Verworfen und
verachtet
Christus bildet hier einen Gegensatz zu
den Reichen, den Gelehrten, den Religiösen und Irreligiösen unserer Tage, der sog.
Christenheit. Der Heilige Geist gibt "den Geist eines gesunden Sinnes" (2. Timotheus 1.7)
und sagt uns, dass es weise ist, gegenwärtige Interessen für ewige zu opfern. Was Wunder, wenn
die Welt als Geld liebend, ehrsüchtig und vergnügungssüchtig bezeichnet wird?
Der "Christliche Herold" sagt
in Bezug auf ein ähnliches Bild: "Diese Allegorie, die ein Kritiker zutreffend als die Predigt
eines Malers bezeichnet hat, ist auf Verhältnisse in allen Teilen der zivilisierten Welt anwendbar.
Es ist ein Bild, das studiert und über das nachgedacht werden muss, damit man die volle
Bedeutung seiner Belehrung versteht."
Eine christliche Zeitschrift sagte
bezüglich des gleichen Bildes: "Auf jeder Seite geht die achtlose Menge vorüber. Eine in die
Augen fallende Gestalt ist ein Priester, der ein stolzes Selbstbewusstsein über die
Vollkommenheit der Kirchenbräuche zur Schau trägt, die ein höheres Leben verhungern lassen. Über
die Schulter des Priesters blickt ein gestrenger Theologe von ganz anderem Schlage, und
mit der Bibel in der Hand, wendet er sich nach dem göttlichen Bilde hin. Der Ausdruck der
Überraschung in dem Gesichte einer Krankenpflegerin ist sehr realistisch. Der
Wissenschaftler ist derart von seinem Reagenzglas in Anspruch genommen, dass er für Christum keinen
Blick übrig hat. Eine der charakteristischen Gestalten ist die einer falschen Schönheit, die
von einem Vergnügen zum anderen eilt. Im Hintergrunde steht ein Engel mit gebeugtem Haupte,
den Kelch haltend, den Christus seitens der Welt, die er bis in den Tod geliebt hat, noch zu
trinken gezwungen wird.
Die Vorübergehenden stellen die
nicht erwählte Klasse dar, deren einzige Hoffnung das Königreich des Messias ist. Die
Auserwählten sind in diesem Bild durch die Person des Heilandes, nämlich als Glieder des
Leibes Christi, der Herauswahl dargestellt. "Wer euch verachtet, verachtet auch mich."
Diese getreuen Glieder des Leibes Christi beschränken sich nicht auf eine Benennung, sondern sie
stellen die wenigen Geheiligten innerhalb und außerhalb der menschlichen Systeme dar.
Sie bilden die Klasse der "klugen Jungfrauen", die für das himmlische Königreich und sein
großes Werk des Segnens der Menschheit, der Nichterwählten, zubereitet wird.
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“Ich
stehe vor der Tür”
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