Kapitel
6
Auf
den „Versöhnungstag“ folgende Opfer
—
Diese
sind Vorbilder für Bereuungen, Gelübde, Verpflichtungen
usw.
während des Millenniums
—
Des Volkes Brandopfer
—
Die Friedensopfer
—
Die Speisopfer
—
Die Schuldopfer
—
Das Aufhören der Unterschiede zwischen Mann und Frau in
den
Vorbildern gezeigt. |
|
Die aus dem Volk (Israel
— der Welt) nach den Versöhnungstags-Opfern — im Vorbild durch die Gesamtopfer Israels dargestellt — von jedem für sich selbst dargebrachten Opfer gehören
zum nächsten Zeitalter und werden dann dem verherrlichten königlichen
Priestertum dargebracht. Nichtsdestoweniger hat dies jetzt schon einen
ganz kleinen Anfang; so ist zum Beispiel der begüterte Weltmensch in
diesem Sinn ein Verwalter von Gütern Gottes und kann jenen
„Mammon“ jetzt verwenden, um sich damit Freunde zu erwerben, damit
dann, wenn dieses Zeitalter der Herrschaft Satans zu Ende ist und die
Herrschaft Christi beginnt (unter welcher er dann kein Verwalter mehr
sein wird), jene ihn segnen, die er so begünstigte. Wenn die
weltlichen Verwalter von Reichtum (des Mammons oder Gottes dieses
Zeitalters) weise wären, dann würden sie mehr von ihrem Vermögen
auf diese Weise verwenden. Denn wer immer einem der Geringsten dieser
Priester, weil er ein solcher ist, einen Becher kalten Wassers
darreichen wird, der wird keineswegs unbelohnt bleiben, wenn das Königreich
Christi aufgerichtet ist und seine Herrschaft beginnt. — Luk. 16:1-8; Matth. 10:42
Solche Opfer, welche nicht zu
der Klasse gehören, die wir als „Versöhnungstags-Opfer“
bezeichnen, illustrierten Darbringungen und Opfer, welche in das
Millenniums-Zeitalter gehören.
Wie im Vorbild die „Versöhnungstags“-Opfer
allen anderen vorangingen und eine Grundlage waren der
allgemeinen Vergebung für ganz Israel und für dessen Annahme bei
Gott, diesen aber nach jenem Tag andere Opfer von Einzelpersonen
folgten, „Sündopfer“, „Schuldopfer“, „Friedensopfer“ usw.
genannt, so wird es auch im Gegenbild sein. Nachdem die Opfer dieses
Evangeliums-Zeitalters „das Volk“, die Welt, in einen Zustand des
Gerechtfertigtseins gebracht haben, werden immer noch Sünden und Übertretungen
begangen werden, welche Eingeständnis und Sühnung erfordern und
diese Nach-Opfer notwendig machen werden.
Die Versöhnungstags-Opfer
stellten die Aufhebung der adamitischen Sünde durch das Opfer des
Christus dar; aber wenn auch während des Millenniums die Wohltaten
der Sühnung zu Gunsten der Welt angewendet werden, obwohl die
Menschen allmählich wiederhergestellt werden zu tatsächlicher
Vollkommenheit, zu Leben und Harmonie mit Gott, werden doch noch
Fehler begangen, für welche sie in gewissem Maße verantwortlich sein
werden. Dafür müssen sie irgendwie Genugtuung leisten, begleitet von
Reue, bevor sie durch Christum, ihren Mittler, wieder in Einklang mit
Gott sein können.
Weihung wird auch im nächsten
Zeitalter geboten sein, aber infolge des Herrschaftswechsels über die
Welt wird Weihung nicht mehr wie jetzt in den Tod erfolgen,
sondern im Gegenteil zum Leben; denn mit dem Abschluss der
Vorherrschaft des Bösen kommt auch das Ende von Schmerz, Kummer und
Tod, außer für Übeltäter. Weihung muss immer ein freiwilliges
Darbringen des ganzen Vermögens des einzelnen sein; darum ist dies in
einigen der Opfer nach dem Versöhnungstag dargestellt.
