DIE
VERSÖHNUNG
DES
MENSCHEN MIT GOTT
“Denn
es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und Menschen,
der
Mensch Christus Jesus, der sich selbst gab zum Lösegeld
für
alle, wovon das Zeugnis zu seinen Zeiten ver-
kündigt
werden sollte.” (1. Tim. 2:5, 6)
“Wir
rühmen uns auch Gottes durch unseren Herrn
Jesum
Christum, durch welchen wir jetzt
die
Versöhnung empfangen
haben.”
(Röm. 5:11)
INTERNATIONALE
VEREINIGUNG
ERNSTER BIBELFORSCHER
Dem
König
aller
Könige und Herrn aller Herren
zum
Besten
seiner
ihm geweihten “Heiligen”,
die
da warten auf die Kindschaft,
und
“aller,
die an allen Orten den Namen unseres Herrn
Jesu
Schrift anrufen,”
“der
Hausgenossen des Glaubens”,
und
der
harrenden Kreatur, die zusammen seufzt
und
in Geburtswehen liegt, wartend
auf
die Offenbarung der Söhne Gottes,
ist
dieses Werk gewidmet.
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,,Alle
zu erleuchten, welches die Verwaltung des Geheimnisses sei,
das
von den Zeitaltern her verborgen war in Gott.” ,,Nach dem
Reichtum
seiner Gnade, welche er gegen uns hat überströ-
men
lassen in aller Weisheit und Einsicht, indem er
uns
kundgetan hat das Geheimnis seines Willens
nach
seinem Wohlgefallen, das er sich vorge-
setzt
hat in sich selbst, für die Verwaltung
der
Fülle der Zeiten: alles unter ein
Haupt
zusammenzubringen
in
dem Christus.”
(Epheser
3:4, 5, 9; 1:8-10)
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Original:
“THE AT-ONE-MENT BETWEEN GOD AND MAN”
Erfasst
von Charles Taze Russell im Jahr 1899
Vorwort
der Herausgeber
Es
ist uns eine große Freude, dass es durch des Herrn Vorsehung möglich ist,
diesen wertvollen “Schlüssel” zur Bibel, „Der Göttliche Plan
der Zeitalter”, in der deutschen Sprache wieder herauszugeben. Nur
wenig könnte dem hinzugefügt werden, was schon von den vielen Freunden
dieses Buches gesagt worden ist. Es hat sich in der Vergangenheit bewährt.
Veröffentlicht zum ersten Mal im Jahr 1886 bei seinem Verfasser, wird es
noch immer von Tausenden in der ganzen Welt wegen seiner klaren
Ausdrucksweise und seiner Fähigkeit, die Schrift harmonisch auszulegen,
als das beste Lehrbuch und Hilfsmittel für das Studium der Bibel
anerkannt.
Unser
Gebet ist, dass der Herr fortfahren möchte, die in diesem Buch enthaltene
Botschaft, welche Seine Botschaft ist, zu segnen; dass es Trost und Freude
bringen möchte zu denen, welche noch nicht mit der frohen Botschaft
bekannt sein möchten.
Juli
1950
Die Herausgeber
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Neu
bearbeitete Auflage
Mit
des Herrn Hilfe wurde dieser 5. Band der Schriftstudien, „Die Versöhnung
des Menschen mit Gott”, nach der neuen deutschen Rechtschreibung neu
bearbeitet.
Damit
steht dieser Band der Schriftstudien auch den Computer- und Internet-Benutzern
zur Verfügung.
Es
möge der heilige Name des Ewigen verherrlicht werden.
Dortmund,
April 2002
Band
V “Die Versöhnung des Menschen mit Gott”
Vorwort
des Verfassers
Die
erste Auflage dieses Bandes wurde im Jahre 1899 veröffentlicht. Das Werk
befindet sich jetzt im Besitz einer großen Anzahl des Volkes Gottes in
verschiedenen Sprachen in der ganzen zivilisierten Welt. Zahlreiche
Freunde schrieben uns, dass sie durch den Band große Hilfe in der Erläuterung
der Wahrheit - der Erklärungen der Bibel - empfangen haben. Manchem ist
in der einen, manchem in der anderen und manchem ist er nach allen
Richtungen hin hilfreich gewesen. Das Kapitel “Der Unbefleckte”, das
davon handelt, wie unser Herr den irdischen Zustand annahm, als er in
Bethlehem als Kind geboren wurde, hat besondere Aufmerksamkeit auf sich
gezogen, und viele haben erklärt, dass es ein großes Licht auf die
verschiedensten biblischen und wissenschaftlichen Gegenstände geworden
hat.
