Evas Erschaffung
Da Adam am Ende des sechsten Tages
erschaffen wurde, so ist anzunehmen, dass die Erschaffung Evas am Anfang des siebenten
Tages stattfand. Jedenfalls kann man sagen, dass das erste Paar annähernd am Anfang des
siebenten Tages oder der siebenten Epoche, die jetzt fast abgelaufen ist,erschaffen
wurde. Eva
war lediglich ein Teil Adams, der von ihm zu einem besonderen Zwecke losgelöst
wurde, nämlich zur Hervorbringung des Menschengeschlechts. In Adam war ursprünglich das männliche
und das weibliche Prinzip vereinigt;nach der Erschaffung der Frau aber waren die
beiden Prinzipien auf Adam und Eva verteilt. (1. Mose 2,21-23 ; 1.
Korinther 11,8.)
Eine Zeitlang war Adam in Eden
allein, denn in den Tieren fand er keine passenden Gefährten. Nun aber war Eva
seine
Gefährtin geworden, Gebein von seinem Gebein und Fleisch von seinem
Fleische. Die
Verschiedenartigkeit ihrer Beschaffenheit und Veranlagung machte sie als Gefährten um so
geeigneter füreinander, weil der eine in dem andern die ersehnte Vervollständigungen
fand. Die
beiden bildeten ein Ganzes,und der eine war ohne den andern nicht
vollkommen. Die weibliche
Eigenschaft besaß Adam nunmehr in der Stammmutter Eva.
Adam war der Vater des
Menschengeschlechtes, doch verfehlte er, demselben Leben zu geben. Jesus wird der Menschheit zweiter
Vater sein, der zweite Adam, durch welchen sie ewiges Leben erlangen kann,
wie
1. Korinther 15,21 und 22 geschrieben steht.
Eva nahm mit Adam teil an der Sünde des
Ungehorsams, der die Strafe des Todes nach sich zog. So wird auch im Gegenbild die
Herauswahl, die vollendete und verherrlichte Braut Christi, in der „Wiedergeburt" der
Welt während seiner Messianischen Herrschaft seine Miterbin an seinem Königreich und seine
Genossin sein. (Römer 8,17 ; Matthäus 19,28.)
Jesus sagte, daß diejenigen,welche der
Auferstehung würdig erachtet werden, weder heiraten noch verheiratet werden
würden. So wie
Adam ursprünglich all die männlichen und weiblichen Charakterprinzipien
besaß, so werden auch die Menschen, nachdem sie
völlig in das Bild und Gleichnis Gottes wiederhergestellt sein werden,
wieder
individuelle Vollkommenheit erlangen. Der Geschlechtsunterschied wird alsdann
aufhören,denn die Erde wird mit einer genügend großen Bevölkerung angefüllt
sein. (Lukas
20,35-36.)
9