Weil im nächsten Zeitalter
die „Versöhnungstags“-Opfer die Grundlage für alle Sündenvergebung
sein werden, darum würde es im Vorbild für den Sünder angebracht
sein, ein Opfer darzubringen, welches eine Anerkennung der „Versöhnungstags“-Opfer
als Grundlage für erneute Vergebung andeuten würde. Und so finden
wir, dass alle Opferungen des Volkes nach dem „Versöhnungstag“
solcher Art waren, dass sie auf die Opfer jenes Tages zurückwiesen
oder sie anerkannten. Diese Opfer konnten Rinder oder Schafe oder Vögel
(Turteltauben oder junge Tauben) oder feines Mehl sein — die dargebrachte Gabe musste dem Vermögen des
Opfernden entsprechen.
Während des Millenniums-Zeitalters
werden alle Menschen „zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ und so
die vollste Gelegenheit zur Errettung vom Fluch (der Verdammnis oder
dem Urteilsspruch) des adamitischen Todes haben. (1. Tim. 2:4) Wenn
wir bedenken, dass dieser Tod alle Krankheit, allen Schmerz und alle
Unvollkommenheit einschließt, welchen die Menschheit jetzt
unterworfen ist, dann sehen wir, dass Gottes Plan eine vollständige
Wiederherstellung zu menschlicher Vollkommenheit einschließt; nur
diejenigen, welche mit Bedacht die dann allen gebotenen Gelegenheiten
zurückweisen oder vernachlässigen, werden den Zweiten Tod sterben.
Aber Vollkommenheit wird allmählich kommen, und es wird die
Mitwirkung des Willens des Sünders erfordern, um sie je zu erreichen.
Er muss tun, was er kann, um wieder zur Vollkommenheit
emporzusteigen, und wird dabei jeden erforderlichen Beistand haben.
Dies wird allgemein durch diese Opfer gezeigt: Sie sollten dem Vermögen
eines jeden Menschen entsprechen. Da jedoch jeder durch Sünde
entartet und unvollkommen ist, muss er, wenn er zur Erkenntnis der
Wahrheit kommt, sich Gott darbringen, wobei das Opfer seinen Zustand
anzeigt. Die im Vorbild vom Ärmsten dargebrachte Turteltaube oder
junge Taube stellte das gerechtfertigte Alles des moralisch Armen und
Gesunkenen dar; der von anderen Vermögenderen dargebrachte Bock
stellte das Alles eines weniger Gesunkenen dar; während der Stier das
Alles derjenigen darstellte, welche menschliche Vollkommenheit erlangt
haben. Wie im Vorbild bei den Opfern des Versöhnungstages ein Stier
verwendet wurde, um die vollkommene Menschheit (viel Fett) des Opfers
Jesu darzustellen, und ein Bock (eigensinnig und mager), um die
unvollkommene menschliche Natur der Heiligen darzustellen, so stellten
diese Tiere gleicherweise die Opferer (Israel — ein Vorbild der gläubigen Welt im Millennium) bei ihrer
Weihung dar. Aber man sollte daran denken, dass diese Brandopfer und
Friedensopfer der Zukunft die Menschen als sich Weihende darstellen — sich dem Herrn Hingebende. Sie stellen nicht Sündopfer
dar, um wie die Opfer des Versöhnungstages Sühnung zu sichern. Es
gab in der Tat Schuldopfer, welche gewissermaßen Sündopfer für den
Einzelnen waren; aber diese waren, wie wir jetzt sehen werden, gänzlich
verschieden von den nationalen Sündopfern des Versöhnungstages.