Bei
einem Theologie-Gebäude, das seine eigene Fehlbarkeit zugesteht und die göttliche
Fürsorge und Erleuchtung bis zum Ende des Laufes der Kirche erwartet und
erbittet, scheint es bemerkenswert zu sein, dass dieser Band, der vor 19
Jahren geschrieben wurde, nur geringer Berichtigung bedarf, um mit den
letzten Ansichten der Bibelforscher übereinzustimmen.
Der
wichtigste Zug dieses Bandes ist das Lösegeld. Augenscheinlich ist diese
Lehre, von der alle übrigen mit unserer Errettung verbundenen Lehren
ausgehen, in weitgehendem Maße in Vergessenheit geraten und verdunkelt
gewesen, von der Zeit an, da die Apostel entschliefen bis zur Gegenwart.
Bibelforscher haben gefunden, dass das Lösegeld der Schlüssel ist, der
die ganze Bibel aufschließt, der augenblicklich unterscheidet, was
Wahrheit und was Irrtum ist.
Da
wir den Gegenstand gewürdigt und sorgfältig studiert haben, ist es nicht
zu verwundern, dass unsere Ansichten diesbezüglich klarer und klarer
geworden sind. Die das Lösegeld betreffenden Aussagen der Bibel haben
sich in keiner Weise geändert, auch hat unser Vertrauen zu ihnen nicht
nachgelassen, doch sind sie klarer geworden, wir verstehen sie besser. Wir
glauben, dass die Aussagen, die die Bibel über diesen Gegenstand gibt,
unfehlbar sind, und dass es unsere eigene Fehlbarkeit ist, die es ermöglicht,
dass unsere Ansichten erweitert werden, da wir in der Schrift forschen,
und - wie verheißen - durch den Heiligen Geist zu einem Verständnis
derselben geführt werden. Wir erheben nicht Einspruch gegen den göttlichen
Plan der schrittweise vor sich gehenden Enthüllung, sondern wir erfreuen
uns desselben. Wir haben uns wegen nichts zu entschuldigen. Das Lösegeld
wird uns in großartiger Weise erkennbar durch jeden neuen Strahl göttlichen
Lichtes.
Wir
erkennen jetzt, dass unser Herr Jesus die himmlische Herrlichkeit verließ,
damit er eine Erlösung für Adam und sein Geschlecht bewirken konnte. Wir
erkennen, dass die Verwandlung seiner Natur von einem geistigen zu einem
menschlichen Wesen in der Absicht geschah, es ihm möglich zu machen, das
Lösegeld zu sein - ein vollkommener Mensch für einen vollkommenen
Menschen – „Antilytron“ - ein entsprechender Preis. Wir erkennen
jetzt, dass sich Jesus zur Zeit seiner Weihung, die er im Alter von 30
Jahren am Jordan vornahm, als Lösegeld für alle hingab. Er fuhr fort,
das Lösegeld zu geben, indem er sein Leben niederlegte, das zur
bestimmten Zeit das Lösegeld für Adam und sein Geschlecht ausmachen soll.
Er vollendete dieses Werk der Niederlegung seines Lebens, es zu übergeben,
zu weihen, von sich nehmen zu lassen, als er am Kreuze ausrief: “Es ist
vollbracht!” Nichts mehr als das, was wirklich niedergelegt worden war,
konnte niedergelegt werden -- ein Lösegeld, ein entsprechender Preis für
Vater Adam. Aber es wurde nicht zum Ausgleich der Schuld Adams bezahlt,
sonst würden Adam und das ganze Sündergeschlecht zur selben Zeit und am
selben Orte Jesu zugeführt worden sein. Der Preis wurde nur als Pfand in
die Hand der göttlichen Gerechtigkeit gelegt, zugunsten dessen, der
gestorben war, damit dieser ihn später in Harmonie mit dem göttlichen
Plane in Anwendung bringen könnte. Unser Herr Jesus wurde als ein
Geistwesen göttlicher Natur auferweckt, als Belohnung für seine Treue,
die er Gott gegenüber erzeigt hatte, indem er sein irdisches Leben als
Opfer hingab. Gott hat ihn hoch erhöht und ihm einen Namen gegeben, der
über jeden Namen ist.
