Ein Künstler hat uns ein Bild gegeben, das zutreffend das Verhalten der höheren Textkritiker gegenüber dem Buche Daniel und seinen wunderbaren Prophezeiungen darstellt, durch welche klarer als durch andere Bücher unser Tag, unsere gegenwärtigen Zeitverhältnisse und kommende Ereignisse beschrieben werden. Indem diese Textkritiker Daniel und die Propheten sowie die Psalmen des Alten Testaments bezweifeln, missachten sie natürlich in Wirklichkeit Jesum und die Apostel. Diese höheren Textkritiker aller großen Universitäten haben den Glauben an die Bibel als das Wort Gottes untergraben, und damit auch bei vielen den Glauben an einen persönlichen Schöpfer.

Diese Kritiker haben wenig gegen den zu sagen, der redete, wie nie ein Mensch geredet hat; da aber Jesus und die Apostel Daniel und die Propheten als göttlich inspiriert anführten, so ist es unschwer zu erkennen, dass diese Missachtung des einen die Verwerfung des anderen einschließt, denn wie können wir uns auf das Zeugnis Jesu und der Apostel in Bezug auf andere Dinge verlassen, wenn sie hinsichtlich der Prophezeiungen der Vergangenheit irrten?

Die heutige Lage der Christenheit ist wahrlich bedauerlich, und obschon wir erkennen, wie es dahin gekommen ist, so scheint es doch fast unmöglich, einen einmal verlorenen Glauben wiederherzustellen. Wir können nur erwarten, dass der Glaube bei solchen wiederhergestellt werden kann, die durchaus ehrlichen Herzens sind. Ihr Abirren hatte darin seinen Grund, dass ihnen als biblische Wahrheit gepredigt wurde, dass alle Menschen, mit wenigen Ausnahmen, einen ewigen Jammer in Gemeinschaft von Teufeln entgegen sähen, weil Gott vor Grundlegung der Welt es so zuvor bestimmt habe. Da ihnen aber diese ungeheuerliche Idee, welche die Grundlage der verschiedenen religiösen Irrtümer bildet, zu unvernünftig erschien, warfen sie die Bibel fort.

Der Unglaube schreitet gleich einer mächtigen Welle vorwärts, und sein Einfluss schwemmt alle Hoffnung auf ein zukünftiges Leben hinweg. Er stürzt die Welt in Anarchie. Man muss sich darüber wundern, dass die aus staatlichen Mitteln unterstützten Universitäten es sind, die durch ihre Lehren unbewusst auf Anarchie hinwirken. Die unzufriedenen Massen greifen gleich dem blinden Riesen Simson nach den Säulen, deren Sturz den Zusammenbruch der gegenwärtigen Zustände bewirken würde.

89