Wenn diejenigen aus der
Menschheit, welche bereitwillig Gottes Gnade annehmen, am Schluss des
Millenniums zur Vollkommenheit gebracht sein werden, wird es keinen
Armen mehr geben im Sinne der Unfähigkeit, einen Stier zu opfern — im Sinne der Unzulänglichkeit geistiger, moralischer
oder körperlicher Fähigkeit. Alle werden vollkommene Menschen sein,
und ihre Opfer werden sie selbst in Vollkommenheit sein, im Vorbild
durch Stiere dargestellt. David spricht davon, wenn er sagt: „Dann
wirst du Lust haben an Opfern der Gerechtigkeit (des Rechttuns), an
Brandopfern; dann wird man Farren (Stiere — vollkommene Opfer) opfern auf deinem Altar.“
(Psalm 51:19) Doch dass Davids Worte nicht so verstanden werden
sollten, als lehrten sie die Wiedereinführung der buchstäblichen
blutigen Opfer des Vorbildes, ist offensichtlich, denn in demselben
Zusammenhang sagt er:
„Denn du hast keine Lust an
Schlachtopfern (weder den vorbildlichen, noch den gegenbildlichen — volle Sühnung für Sünde ist damals „ein für
allemal“ vollbracht worden) . . . Die Opfer Gottes sind ein
zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du,
Gott, nicht verachten.“ Alle diese Opfer müssen aus freiem Willen
und Wunsch des Opferers erbracht werden. — 3. Mose 1:3
Die Vollständigkeit der
Weihung wurde durch den Tod des Tieres gezeigt — d.h. jedes Glied des Menschengeschlechtes muss seinen
Willen weihen; doch die Folge wird weder die Vernichtung der
menschlichen Natur (das Verbrennen des Fleisches außerhalb des
Lagers), noch das Übertragen des Lebens auf eine neue Naturstufe — in das „Allerheiligste“ — sein. Nur die Priester gehen dort ein, wie in den Versöhnungstags-Opfern
gezeigt wird. Nein; haben sie sich geweiht, dann werden sie als
menschliche Wesen angenommen und als solche vollkommen gemacht werden — ihr Recht, als solche zu leben, ist durch den
Hohenpriester erkauft worden, in dessen Leibesgliedern die gesamte überwindende
Kirche dargestellt ist. Die Weihung stellt eine Wertschätzung für
das Lösegeld dar und die Zustimmung der Opferer zu dem Gesetz Gottes
als der Bedingung, unter welcher sie ewiglich fortleben können, in
Harmonie mit ihm und unter seiner Gunst.
Des Volkes Brandopfer
Die Brandopfer der Priester
mussten ständig auf dem Altar gehalten werden, und das Feuer durfte
nicht ausgehen. „Dies ist das Gesetz des Brandopfers. Dieses, das
Brandopfer, soll auf seiner Feuerstelle sein, auf dem Altar, die ganze
Nacht bis an den Morgen; und das Feuer des Altars soll auf demselben
in Brand erhalten werden ... es soll nicht erlöschen; und der
Priester soll Holz auf ihm anzünden, Morgen für Morgen, und das
Brandopfer auf ihm zurichten. ... Ein beständiges Feuer soll auf dem
Altar in Brand erhalten werden, es soll nicht erlöschen.“ — 3. Mose 6:2, 5, 6
Auf diese Weise wurde jedem
Opferer die Tatsache verständlich gemacht, dass der Altar bereits
geheiligt oder abgesondert war, und dass seine Opfer nur annehmbar
sein würden, weil Gott die Versöhnungstags-Opfer angenommen hatte.
Zu diesem Altar brachte der Israelit sein freiwilliges Opfer, wie in
3. Mose 1 berichtet wird. Es wurde in üblicher Weise dargebracht: Das
Tier, in Stücke zerlegt und gewaschen, wurde Stück an Stück zum
Haupt auf den Altar gelegt und gänzlich verbrannt, als ein Opfer
lieblichen Geruchs dem Jehova. Dies sollte dazu dienen, im Vorbild ein
Dankgebet für Jehova darzustellen — eine Anerkennung seiner
Barmherzigkeit, Weisheit und Liebe, kundgetan in dem gebrochenen Leib
Christi — ihres Lösegeldes.