Jesus
konnte gar keinen Gebrauch machen vom Lösegelde, als er auf der Erde war.
Er konnte nicht einmal seine Jünger in Gemeinschaft mit Gott bringen.
Darum erklärte er: “Ich fahre auf zu meinem Gott und zu eurem Gott, zu
meinem Vater und zu eurem Vater.” Auch erklärte er: “Wenn ich nicht
hinweggehe, so kann der Geist nicht kommen.” Zehn Tage, nachdem unser
Herr aufgefahren war, erhielten seine Jünger, die sich seiner Anweisung
gemäß in dem oberen Raume versammelt hatten, den Pfingstsegen, die Bestätigung,
dass sie vom Vater durch das Verdienst des Opfers Jesu angenommen waren.
Jesus hatte das Verdienst des Lösegeldes, das er in die Hand des Vaters
gelegt hatte, seinen Jüngern zugerechnet, aber nicht gegeben. Nicht sie
sollten es besitzen, sondern die Welt, - „ein Lösegeld für alle”.
Alle Jünger entsagten ihrem Anteil an den Segnungen der Erlösung, die
die Welt bei dem zweiten Advent unseres Herrn empfängt, damit sie mit
ihrem Erlöser teilhaben an einem noch größeren Segen, Ehre und
Unsterblichkeit. Das Lösegeld soll Adam und seinem Geschlecht das
irdische Leben, die irdischen Ehren und Rechte bringen, die durch Adam
verloren gegangen waren, als er durch Ungehorsam ein Sünder wurde, indem
der Verlust auf seine ganze Familie, sein ganzes Menschengeschlecht
vererbt wurde. Die Zeit, die Ergebnisse der Erlösung, nämlich
Wiederherstellung, Adam und seinem Geschlecht zu geben, ist nach der
zweiten Wiederkunft unseres Herrn fällig, wenn er sein Königreich
aufrichten wird, das dazu dienen soll, das empörerische Geschlecht zu
voller Gemeinschaft mit dem Vater und zu ewigem Leben zurückzubringen, so
viele es wollen.
Die
Berufung der Herauswahl geschieht nicht, um ein weiteres Lösegeld zu
geben, auch nicht, um dem, welches Jesus gab, etwas hinzuzufügen, denn
das seinige genügt. Die Aufforderung der Herauswahl soll zeigen, dass sie
denselben Geist hat, den Jesus hatte, denselben Wunsch, den Willen des
Vaters um jeden Preis - selbst bis zum Tode - zu tun, und diejenigen, die
dies zeigen, können vom Vater als Glieder des königlichen Priestertums,
dessen Haupt Jesus ist, als eine Brautklasse, mit Jesu als dem himmlischen
Bräutigam, angenommen werden. Sie müssen unter demselben Bunde zu Gott
zurückkehren, den Jesus geschlossen hatte. “Versammelt mir meine
Frommen, die meinen Bund geschlossen haben beim Opfer.” - Psalm 50:5
Erst
wenn diese berufen, erwählt, treu erfunden und verherrlicht worden sind,
wird die Zeit für Christum und seine Brautklasse kommen, die Herrschaft
über die Welt zu deren Aufrichtung zu übernehmen, und erst dann wird für
unseren Heiland die geeignete Zeit gekommen sein, das Verdienst seines
Todes der göttlichen Gerechtigkeit zu übertragen, das er sterbend als
Pfand in die Hände des Vaters gelegt hatte mit den Worten: “Vater in
deine Hände übergebe ich meinen Geist” - mein Leben und alle Rechte
darauf. Wenn dieses Lösegeld am Ende dieses Zeitalters der Gerechtigkeit
formell übergeben sein wird, wird es nicht mehr ein zur Verfügung des
Heilandes stehendes Pfand sein, sondern ausgetauscht sein gegen Adam und
sein Geschlecht, dessen Glieder alle sogleich vom Vater dem Sohne übergeben
werden, damit das Millenniums-Königreich beginnen kann, und alle
Geschlechter der Erde dem Erlöser unterworfen werden, damit er sie
aufrichten kann aus der Sünde und dem Zustande des Todes zu alledem, was
in Adam verloren war, und für dessen Rückkauf Jesus gestorben ist.
