vierzig Tagen auf in die Höhe, um dort „vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen“, und brachte zu unseren Gunsten und als den Preis für unsere Erlösung den Wert und das Verdienst des soeben auf Golgatha vollendeten Opfers dar. Hebr. 9:24

Das zweite Versöhnungstags-Opfer
Der Bock für Jehova

Wir verlassen nun den Hohenpriester vor dem „Gnadenstuhl“ und gehen hinaus in den „Vorhof“, um Zeugen eines anderen Werkes zu sein. Wir führen an:

„Und von der Gemeinde der Kinder Israel soll er zwei Ziegenböcke nehmen zum Sündopfer ... Und er soll die zwei Böcke nehmen und sie vor Jehova stellen an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft. Und Aaron soll Lose werfen über die zwei Böcke, ein Los für Jehova und ein Los für Asasel. Und Aaron soll den Bock herzubringen, auf welchen das Los für Jehova gefallen ist, und ihn opfern als Sündopfer. Und der Bock, auf welchen das Los für Asasel gefallen ist, soll lebendig vor Jehova gestellt werden, um auf ihm Sühnung zu tun, um ihn als Asasel fortzuschicken in die Wüste.“ Verse 5-10

Diese zwei von Israel genommenen und in den „Vorhof“ gebrachten Böcke stellten alle diejenigen dar, welche während dieses Evangeliums-Zeitalters aus der Welt kommen, die Erlösung durch Jesum annehmen und ihr Leben dem Dienst Gottes völlig in den Tod weihen. Ursprünglich aus dem „Lager“ oder Welt-Zustand genommen, „Kinder des Zorns wie auch die übrigen“, wurden sie in den „Vorhof“ gebracht, den Zustand des Gerechtfertigtseins durch Glauben. Dort stellen sie sich vor dem Herrn dar (durch die Böcke an der Tür der Stiftshütte dargestellt) mit dem Verlangen, als menschliche Wesen mit ihrem Erlöser Christus Jesus „getötet“ zu werden und in die himmlischen oder geistigen Zustände einzugehen, wie er es tat: Erstens in den Zustand des Geistgezeugtseins, des geistlich Gesinntseins; und zweitens in den Zustand des Geistgeborenseins, des geistigen Leibes dargestellt durch das „Heilige“, beziehungsweise das „Allerheiligste“.

Aber unser Meister erklärt, dass nicht alle, welche Herr! Herr! sagen, in das Königreich eingehen werden; so zeigt auch dieses Vorbild, dass einige, welche sagen: „Herr, hier weihe ich mein Alles“, mehr versprechen, als sie auszuführen gewillt sind. Sie wissen nicht, was sie versprechen, oder was es an Selbstverleugnung kostet, täglich das Kreuz aufzunehmen und in den Fußstapfen des Menschen Jesus (der Stier) zu folgen „zu ihm hinaus(zu)gehen, außerhalb des Lagers (zur äußersten Hintansetzung und Vernichtung der menschlichen Hoffnungen usw.), seine Schmach tragend.“ Hebr. 13:13

In diesem Vorbild von den zwei Böcken sind beide Klassen derjenigen dargestellt, welche geloben, mit Christo „getötet“ zu werden: Diejenigen, welche wirklich in seinen Fußstapfen nachfolgen, wie er uns ein Beispiel gegeben hat, und diejenigen, welche „durch Todesfurcht (Furcht vor diesem Tode) das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen“ sind.  (Hebr. 2:15) Die erste Klasse ist der „Bock für Jehova“, die zweite der „Bock für Asasel (Sündenbock).“ Beide Bock-Klassen werden, wie wir sehen werden, einen Anteil haben an dem Werk der Aussöhnung - die Welt in volle Harmonie mit Gott und seinem Gesetz zu bringen, wenn dieser „Versöhnungstag“, das Evangeliums-Zeitalter, zu Ende ist. Aber nur die erste Klasse, der „Bock für Jehova“, welche dem Anführer nachfolgt, ist ein Teil des „Sündopfers“ und bildet schließlich die Glieder seines verherrlichten Leibes.

Das Werfen der Lose, um zu sehen, welcher Bock der „Bock für Jehova“ und welcher der „Bock für Asasel (Sündenbock)“ sein würde, zeigte, dass Gott keine Wahl getroffen hat, welche von denen, die sich darstellen, den Preis gewinnen werden. Es zeigt, dass Gott nicht willkürlich bestimmt, welche von den Geweihten Teilhaber der göttlichen Natur und Miterben mit Christo, unserem Herrn, sein werden, und welche nicht. Diejenigen, welche mit ihm leiden, werden mit ihm herrschen; diejenigen, welche durch einen Weg der Kompromisse in der Vermeidung der feurigen Prüfungen Erfolg haben, verfehlen auch die Miterbschaft in Herrlichkeit. Röm. 8:17

Jeder Gläubige, jeder Gerechtfertigte (Levit) im „Vorhof“, der sich während des Versöhnungstages, des Evangeliums-Zeitalters, darstellt, ist annehmbar als ein Opfer. Jetzt ist die angenehme Zeit. Und wer seinen Bund hält und das Opfer hinausführt, ist im Vorbild durch den „Bock für Jehova“ dargestellt. Diejenigen, welche sich nicht als willige Opfer hingeben, sondern den „jetzigen Zeitlauf liebgewinnen“, sind durch den „Bock für Asasel (Sündenbock)“ dargestellt.