Des Volkes Friedensopfer
Dieses Opfer sollte von der
Herde sein; es konnte entweder in Erfüllung eines Gelübdes (einer
Verpflichtung) oder als ein freiwilliges Dankopfer dargebracht werden.
Ein Teil desselben sollte Jehova durch den Opferer dargebracht werden — „Seine Hände sollen die Feueropfer Jehovas bringen;
das Fett, samt der Brust soll er es bringen“; und der Priester soll
das Fett auf dem Altar verbrennen und die Brust vor Jehova weben. Aber
die Brust und die Schulter sollen dem Priester gehören. Der Opferer
muss das Opfer essen. — 3. Mose. 3; 7:11-18, 30-34
Dies scheint zu zeigen, dass
jemand, der dann in einen Zustand vollkommenen Friedens und der
Harmonie mit Gott kommen will (und das müssen alle, andernfalls
werden sie im Zweiten Tod abgeschnitten), vor Gott ein Gelübde völliger
Weihung für ihn essen oder erfüllen muss. Sollte er aber, nachdem er
so vollkommen gemacht worden ist, wieder durch mutwillige Sünde
befleckt werden, muss er (den Zweiten Tod) sterben, wie dies
durch die Bestrafung für das Berühren unreiner Dinge gezeigt wurde. — 3. Mose 7:19-21; vergl. Offb. 20:9, 13-15
Mit diesem Opfer wurde eine
Gabe von ungesäuerten mit Öl vermischten Kuchen und gesalbten Fladen
dargebracht, was den Glauben des Opferers an Christi Charakter
darstellte, welchen er nachahmen will; und gesäuertes Brot, das die
Anerkennung seiner eigenen Unvollkommenheit zur Zeit seiner Weihung
andeutet - Sauerteig ist ein Sinnbild von Sünde. — 3. Mose 7:11-13
Des Volkes Speisopfer
Diese, von feinem Mehl,
ungesäuerten Kuchen mit Öl usw., wurden dem Herrn durch den Priester
dargebracht. Sie stellten wahrscheinlich die dem Herrn von der Welt
durch seine Kirche dargebrachte Lobpreisung und Anbetung dar. „Ihm
sie die Herrlichkeit in der Versammlung in Christo Jesu, auf alle
Geschlechter des Zeitalters der Zeitalter hin!“ (Eph. 3:21)
Dieselben wurden von den Priestern angenommen. Das Darbringen eines
Probestückes auf dem Altar zeigte, dass es von Jehova gebilligt, ihm
wohlgefällig war.
Des
Volkes Schuld—oder Sühnopfer
„Wenn jemand Untreue begeht
und aus Versehen an den heiligen Dingen Jehovas sündigt ... und eines
von allen den Verboten Jehovas tut, die nicht getan werden sollen — hat er es auch nicht gewusst, so ist er schuldig und
soll seine Ungerechtigkeit tragen. Und er soll einen Widder ohne Fehl
vom Kleinvieh bringen“, und Geld nach des Priesters Bewertung des
Vergehens mit einem Fünftel mehr, und das soll sein Opfer sein. Und
der Priester soll Sühnung für ihn tun. Und wenn jemand wissentlich sündigt
und seinen Nächsten schädigt oder betrügt, der soll das Hauptgut
erstatten und den fünften Teil darüber (zwanzig Prozent Entschädigung)
hinzutun und es dem Geschädigten geben. Und er soll sein Schuldopfer
dem Jehova darbringen, einen Widder. — 3. Mose 5:15-26
Dies lehrt, dass dann für
jedes Unrecht Wiedergutmachung geleistet werden muss, mit Zinsen und
begleitet von Reue oder einer Bitte um die Vergebung des Herrn, durch
die Kirche (das Priestertum) — des Übertreters Anerkennung der eigenen
Unvollkommenheiten und des Wertes des Lösegeldes wird durch den
dargebrachten Widder gezeigt.