Die
Herauswahl konnte während des nahezu 1900 Jahre andauernden Vorganges der
Erwählung kein Gott annehmbares Opfer sein, wie es ihr Erlöser Jesus
war, weil er allein heilig, unbefleckt war, - wir alle sind unvollkommen,
Sünder, und Gott nimmt unvollkommene, befleckte, sündige Opfer nicht an.
Was konnte also getan werden, um uns zu annehmbaren Opfern zu machen, und
uns zuzulassen, um Mitarbeiter Jesu auf geistiger Stufe zu werden? Das
Geeignete wurde getan -- eine Zurechnung des Verdienstes wurde von der göttlichen
Gerechtigkeit allen gewährt, die in einen Opferbund einzutreten wünschten,
und für die Jesus ein Rechtsbeistand, ein Bürge sein würde. Dieses
Verdienst seines Opfers, das Jesus seiner Herauswahl zurechnet, könnte
mit einer Hypothek auf das Lösegeld verglichen werden, die verhindern würde,
dass es für die Welt angewandt wird, bis seine Anwendung für die
Herauswahl beendet sein wird.
Der
Bund der Herauswahl ist, alles irdische Leben und alle irdischen Rechte zu
opfern, damit sie Neue Schöpfungen in Christo und Miterben auf geistiger
Stufe werden.
Auf
der Grundlage dieser Zurechnung unserer zukünftigen
Wiederherstellungssegnungen und unserer persönlichen Weihung, die wir dem
Herrn gegenüber vornehmen, brachte uns unser Erlöser, indem er als unser
Hohepriester und Rechtsbeistand tätig war, in Beziehung zu dem Plane des
Vaters, wodurch uns ermöglicht wurde, die Zeugung aus dem Heiligen Geiste
zu empfangen und aufzuhören, dem menschlichen Geschlecht anzugehören,
und Glieder des geistigen Geschlechtes zu werden, dessen Haupt Jesus ist.
Alle Glieder der Herauswahl nehmen deshalb mit Jesu an der
Selbstaufopferung teil, indem wir uns dem Herrn hingeben, und er als
Gottes Hohepriester uns als Teil seines eigenen Opfers darbietet. So
“ergänzen wir, was noch rückständig ist an den Leiden des Christus.”
So leiden wir mit ihm, damit wir auch mit ihm herrschen können. Erst wenn
alle Geistgezeugten durch den Tod gegangen sein werden, wird das Verdienst
Christi, das bei seinem Tode als Pfand in die Hand der Gerechtigkeit
gelegt und zugunsten der Herauswahl verpfändet wurde, von jeder Hypothek
entlastet und zur völligen Anwendung im Loskauf Adams und seines
Geschlechtes unter den Bedingungen des Neuen Bundes frei sein.
Wenn
wir diesen Band noch einmal schreiben würden, würden wir hier und da
ganz geringfügige Veränderungen des Ausdrucks vornehmen, in Übereinstimmung
mit dem, was wir hier dargelegt haben. Wir bitten unsere Leser, dies im
Gedächtnis zu behalten. Die Veränderungen sind nicht derart, dass sie
uns die Ausdrücke in diesem Buche als schlecht bezeichnen ließen - sie
sind nur nicht so genau und klar, wie sie es sein könnten, wenn er jetzt
geschrieben werden sollte.
Wegen
einiger zeitgemäßer Erläuterungen über den Neuen Bund bitten wir den
Leser, das Vorwort des Verfassers in „Schriftstudien” Band VI zu
beachten.
Euer
Diener im Herrn
Charles
T. Russell
Brooklyn,
N.Y., 1. Oktober 1916