Nun zurück zum Hohenpriester: Nachdem er den „Gnadenstuhl“ (buchstäblich: den Sühnungsdeckel oder den Ort, wo Genugtuung geleistet wird) mit dem Blut des Stieres siebenmal (vollkommen) besprengt hat, „schlachte (er) den Bock des Sündopfers, der für das Volk ist, und bringe sein Blut innerhalb des Vorhangs, und tue mit seinem Blut, so wie er mit dem Blut des Farren getan hat, und sprenge es auf den Deckel und vor den Deckel.“ (Verse 14,15) Kurz, alles, was mit dem Stier getan wurde, das wurde mit dem „Bock für Jehova“ wiederholt. Er wurde von demselben Hohenpriester getötet; sein Blut wurde in gleicher Weise gesprengt; sein Fett usw. wurde auch auf dem Altar im „Vorhof“ verbrannt. (Es ist der Beachtung wert, dass ein junger Stier stets sehr fett, ein Bock dagegen ein sehr mageres Tier ist. So hatte unser Herr Jesus, wie durch den Stier dargestellt wurde, eine Fülle von Fett, von Eifer und Liebe für sein Opfer; während seine Nachfolger, durch den Bock dargestellt, im Vergleich dazu sehr mager sind). Der Körper des „Bockes für Jehova“ wurde auf gleiche Weise verbrannt wie derjenige des Stieres „außerhalb des Lagers.“ 

Der Apostel Paulus erklärt, dass nur diejenigen Tiere, welche Sündopfer waren, außerhalb des Lagers verbrannt wurden. Und dann fügt er hinzu: „Deshalb lasst uns zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, seine Schmach tragend.“ (Hebr. 13:11-13) Damit wird der unbestreitbare Beweis geliefert, nicht nur dass die Nachfolger Jesu durch diesen „Bock für Jehova“ dargestellt werden, sondern auch dass ihr Opfer, in das ihres Hauptes Jesus eingerechnet, einen Teil des Sündopfers für die Welt ausmacht. „Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.“ Psalm 69:9

Wie mit dem Stier, so war es bei den Sündopfern auch mit dem Bock: Das Verbrennen „außerhalb des Lagers“ stellt die Geringschätzung dar, mit welcher das Opfer von denjenigen außerhalb des Lagers ohne Bundesbeziehung mit Gott betrachtet wird, den Ungläubigen. (1) Derer, welche das Opfer des Leibes Christi vom göttlichen Standpunkt aus betrachten, als süßen Weihrauch für Gott, der sogar bis zum Gnadenstuhl hindurchdringt, sind nur wenige - nur diejenigen, welche selbst im „Heiligen“ sind ,,mitsitzen ... in den himmlischen Örtern in Christo Jesu.“ (2) Diejenigen, welche die Opfer der Heiligen, dargestellt durch das Fett des „Bockes für Jehova“ des Sündopfers auf dem Altar von Erz, anerkennen und deren Selbstverleugnung als Gott wohlgefällig erkennen, sind zahlreicher alle, die sich im „Vorhof“-Zustand der Rechtfertigung befinden „der Haushalt des Glaubens.“ (3) Diejenigen außerhalb des Lagers, welche die Opferer und ihre Selbstverleugnung nur als das Verbrennen von „Auskehricht der Welt“ und „Auswurf aller“ betrachten, sind eine Klasse fern von Gott „seine Feinde durch böse Werke.“ Diese sind es, von denen unser Herr vorhersagte, dass sie „jedes böse Wort lügnerisch wider euch reden werden um meinetwillen.“

Welche Lehren prägen diese Dinge ein? Solange wir selbst wahre Opferer im „Heiligen“ sind, oder wahre Glieder vom „Haushalt des Glaubens“ im „Vorhof“, werden wir keine Schmäher derjenigen sein, welche in der gegenwärtigen Zeit wahre Opferer sind. Auch werden wir nicht durch Groll, Hass, Neid oder Streitsucht geblendet werden wodurch wir unfähig würden, die Opfer zu sehen, welche Gott annimmt. Was aber sollen wir sagen von denjenigen, welche einst „Brüder“ waren, Teilhaber an denselben Opfern, Opferer an demselben „Goldenen Altar“, Glieder des Ordens des königlichen Priestertums, und die so verändert werden, so von einem gegnerischen Geist besessen, dass sie von ihren Mitpriestern beständig Böses reden können! Wir müssen wahrlich für sie „fürchten“ (Hebr. 4:1), dass sie das „Heilige“ und den „Vorhof“ verlassen und jede Beziehung zu Gott abgebrochen haben in die „äußere Finsternis“ gegangen sind. Wir sollten alles tun, was in unseren Kräften steht, um sie wieder zurückzuführen (Jak. 5:20); aber um keinen Preis dürfen wir das „Heilige“ verlassen, um Böses mit Bösem und Schmähung mit Schmähung zu vergelten. Nein, alle, die getreue Unterpriester sein wollen, müssen in den Fußstapfen des großen Hohenpriesters nachfolgen, ihre Feinde lieben und Gutes tun denen, die sie verfolgen. Sie müssen ihn nachahmen, „der, gescholten, nicht wiederschalt, leidend, nicht drohte, sondern es dem übergab, der recht richtet.“ 1. Petr. 2:23

Der Bock für Jehova stellte alle treuen Nachfolger des Herrn dar, die „kleine Herde.“ Sie sind alle gleich; sie alle gehen denselben „schmalen Weg“; was also von der Klasse als Ganzes wahr ist, trifft auch auf jeden Einzelnen derselben zu. Daher war der „Bock für Jehova“ ein Vorbild von jedem Einzelnen und seinem Opfer, mit der Ausnahme, dass das Ganze vollendet und das Opfer aller beendet sein muss, ehe das „Blut“ des Bockes (den ganzen Leib Christi darstellend) auf dem „Gnadenstuhl“ dargebracht werden wird.

Das Sprengen des Blutes auf und vor den „Gnadenstuhl“ geschah in Gestalt eines Kreuzes, mit der Spitze oder dem Haupt des Kreuzes auf den „Gnadenstuhl.“ Dies wird durch die Beschreibung angezeigt: „Und (er) sprenge mit seinem Finger auf die Vorderseite des Deckels gegen Osten (auf den „Vorhang“ zu); und (quer dazu) vor den Deckel.“ So wurden die Sündopfer für die Sünden Israels erfüllt durch den Stier für die Unterpriester, den „Leib“ des Hohenpriesters, und für die Leviten, den „Haushalt des Glaubens“ des gegenwärtigen Zeitalters; durch den Bock „für das Volk“ Israel ein Vorbild der ganzen Welt, welche durch die Erkenntnis und die Gelegenheiten der Zukunft Gottes Volk werden wird.