Man beachte aber den
Unterschied zwischen der Behandlung solcher Sühnopfer und der Sündopfer
des „Versöhnungstages.“ Die letzteren wurden Gott (der
Gerechtigkeit) im „Allerheiligsten“ dargebracht, als die „besseren
Opfer“; die ersteren wurden den Priestern dargebracht, welche während
des Versöhnungstages das Volk erkauft hatten. Die Anerkennung der
Menschen wird ihrem Erlöser erzeigt werden. In der Tat, einen Teil
des Opfers nahm der Priester und opferte ihn dem Herrn als ein „Gedächtnisteil“,
als Anerkennung, dass der ganze Plan der Erlösung, wie er während
des Versöhnungstages (Evangeliums-Zeitalters) ausgeführt wurde, der
des Himmlischen Vaters war, aber das übrige eignete er sich selbst an
— er aß es.
Die ganze Welt, erkauft durch
das kostbare Blut (menschliche Leben) Christi, wird sich um Vergebung
für Übertretungen an das „königliche Priestertum“ wenden,
dessen Annahme ihrer Gaben oder Weihung Vergebung bedeuten wird. Damit
stimmen die Worte unseres Herrn Jesus an seine Jünger überein: „Er
hauchte sie an und sprach zu ihnen: Empfanget den Heiligen Geist!
Welchen irgend ihr die Sünden vergebet, denen sind sie vergeben,
welchen irgend ihr sie behaltet, sind sie behalten.“ — Joh. 20:22, 23
Während dieser „Dienst der
Versöhnung“ in seinem vollsten Sinne zum nächsten Zeitalter gehört,
wenn alle Sühnopfer vollendet sein werden, kann doch schon jetzt ein
Glied des „königlichen Priestertums“ zu denjenigen, welche
glauben und bereuen, sagen: „Deine Sünden sind dir vergeben“ — wie unser Haupt es tat, im
Glauben hinausblickend auf die Vollendung der Opfer für Sünden. Überdies
kennen diese Priester jetzt die Bestimmungen und Bedingungen, nach
welchen Vergebung verheißen ist, und können mit Vollmacht sprechen,
wenn sie sehen, dass diesen Bestimmungen entsprochen wird.
Die Opfer des Versöhnungstages
wurden, wie wir gesehen haben, immer verbrannt (3. Mose 6:23; Hebr.
13:11), die späteren Sühnopfer aber, nach dem Versöhnungstag
dargebracht, wurden nicht verbrannt, sondern von den Priestern
gegessen (angeeignet).
Die Unterschiede zwischen Mann und Frau sollen
aufhören
„Dies ist das Gesetz des Sündopfers
(Schuldopfers) ... Der Priester, der es als Sündopfer opfert, soll es
essen. ... Alles Männliche unter den Priestern soll es essen.“ — 3. Mose 6:18-22
Der Herr und alle heiligen
Engel werden in der Heiligen Schrift als männliche Wesen bezeichnet,
während alle Heiligen zusammen als ein weibliches Wesen dargestellt
werden, als eine unserem Herrn Jesus verlobte „Jungfrau.“ Im Fall
des Menschen aber war das Weib ursprünglich ein Teil des im Ebenbild
Gottes erschaffenen Mannes und ist es noch (obwohl zum Zweck der
menschlichen Fortpflanzung zeitweilig getrennt) — allein ist keines von beiden vollständig. Wie der
vollkommene Mann Adam genannt wurde, so auch nach der Zweiteilung: „Gott
gab ihnen den Namen Adam (Fußnote)“ — die Stellung als Haupt
verblieb bei dem Mann, der damit zum Versorger oder Bewahrer des
Weibes als Teil seines eigenen Leibes gemacht wurde. (Eph. 5:23,28)
Diese Geschlechtsteilung machte Adam nicht unvollkommen; sie verteilte
nur seine Vollkommenheit auf zwei Leiber, deren „Haupt“ er immer
noch war.
