Jesus kam gegen Ende seiner 3 1/2 jährigen Dienstzeit nach Bethanien in das Haus von Maria, Martha und Lazarus- desselben Lazarus, den er vom Todesschlafe auferweckt hatte. Maria erwählte diese Gelegenheit, um die Füße des Meisters mit kostbarer Salbe zu salben, was er als eine Salbung zu seinem Begräbnis bezeichnete. (Matthäus 26:12) Am folgenden Tage ließ er seine Eselin holen und ritt auf derselben nach Jerusalem hinein, wie die Könige Israels zu tun pflegten. Als Jesus die Stadt Jerusalem vor sich liegen sah, weinte er über sie und rief aus: "Wenn auch du erkannt hättest, was zu deinem Frieden dient!"

Ein andermal: "Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigest, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen; denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprechet: "Gepriesen sei, der da kommt in dem Namen des Herrn!" (Lukas 19:41,42; Matthäus 23:37-39)

Seither ist das Königreich nicht aufgegeben, sondern nur hinausgeschoben worden. Da Israel die begehrte Hauptgunst nicht erlangt hat, so wird die Braut des Messias nur teilweise aus Juden bestehen, wie geschrieben steht: "Israel hat es nicht erlangt", aber die Herauswahl hat es erlangt.

Die Volksmenge hatte Verständnis für das, was geschah, und sie begrüßte Jesus als den verheißenen König und Messias. Sie breitete ihre Kleider aus und streute Palmzweige auf den Weg, dadurch andeutend, dass das Beste der Erde für einen so Erhabenen nicht zu gut sei.

Dabei rief sie: "Hosanna dem Sohn Davids!" - dem langverheißenen Messias aus dem Geschlechte Davids! - "Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!" (Matthäus 21:9)

Die ungläubigen Pharisäer hielten diese Huldigung für lästerlich und forderten Jesus auf, Schweigen zu gebieten. Bezugnehmend auf die Prophezeiung Sacharjas (9:9) über den Jubel beim Einzuge des Messias in Jerusalem antwortete Jesus: "Wenn diese schweigen, werden die Steine schreien."

Dem triumphierenden Einzuge unseres Herrn in die Stadt folgte die Reinigung des Tempels von den Geldwechslern und Taubenverkäufern.

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