Wir sehen also deutlich, dass dieses ganze Evangeliums-Zeitalter ein Zeitalter des Leidens und Sterbens ist für diejenigen, welche die menschliche, irdische Natur aufopfern, um Teilhaber der geistigen, himmlischen Natur zu werden. Sobald das Opfer Jesu für seinen „Leib“ und sein „Haus“ vollendet und nach seiner Himmelfahrt vor dem Vater dargebracht war, wurde der Beweis für des Vaters Annahme seines Opfers gesandt die Pfingsttaufe auf die Vertreter seiner Kirche, seines Leibes und Hauses. Dort kam seine Salbung, der Heilige Geist (symbolisiert durch das heilige Salböl), auf die Kirche und bleibt seitdem ständig auf allen lebenden Gliedern des Leibes des Hohenpriesters und bedarf keiner Wiederholung; denn jeder als ein Glied seines Leibes in Christo Hineingetaufte ist dadurch in seinen Heiligen Geist hineingetauft, den Geist, welcher jedes Glied jenes Leibes belebt.

Diese Verleihung des Heiligen Geistes war Gottes Zeichen für die Annahme jener an Jesum Glaubenden, die bereits geweiht waren und nach der Anweisung des Meisters auf Gottes Annahme ihrer Opfer (annehmbar in dem Geliebten) und auf ihre Zeugung zu Söhnen durch den Geist der Sohnschaft warteten. Dieses Kommen des Heiligen Geistes, der Macht oder „Hand“ des Herrn, zu Pfingsten wurde im Vorbild (Vers 15) gezeigt durch das Kommen des Hohenpriesters zur Tür der Stiftshütte, durch das Legen seiner Hände auf den „Bock für Jehova“ und das Töten desselben. Wie der Geist des Vaters Jesum befähigte, alles hinauszuführen, was durch das Töten des Stieres dargestellt war, so macht derselbe Geist, die Kraft oder der Einfluss Gottes, der Geist oder Einfluss der Wahrheit, durch Christum, welcher auf der „Bock für Jehova“-Klasse ruht, sie als „Neue Schöpfungen in Christo“ fähig, sich als Menschen zu kreuzigen den Bock, den verderbten Willen, zu töten in der Hoffnung auf die verheißene Herrlichkeit, Ehre und Unsterblichkeit der göttlichen Natur.

So konnte zum Beispiel der Apostel Paulus, erfüllt vom Geist des Anführers und Hauptes, alles für Verlust und Dreck achten, auf dass er Christum gewinne und (als ein Glied) in ihm erfunden werde. Von dieser Hoffnung und diesem Geist beseelt, konnte er sagen: „Ich (die Neue Schöpfung) lebe, doch nicht ich (die alte Natur, durch den geweihten Bock dargestellt).“ Diese wurde durch den Widerspruch und die Verachtung der Welt aufgezehrt außerhalb des Lagers. Paulus hatte alle seine irdischen Neigungen und Kräfte als ein lebendiges Opfer Gott dargebracht. Danach lebte Christus in ihm, die Hoffnung der Herrlichkeit die Gesinnung Christi, durch welche er seine verderbte, aber gerechtfertigte menschliche Natur und ihren Willen kreuzigte und in Knechtschaft führte.

Obwohl tatsächlich in der Welt, war er doch nicht von ihr; und in solchem Maße war dies wahr, dass er sagen konnte: „Was ich aber jetzt lebe im Fleische, lebe ich durch Glauben, durch den des Sohnes Gottes.“ (Gal. 2:20) Ja, durch Glauben war er gerechneterweise eine „Neue Schöpfung“ geworden, welcher die außerordentlich großen und kostbaren Verheißungen der göttlichen Natur gehörten, wenn er treu blieb. (2. Petr. 1:4) Er lebte im „Heiligen“-Zustand, sättigte sich an den „Schaubroten“ und wurde ständig durch das Licht des „Goldenen Leuchters“ erleuchtet. So mit Erkenntnis und Kraft ausgerüstet, war er fähig, „Weihrauch“ zu opfern, Gott wohlgefällig durch Jesum Christum; d. h. das Opfer des Apostels Paulus war wegen des ihm zugerechneten Verdienstes Jesu Gott annehmbar. So hielt er die Bock-Natur ständig geopfert; nicht nur hielt er den fleischlichen Willen tot, sondern er führte auch soweit wie möglich den fleischlichen Leib „in Knechtschaft“ dem neuen Willen unterworfen. Dasselbe ist auch von den anderen Gliedern dieser „Bock für Jehova“ Klasse getan worden, obgleich sie nicht so allgemein bekannt geworden sind. Des Paulus Opfer sandte einen sehr köstlichen Duft empor; sein Opfer war für Gott ein sehr lieblicher Wohlgeruch, doch gleich dem unsrigen war es Gott angenehm nicht wegen seines eigenen Wertes, sondern weil es auf Grund und infolge der Zurechnung des Verdienstes Christi, des Erlösers, des „Goldenen Altars“, dargebracht wurde.