Die Schrift zeigt, dass schließlich,
am Ende der „Zeiten der Wiederherstellung“, alle (Mann und Frau)
zum Zustand der Vollkommenheit wiederhergestellt sein werden — dem in Adam dargestellten Zustand, bevor Eva von ihm
getrennt wurde. Wir verstehen darunter nicht, dass Männer oder Frauen
ihre Identität verlieren werden, sondern, dass jeder die ihm jetzt
fehlenden Eigenschaften sich aneignen wird. Ist dieser Gedanke richtig,
dann möchte es zu bedeuten scheinen, dass die außergewöhnliche
Weichlichkeit mancher Frauen und die außergewöhnliche Roheit mancher
Männer dem Fall zuzuschreiben sind; und dass Wiederherstellung zu
einer Vollkommenheit, in welcher die Elemente der beiden Geschlechter
vollkommen und harmonisch vereint sein würden, die ideale Menschheit
nach Gottes Vorsatz ergeben würde. Unser teurer Erlöser war als „der
Mensch Christus Jesus“ nachweislich weder grob und gefühllos noch
weichlich. In ihm waren Verstandeskraft und erhabene Männlichkeit
aufs angenehmste vereint mit der edlen Reinheit, Zartheit und Anmut
wahrer Fraulichkeit. War er nicht der vollkommene Mensch, der für
unser Geschlecht starb und beide Geschlechter erlöste? Vergessen wir
nicht, dass er als Mann keine Gehilfin hatte. Musste er darum nicht
vollständig in sich selbst gewesen sein, um für Adam (Mann und Frau)
den genau entsprechenden Preis zu bezahlen? Entweder war Eva auf diese
Weise in dem großen Lösegeld vertreten, oder durch ihren Mann als
ihr „Haupt“ — sonst wäre Mutter Eva überhaupt nicht losgekauft, ein
Gedanke, der anderen Schriftstellen widersprechen würde.
Es ist wahr, die
Evangeliums-Kirche wird in der Schrift als eine „Braut“ bezeichnet;
jedoch nicht als die Braut „des Menschen Christus Jesus“, sondern
als die Braut des auferstandenen und hoch erhöhten Christus. Als Neue
Schöpfungen von Gottes Geist zur geistigen Natur gezeugt, sind wir
mit dem Geistwesen Jesus verlobt, dessen Namen, Ehre und Thron wir
teilen sollen. Die Kirche ist nicht die Braut des gekreuzigten Mannes
Christus Jesus, sondern des verherrlichten Herrn Jesus, welcher bei
seiner zweiten Gegenwart sie als die Seine beansprucht. — Röm. 7:4
Wie mit Mann und Frau im nächsten
Zeitalter, so wird es mit Christo und der Kirche sein — nach der Verherrlichung der Kirche gibt es in ihr keine
Frauen mehr. Wir werden ihm gleich sein“ — Glieder seines Leibes. „Und dies wird der Name sein,
mit welchem man es (sie dann) benennen wird (mit dem Namen ihres Herrn):
Jehova, unsere Gerechtigkeit.“ (Jer. 33:16; 23:6) Als der Leib des
großen Propheten, Priesters und Königs wird die Kirche ein Teil des
Ewigvaters oder Lebensgebers der Welt sein. — Jes. 9:6
Dieser Gedanke durchzieht die
ganze Schrift: Nur die Männlichen des priesterlichen Stammes
verrichteten das Opfern der Schuldopfer und aßen davon, wie bereits
erwähnt; sie allein betraten die Stiftshütte und durchschritten den
Vorhang. Ebenso ist es bei den Anordnungen des Heiligen Geistes für
dieses Evangeliums-Zeitalter — „Er hat die einen gegeben als (männliche) Apostel und
andere als (männliche) Propheten und andere als (männliche)
Evangelisten und andere als (männliche) Hirten und Lehrer zur
Vollendung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die
Auferbauung des Leibes des Christus.“ (Eph. 4:11, 12 — Diaglott) Das Wort männliche sollte im deutschen
Text ebenso erscheinen wie im griechischen, und damit stimmen die
Anordnungen des Herrn und der Apostel überein. „Ich erlaube aber
einem Weib nicht, (in der Versammlung) zu lehren, noch über den Mann
zu herrschen“, erklärt der Apostel deutlich. (1. Tim. 2:12) Dies
veranschaulicht das gegenwärtige Verhältnis zwischen Christo und der
Kirche, welches nach unserem Verständnis mit dem Abschluss dieses
Zeitalters aufhören wird, wenn die Überwinder verherrlicht und tatsächlich
mit ihrem Herrn eins gemacht sein werden — als „Brüder“.