Wie der Bock ergänzte, was vom Sündopfer noch rückständig war, und das durch den Stier begonnene Opfer vollendete, so „ergänzt“ die Jesu nachfolgende „kleine Herde“, „was noch rückständig ist von den Drangsalen des Christus.“ (Kol. 1:24) Nicht, dass unsere Opfer an sich wertvoll sind, wie dasjenige unseres Herrn es war, denn er allein war vollkommen und ein angemessenes Lösegeld, ein Sündopfer: die Annehmbarkeit unserer Opfer beruht auf seinem uns zugerechneten Verdienst, wodurch wir erst gerechtfertigt werden; und dann wird durch die Gnade, welche uns gestattet, unser gerechtfertigtes Selbst mit in dem vollkommenen Opfer unseres Herrn darzustellen, uns als Gliedern seines Leibes ein Anteil an den Leiden des Christus gewährt, damit wir schließlich auch seine Herrlichkeit teilen können teilhaben können an seinem zukünftigen Werk der Segnung der gesamten Menschheit mit Wiederherstellungs-Vorrechten und Gelegenheiten.

Einmal muss die Stunde kommen, da das Opfer der letzten Glieder dieses „Bockes für Jehova“ verzehrt und das Sündopfer für immer beendet sein wird. Dass wir jetzt am Ende des „Versöhnungstages“ leben, und dass jetzt die letzten Glieder dieser „Bock für Jehova“ Klasse sich opfern, glauben wir fest auf Grund anderweitig gegebener Beweise. Bald werden die letzten Glieder dieser Klasse, des Leibes Christi, jenseits des „Vorhangs“ jenseits des Fleisches eingehen in die Vollkommenheit der geistigen Natur, die bereits hier in der neuen Gesinnung oder dem neuen Willen begann, welcher jetzt ihre sterblichen Leiber beherrscht. Und nicht nur das, sondern solchen Glaubenstreuen ist die höchste geistige Natur verheißen die „göttliche Natur.“ 2. Petr. 1:4

Das Durchschreiten des zweiten „Vorhangs“ bedeutet für den Leib, was es für das Haupt bedeutete: es bedeutet in der Darbringung des Blutes des Bockes dasselbe, was es in der Darbringung des Blutes des Stieres bedeutete. Der Leib des den zweiten „Vorhang“ durchschreitenden Priesters, das Blut des Bockes tragend, stellte das Eingehen des Leibes Christi ganz jenseits menschlicher Zustände in die Vollkommenheit der göttlichen Natur dar, wo wir Christo Jesu gleich sein werden, welcher jetzt „der Abdruck seines (des Vaters) Wesens“ ist. O gesegnete Hoffnung! „Ich . . . werde gesättigt werden, wenn ich erwache mit deinem Bilde“, wurde prophetischerweise von Jesu gesprochen. Und wie erhaben ist die Verheißung, dass „wir ihm gleich sein“ werden! Hebr. 1:3; Röm. 8:29; Psalm 17:15; 1. Joh. 3:2

Aber wenn wir den Preis gewinnen möchten, nach welchem wir laufen, dann

„Ermunt’re dich, mein Seel, und streb’
Mit Eifer nach dem Lohn!
Wer Sieger in dem Wettlauf bleibt,
Erlangt des Lebens Kron!

Die dich beachten rings umher,
Es sind der Zeugen viel.
Vergiss die Schritte, die getan,
Und ringe nach dem Ziel!“

Ist das „Allerheiligste“ erreicht, dann wird der Beweis der Opferung des Leibes „für das Volk“ dargebracht werden, wie es im Vorbild durch das Sprengen des Blutes des Bockes auf den „Gnadenstuhl“ dargestellt war. „Und er tue Sühnung für das Heiligtum wegen der Unreinheiten der Kinder Israel und wegen ihrer Übertretungen nach allen ihren Sünden; und ebenso soll er für das Zelt der Zusammenkunft tun, das bei ihnen weilt, inmitten ihrer Unreinheiten.“ - 3. Mose 16:16

Bei seiner Darbringung wird es „für das Volk“ angenommen werden, wie das unseres glorreichen Anführers angenommen wurde „für sich (seinen Leib) und für sein Haus (den Haushalt des Glaubens).“ So wird das Versöhnungswerk vollendet werden. Sünde und Strafurteil werden für alle völlig getilgt sein, und das große Werk, der Welt die herrlichen Ergebnisse jener Aussöhnung zuteil werden zu lassen wird dann schnell folgen geradeso wie gleich nach der Annahme des Opfers Jesu der Pfingstsegen auf den „Leib“ und sein fortwirkender Einfluss auf den „Haushalt des Glaubens“ kam nachdem er durch den „Vorhang“ des Fleisches hindurchgegangen war und unser Erlösungsopfer vor Gott dargebracht hatte.

Das Besprengen aller Dinge mit dem Blut zeigte, dass das „Blut“ völlige Genugtuung leistet, und zeigte ebenso an, dass das darauffolgende Werk mit dem „Sündenbock“ kein Teil des Sündopfers und auch nicht erforderlich war, um das Werk der „Sühnung“ zu vollenden. Daher müssen wir in ihm einen anderen Zweck und eine andere Bedeutung sehen.

Der Sündenbock

„Und hat er die Sühnung des Heiligtums („Allerheiligsten“) und des Zeltes der Zusammenkunft (des „Heiligen“) und des Altars (im „Vorhof“) vollendet, so soll er den lebendigen Bock herzubringen. Und Aaron lege seine beiden Hände auf den Kopf des lebendigen Bockes (Sündenbockes) und bekenne auf ihn alle Ungerechtigkeiten der Kinder Israel (vorbildlich von der Welt) und alle ihre Übertretungen nach allen ihren Sünden; und er lege sie auf den Kopf des Bockes und schicke ihn durch einen bereitstehenden Mann fort in die Wüste.“ Verse 20-22

Wie schon gesagt, verstehen wir, dass dieser „Sündenbock“, welcher mit dem anderen als Opfer dargestellt wurde, es aber unterließ, zu opfern und dem Beispiel des Stieres zu folgen, eine Klasse des Volkes Gottes darstellte, welche wohl den Bund geschlossen hat, der Welt zu sterben und ihre gerechtfertigte menschliche Natur aufzuopfern, aber das gelobte Opfern auszuführen versäumt. Dieser „Bock“ stellt nicht diejenigen dar, „die sich zurückziehen zum Verderben“, diejenigen, die wie die gewaschene Sau zum Wälzen im Kot der Sünde zurückkehren (Hebr. 10:29; 2. Petr. 2:22), sondern eine Klasse, welche die Sünde zu meiden, einen reinen Lebenswandel zu führen und den Herrn zu ehren sucht; doch da sie auch die Ehre und die Gunst der Welt sucht, wird sie davon zurückgehalten, die Aufopferung irdischer Rechte im Dienste des Herrn und seiner Sache durchzuführen.

Diese „Sündenbock“-Klasse war während dieses ganzen Evangeliums-Zeitalters vorhanden. Dieser eine Bock und das Werk, das mit ihm am Ende des „Versöhnungstages“ geschah, waren in einem allgemeinen Sinne eine bildliche Darstellung von jedem Einzelwesen jener Schar während des Zeitalters, obwohl er besonders die am Ende des Zeitalters des Opferns lebenden Glieder dieser Klasse darstellte. Lasst uns zuerst sehen, welches Verfahren Gott mit Gliedern dieser Schar vorhat, welche leben werden, wenn das Werk des Sündopfers vollendet ist mit den letzten Gliedern der „Sündenbock“-Schar und dann sehen, wie das Vorbild auch auf die vorangegangenen Glieder derselben Klasse anzuwenden sein wird.

Behalten wir im Gedächtnis, dass wir jetzt zukünftige Dinge behandeln, nach den „Sündopfern.“ Der „Bock für Jehova“ ist noch nicht völlig verzehrt, folglich ist die „kleine Herde“, durch den Leib des Priesters dargestellt, noch nicht durch den zweiten „Vorhang“ in den Zustand geistiger Vollkommenheit eingegangen; und das besondere Werk mit dem lebendigen „Sündenbock“ wird erst danach geschehen.

Andere Schriftstellen (Offb. 7:9, 13-17; 1. Kor. 3:15) zeigen uns, dass es eine „große Schar“ geben wird, welche während dieses Zeitalters zum Wettlauf um den großen Preis der Miterbschaft mit Jesu angetreten sind und es versäumen, „also“ zu „laufen“, dass sie ihn erlangen. Diese, obwohl „verwerflich“, soweit es den Preis betrifft (1. Kor. 9:27), sind nichtsdestoweniger Gegenstände der Liebe des Herrn; denn im Herzen sind sie Freunde der Gerechtigkeit und nicht der Sünde. Darum wird der Herr sie nach seiner Vorsehung durch die Lebensverhältnisse in „große Drangsal“ kommen lassen und auf diese Weise für sie das „Verderben des Fleisches“ vollziehen, „auf dass der Geist errettet werde am Tage des Herrn Jesus.“ (1. Kor. 5:5) Sie weihten ihr gerechtfertiges menschliches Leben, Gott nahm diese Weihung an und rechnete sie ihrem Bund gemäß tot als menschliche Wesen und lebend als Neue geistige Schöpfungen. Aber durch ihr Versäumnis, den Vertrag der Selbstaufopferung auszuführen, schnitten sie sich selbst ab von dem „königlichen Priestertum“ von der Gliedschaft im Leibe Christi. „Jede Rebe in mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg.“ Joh. 15:2

Diese sind in einem bemitleidenswerten Zustand: Sie haben versäumt, den Preis zu gewinnen, und können daher nicht die göttliche Natur erlangen; auch können sie nicht mit der Welt Wiederherstellung zu menschlicher Vollkommenheit erhalten, denn bei ihrer Weihung wurden alle menschlichen Rechte und Vorrechte für geistige eingetauscht und für die Gelegenheit, in der Rennbahn um den Preis der göttlichen Natur zu laufen. Aber obgleich nicht freiwillige Überwinder, liebt der Herr sie und wird die befreien, welche durch Todesfurcht (Furcht vor Verachtung Furcht vor der Schmach, welche der Stier und der Bock außerhalb des „Lagers“ in der Wüste, dem abgesonderten oder toten Zustand getragen haben) das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren der Knechtschaft der Furcht vor Menschen, menschlichen Überlieferungen und Meinungen, die immer einen Fallstrick bereiten und zurückhalten vom völligen Gehorsam gegen Gott, selbst bis zum Tod. Hebr. 2:15

Durch die Gunst des Hohenpriesters soll diese große Schar in „große Drangsal“ gehen und ihr Fleisch vernichtet werden. Dies wird sie nicht zu freiwilligen „Überwindern“ machen, noch ihnen die Gliedschaft im Leibe - der Braut Christi einbringen. Sie werden nicht einen Platz auf dem Thron als Könige und Priester erhalten, sondern eine Stellung „vor dem Thron“, als vollkommene Geistwesen, jedoch nicht der höchsten Ordnung geistigen Daseins der göttlichen. Obgleich sie nicht die Krone des Lebens, Unsterblichkeit, besitzen werden, werden sie doch, wenn durch die Drangsal recht geschult, einen Zustand „gleich Engeln“ erhalten. Sie werden Gott in seinem Tempel dienen, doch werden sie nicht Glieder jenes symbolischen Tempels sein, welcher der Christus ist. Offb. 7:14, 15