Dies bedeutet jedoch nicht,
dass die Schwestern in der Kirche nicht ebenso „ihre Leiber
darstellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges
Schlachtopfer“ und als Glieder des „königlichen Priestertums“
ein wichtiges „Werk des Dienstes“ verrichten; sie sind dem Herrn
ebenso wohlgefällig wie die Brüder, denn alle Unterschiede des
Geschlechtes, der Farbe oder des Standes werden in der Tat von Gott übersehen
und übergangen von der Zeit an, da wir „Neue Schöpfungen in
Christo Jesu“ werden. (2. Kor. 5:17; Gal. 3:28) Aber das Vorbild,
die Belehrung, muss fortgesetzt und deshalb die Unterscheidung in den
besonderen und wichtigeren Dienstverrichtungen der Kirche Christi so
streng aufrecht erhalten werden.
Dagegen hat der Widersacher
immer versucht, den Menschen durch die von den Männern den Frauen
entgegengebrachte Liebe und Achtung religiös zu beherrschen — daher seine Erhöhung der Jungfrau Maria in den Rang
einer Göttin, und ihre Anbetung bei den Katholiken. Deshalb war auch
bei den alten Ägyptern Isis die Göttin, und später in den Tagen des
Apostels Paulus war Diana die Göttin der Epheser. Und versucht nicht
Satan immer noch, mit der Frau und durch die Frau zu wirken, wie im
Garten Eden? Sind nicht Frauen seine Hauptmedien im Spiritismus und
seine hauptsächlichen Apostel und Propheten in Theosophie und
Christlicher Wissenschaft?
Auch ist es nicht zum Vorteil
der Frauen gewesen, dass Satan sie zu seinen Mundstücken machte. Im
Gegenteil, Frauen stehen auf einer weit höheren Gesellschafts — und Bildungsstufe und werden wegen ihrer wahren
Fraulichkeit am meisten geschätzt in jenen Ländern, wo die
Vorschriften der Bibel anerkannt und beachtet werden, und zwar von
denjenigen, welche die biblischen Vorschriften am sorgfältigsten
befolgen.
„Willst Mensch du deinem Schöpfer
nah’n,
Steht dir dein Sünd’
entgegen:
Gerechtigkeit nimmt dich nicht
an,
Sie lässt sich nicht bewegen
Direkt mit Sündern zu
verkehr’n,
Wir müssen den Vermittler
ehr’n,
Des „Neuen Bundes“ Mittler.
„Was uns mit Gott Versöhnung
schafft,
Liegt seinem Blut zugrunde:
Sein Blut allein gibt
Bindekraft
Versiegelung dem Bunde.
Nicht Ochsen- oder Böckeblut
Es wiederum, wie vormals, tut:
Nein, ,Gottes Lamm’ musst’
bluten.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Kapitel 1 - Kapitel 2
- Kapitel 3 - Kapitel 4
- Kapitel 5 - Kapitel 6
- Kapitel 7 - Kapitel 8
- Schriftstellenverzeichnis
Return
to German Home Page