Diese durch den „Sündenbock“ dargestellte Klasse wird in den Wüsten-Zustand der Trennung von der Welt geschickt werden, durch den „bereitstehenden Mann“ ungünstige Umstände dorthin genötigt, um durch Widerwärtigkeiten daselbst geschlagen zu werden, bis sie die Eitelkeit, Falschheit und gänzliche Wertlosigkeit der Billigung der Welt erkennt, bis alle menschlichen Hoffnungen und Bestrebungen sterben und sie zu sagen bereit sind: Gottes Wille, nicht der meine, geschehe! Die Welt ist stets bereit, die Gezüchtigten und Bedrängten zu verachten und zu verstoßen, auch wenn diese ihre falsche Gunst und leeren Ehren ernsthaft begehren. Der Körper des „Sündenbockes“ wurde in der Wüste nicht verbrannt: nur Sündopfer (der Stier und der „Bock für Jehova“) wurden verbrannt. (Hebr. 13:11) Das Verbrennen der Sündopfer stellte die standhafte, ununterbrochene Ergebung dieser Klassen in der Feuerprobe des Leidens dar „getreu (willige Opfer) bis zum Tode.“ Beide Bockklassen leiden bis zum Tode des menschlichen Willens und Leibes; aber die Glieder der ersten Klasse sterben bereitwillig: sie werden durch das ständige Kreuzigen des Fleisches verzehrt, im Bilde dargestellt durch das ständig brennende Feuer, bis nichts mehr zu verbrennen ist. Diejenigen von der zweiten Klasse werden einfach in die Wüste geschickt und dort dem unfreiwilligen Sterben überlassen. Ihre Liebe für den Beifall der Welt geht dort unter der Gleichgültigkeit, dem Spott und der Verachtung der Welt zu Grunde; und ihre neue geistige Natur reift inzwischen zum Leben heran. Die „Bock für Jehova“ Klasse legt die menschliche Natur durch des Herrn Geist und Hilfe opfernd, bereitwillig, freiwillig nieder; das Fleisch der „Sündenbock“ Klasse wird unter göttlicher Vorsehung vernichtet, auf dass der Geist errettet werde.

Dies wird nicht nur binnen kurzem in bemerkbarer Weise an den letzten Gliedern dieser „Sündenbock“ Klasse vollzogen werden, sondern dasselbe ist bis zu einem gewissen Grad das ganze Evangeliums-Zeitalter hindurch erfüllt worden; denn es hat immer eine Klasse gegeben, und zwar eine große, welche den Eigenwillen nur durch Zwang in den Tod gab: anstatt freiwillig zu opfern, erlitt sie das „Verderben des Fleisches.“ (1. Kor. 5:5) Die durch die beiden Böcke dargestellten Klassen sind während des ganzen Zeitalters Seite an Seite entwickelt worden.

Wenn alle Glieder der „kleinen Herde“ jenseits des „Vorhangs“ eingegangen sein werden, dann wird göttliche Vorsehung, die „Hand des Herrn“, jene Gebundenen, „welche durch Todesfurcht (vor der Welt) das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren“, befreien durch Beseitigung der vielen Theorien, Glaubensbekenntnisse, Überlieferungen von Menschen und der großen nominellen Kirchenorganisationen, worin, woran und wodurch sein Volk der „Sündenbock“ Klasse zurückgehalten wird gehindert, die Stimme des Herrn zu hören und ihr zu gehorchen.

Durch „Babylons“ Fall in die Freiheit genötigt, werden diese „Drangsals-Heiligen“, während sie erkennen, dass der große Preis verloren gegangen ist, dann auf die Stimme des Hohenpriesters hören und sich durch Zwang in den Wüstenzustand der Absonderung und der Vernichtung des Fleisches versetzt finden. Zu keiner früheren Zeit hat es so viele gebundene Geweihte gegeben wie in der Gegenwart; doch hat es das ganze Zeitalter hindurch etliche gegeben.

Alle Geweihten beider Klassen (der „Bock für Jehova“ Klasse und der „Sündenbock“ Klasse) gehen durch große Prüfungen und Anfechtungen; von der einen Klasse jedoch werden sie als leichte Drangsale betrachtet, gern auf sich genommen und es als eine Freude angesehen, der Leiden würdig erachtet zu sein. Sie bringen ein freiwilliges Opfer dar, gleich dem des Hauptes. Der anderen Klasse sind sie lästig, große Drangsale, fast ohne Freude ein erzwungenes Verderben des Fleisches. Und dementsprechend unterschiedlich sind ihre Stellungen und Belohnungen am Ende des Laufes.

Die Brandopfer des Versöhnungstages

„Und Aaron soll in das Zelt der Zusammenkunft (das „Heilige“) hineingehen und die Kleider von Linnen ausziehen, die er anzog, als er in das Heiligtum (das „Allerheiligste“) hineinging, und sie dort niederlegen; und er soll sein Fleisch im Wasser baden an heiligem Ort (im „Vorhof“) und seine (üblichen) Kleider (die Kleider der Herrlichkeit und Schönheit) anziehen; und er soll hinausgehen und sein Brandopfer und das Brandopfer des Volkes opfern und Sühnung tun für sich (den Leib die Kirche die „kleine Herde“) und für das Volk“ (3. Mose 16:23, 24); dieselbe Sühnung von einem anderen Standpunkt aus geschildert oder im Vorbild dargestellt.

Das Brandopfer bestand aus zwei Widdern (Verse 3, 5); der eine stellte den Stier dar, der andere den Bock für Jehova. Dieselben, beide gleich, zeigen die Harmonie und Einheit der von Jesu und seinen Fußstapfen-Nachfolgern dargebrachten Opfer dass in Gottes Augen sie alle ein Opfer sind. „Denn sowohl der, welcher heiligt (Jesus), als auch die, welche geheiligt werden (die kleine Herde), sind alle von einem; um welcher Ursache willen er sich nicht schämt, sie Brüder zu nennen.“ Hebr. 2:11

Dies wird weiter in der Behandlung eines jeden dieser Opfer gezeigt. Die Widder des „Brandopfers“ wurden in Stücke zerlegt, gewaschen und die Stücke zum Haupt auf den Altar gelegt und verbrannt ein Brandopfer von lieblichem Geruch vor Jehova. Da mit beiden Widdern so verfahren wurde, zeigte es, dass sie alle in Jehovas Augen Teile eines Opfers waren: die Glieder mit dem Haupt vereint, annehmbar als ein Ganzes, als die Sühnung für die Sünden der Welt so die Forderungen der Gerechtigkeit zu Gunsten der ganzen Welt der Sünder befriedigend.

Wie die Sündopfer den Opfertod des Erlösers illustrierten, so illustrierte das darauffolgende Brandopfer Gottes Bekundung der Annahme des gleichen Opfers. Lasst uns nicht vergessen, dass Gott auf diese Weise zeigt, dass er seine Annahme der „besseren Opfer“ als Stiere und Böcke erst kundtun wird, wenn die Opfer für Sünden vollendet sind und der wahre Hohepriester mit der Ehre und Herrlichkeit seines Amtes bekleidet ist, dargestellt durch das Wechseln der Kleider. Während der Zeit der Verrichtung des Sündopfers trug er nur die weißleinenen Kleider. Danach (und gewöhnlich) trug er die herrlichen Kleider, welche die ihm verliehene Ehre und Herrlichkeit illustrierten. Während des Evangeliums-Zeitalters gehen die Sündopfer vor sich, und es wird den Priestern keine Ehre zuteil; aber an seinem Ende kommt die äußere Kundgebung von Gottes Billigung und Annahme derselben durch das Bekleiden der Priester, welche die Opfer verrichteten, mit Herrlichkeit und Ehre und durch das Segnen des Volkes, für dessen Sünden sie Sühnung taten.

Das Brandopfer wurde auf dem Altar im „Vorhof“ verbrannt, damit lehrend, dass Gott seine Annahme des Opfers des ganzen Leibes (Haupt und Stücke oder Glieder) vor den Augen aller im „Vorhof“-Zustand Befindlichen, nämlich aller Gläubigen, kundtun wird. Doch vor dieser Bekundung von Gottes Annahme des Werkes vor den Gläubigen wird die „Sündenbock“ Schar hinausgeschickt, und die Kleider des Priesters werden gewechselt.

Wie die während des ganzen Opferwerkes getragenen weißen Gewänder den Leib bedeckten und die Rechtfertigung des Leibes darstellten, seine Reinheit in Gottes Augen durch Christum, so stellen die danach angelegten „Kleider der Herrlichkeit und Schönheit“ die Herrlichkeit der Stellung und des Werkes der Kirche in der Zukunft dar, nachdem die Neuen Schöpfungen vollkommen gemacht sein, nachdem sie jenseits des „Vorhangs“ gegangen sein werden. Das Waschen mit Wasser bedeutet dieses Mal nicht, dass das Ablegen der weißen Gewänder (zugerechnete Gerechtigkeit) jetzt die Wiederbeimessung von Sünde bezeichnet, sondern die Vollendung der Reinigung, die Vollkommenmachung des „Leibes“ in der Auferstehungsvollendung wobei die Kleider der Herrlichkeit und Schönheit die Herrlichkeit, Ehre und Unsterblichkeit der Ersten Auferstehung zur göttlichen Natur darstellen. Das Waschen zeigt ferner, dass die Sünden des Volkes, für welche Sühnung gemacht worden ist, der Reinheit des Priesters nicht anhaften oder dieselbe beflecken.

So endete dieses Vorbild von der Entwicklung der Priesterschaft und der Genugtuung für die Sünden der Welt. Doch wir verweilen, um den Blick auf einige Verse dieses Kapitels (3. Mose 16) zu werfen, die nicht so direkt mit unserem Thema in Verbindung stehen.

Vers 17: „Kein Mensch soll in dem Zelt der Zusammenkunft sein, wenn er hineingeht, um Sühnung zu tun im Heiligtum (dem „Allerheiligsten“), bis er hinausgeht. Und so tue er Sühnung für sich und für sein Haus und für die ganze Versammlung Israels.“

Diese Beschränkung findet nur auf diesen besonderen Tag Anwendung, denn der Apostel sagt „Die Priester gehen in die vordere Hütte (das „Heilige“) allezeit hinein und vollbringen den Dienst; in die zweite (Hütte das „Allerheiligste“) aber einmal des Jahres allein der Hohepriester“, an diesem „Versöhnungstag“, welcher jährlich wiederholt wurde. Hebr. 9:7

Die Vorrechte der wahren Stiftshütte gehören nur denjenigen, welche Priester Glieder des Leibes des Hohenpriesters sind, so dass, ob jetzt im ersten dieser himmlischen Zustände (als geistlich Gesinnte, Neue Schöpfungen in Christo Jesu) oder ob, wie wir bald zu sein hoffen, im zweiten oder vollkommenen geistigen Zustand, es in jedem der beiden Fälle nur sein wird, weil wir in Christo Jesu sind, Neue Schöpfungen - nicht mehr Menschen. „Ihr aber seid nicht im Fleisch (menschlich), sondern im Geiste (geistlich gesinnte Neue Schöpfungen), wenn anders Gottes Geist in euch wohnt.“ Röm. 8:9

Vers 28: „Und der sie (den Stier und den Bock des Sündopfers) verbrennt, soll seine Kleider waschen und sein Fleisch im Wasser baden; und danach darf er ins Lager kommen.“

Dies scheint zu lehren, dass diejenigen, welche bei der Schmähung, Beschimpfung und Vernichtung der Menschheit Jesu (des Stieres) und der Menschheit seiner „kleinen Herde“ (des Bockes) hauptsächlich als Werkzeuge dienen, keine besondere Strafe dafür erleiden werden, weil sie es unwissentlich tun gleichzeitig Gottes Plan erfüllend. Sie mögen sich waschen und reinigen und ins Lager kommen d. h. in denselben Zustand wie die übrigen von der Welt, die alle durch Vererbung Sünder, die alle vom adamitischen Verderben und Tod losgekauft worden sind, und die alle auf die Wiederkunft des großen Hohenpriesters warten und auf den Segen, der dann allen zuteil werden soll.

Vers 26: „Und wer den Bock als Asasel fortführt, soll seine Kleider waschen und sein Fleisch im Wasser baden; und danach darf er ins Lager kommen.“

Dies lehrt dieselbe Lektion hinsichtlich derer, die als Werkzeuge dienen werden, um die Drangsal und das daraus folgende Verderben des Fleisches über die durch den „Sündenbock“ dargestellte „große Schar“ zu bringen. Sie werden für diese Übeltaten vom Herrn besondere Vergebung erhalten müssen, aber schließlich werden sie auf der gleichen Stufe stehen wie andere Menschen.

Die auf die „Versöhnungstags“ Opfer
folgenden Segnungen

Damit endete der „Versöhnungstag“ des Vorbildes; und Israel, im Vorbild auf diese Weise von Sünde gereinigt, wurde nicht mehr als befleckt und von Gott getrennt angesehen, sondern als nun einig mit ihm. Die Gerechtigkeit verurteilte sie nicht mehr, sondern ermunterte sie, Gottes versöhnte Gegenwart in ihrer Mitte zu erkennen, um sie zu segnen, zu bewahren und in das Kanaan der Ruhe und des Friedens zu führen.

Das Gegenbild des „Versöhnungstages“ ist dieses Evangeliums-Zeitalter, in welchem Jesus und „sein Leib“, die Kirche (kraft der Erlösung und der daraus folgenden Rechtfertigung), der Gerechtigkeit zur vollen Genugtuung für die Adamitische Sünde Opfer darbringen. Wenn das Werk der Sühnung vollendet ist, dann wird Gott die Menschheit anerkennen und sein Heiligtum unter den Menschen errichten. Dann wird erfüllt werden, was geschrieben steht: „Siehe, die Hütte Gottes (Gottes Wohnung, die verherrlichte Kirche) bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein (werden), und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste (die Herrschaft von Satan, Sünde und Tod) ist vergangen. Und der auf dem Throne saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu.“ Offb. 21:3-5

Doch wenn auch alle diese Segnungen das Ergebnis der Errichtung von Gottes Wohnung oder Heiligtum unter den Menschen sein werden („Ich werde herrlich machen die Stätte meiner Füße“: „die Erde (ist) der Schemel meiner Füße“ Jes. 60:13; 66:1), wird das sich daraus ergebende Werk der Segnung doch ein allmähliches sein und zu seiner Vollendung das ganze Millenniums-Zeitalter erfordern; d.h. adamischer Tod, Schmerz und Tränen werden fortschreitend ausgerottet (weggewischt) werden. Dieses Ausrotten wird mit dem zweiten Kommen Christi, des königlichen Priesters, beginnen, wird aber erst am Schluss des Millenniums-Zeitalters vollständig beendet sein.

Der allmähliche Vorgang, durch welchen der Mensch zur Vollkommenheit des Wesens und zur völligen Harmonie mit Jehova gebracht werden wird, ist treffend dargestellt in den Opfern Israels, die im Vorbild nach dem „Versöhnungstag“ dargebracht wurden, und deren Gegenbilder, wie wir in Kürze sehen werden, während des Millenniums erfüllt werden.

Um diese Opfer des Vorbildes richtig zu unterscheiden und zu verstehen, muss erkannt werden, dass das gegenwärtige Evangeliums-Zeitalter der „Versöhnungstag“ ist, um vor Gott für die allgemeine Sünde der Menschheit zu sühnen; und dass im Vorbild alle auf den „Versöhnungstag“ folgenden Opfer Erfüllungen und Gegenbilder darstellten, die nach Beendigung des Evangeliums-Zeitalters fällig sind während des Millenniums-Zeitalters, in welchem die Welt der Sünder mit Gott versöhnt oder einig gemacht werden kann.

Hieraus können wir ersehen, dass Einig-machung zwei Teile hat erstens, Einig-werden der Gerechtigkeit mit Adam und seinen Kindern, die sie nicht länger mehr wegen seiner Sünde verurteilt und vernichtet; und zweitens, Rückkehr des Sünders zur Einig-machung mit Gottes gerechten Gesetzen, zur Anerkennung und Befolgung derselben. Die erste dieser Phasen der Einig-machung oder Aussöhnung wird ganz ausschließlich durch des Priesters Darbringung der „Versöhnungstags“ Opfer herbeigeführt. Die andere die Aussöhnung der Welt mit Gott oder das Bringen von so vielen aus der Menschheit, als da wollen, zu völligem Einig-werden und zur Harmonie mit Gott, wird während des nächsten Zeitalters vollendet werden, durch das „königliche Priestertum“, die verherrlichten Könige und Priester, welche der im Vorbild durch Mose dargestellte große Prophet sein werden, den der Herr erwecken wird, um das Volk zu belehren und zu regieren. Und wenn sie nicht auf ihn hören werden, werden sie vom Leben abgeschnitten werden den zweiten Tod sterben. Apg. 3:23

Lasst uns jedoch deutlich erkennen, dass die Heiligen, die Nachfolger Jesu, obgleich es ihnen, wie im „Bock für Jehova“ dargestellt, gestattet ist, Teilnehmer und Glieder des Sündopfers für die Welt zu sein, dies nicht sind, weil sie von Natur reiner oder besser sind als die Welt; denn das ganze Geschlecht Adams war in ihm verurteilt, und unter ihnen 2ist kein Gerechter, auch nicht einer“ (Röm. 3:10); keiner könnte ein Lösegeld geben für seinen Bruder. Psalm 49:7

Es ist eine Gunst, dass sie am Opfer für Sünden teilhaben, damit sie dadurch mit Jesu die verheißene göttliche Natur teilen und seine Gefährten und Miterben sein können. Die Wohltaten aus dem Tode Jesu wurden zuerst für sie angewandt, wodurch sie gerechtfertigt oder gereinigt wurden, um ihnen zu gestatten und zu ermöglichen, sich als wohlgefällige Opfer darzustellen. Also ist es sein Tod, der die Welt segnet, durch seinen Leib, die Kirche.

 

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